Bundesliga
Borussia Mönchengladbach vs. FC Bayern München: Tim Kleindienst und Roland Virkus kritisieren Felix Zwayer für Elfmeter-Entscheidung
- Aktualisiert: 11.01.2025
- 22:21 Uhr
- ran.de
Der FC Bayern erkämpft sich einen mühsamen Sieg in Mönchengladbach. An Diskussionsstoff mangelte es im Nachgang aber nicht.
Der FC Bayern sichert sich den Sieg im Bundesliga-Topspiel bei Borussia Mönchengladbach. Am Ende steht ein hart erkämpftes 1:0 (0:0) zu Buche, die Entscheidung fiel durch einen Elfmeter von Harry Kane. Das Foul an Michael Olise, das zum Strafstoß führte, sorgte aber für einige Diskussionen.
Neben dem Spiel an sich beschäftigen den Rekordmeister aktuell auch die Planungen für die Zukunft, auch bei Joshua Kimmich und Manuel Neuer laufen die Verträge aus. Nach dem Sieg in Gladbach äußerten sich beide zu ihrer Situation.
ran hat die wichtigsten Stimmen von "Sky" und aus der Mixed Zone gesammelt.
Tim Kleindienst (Borussia Mönchengladbach): "Wir wollten hinten sicher spielen, sie hatten eine Großchance in der ersten Halbzeit, und solange die nicht drin sind, geht für uns alles auf. Bei meiner Chance muss ich ins kurze Eck köpfen, es ist schade, weil solche Chancen kriegst du gegen Bayern nicht viele. Am Ende verlierst du durch einen blöden Elfmeter. In der zweiten Halbzeit war es eigentlich gar nicht schlecht. Irgendwie kann man trotz der Niederlage zufrieden sein."
Zum Elfmeter für Bayern: "Wenn du das einen Elfmeter nennst, dann gibt es 24 in jedem Spiel. Am Ende ist es ein Kontaktsport und wenn ich mich jedes Mal auf den Boden werfe, wenn ich irgendwas am Knie habe, dann muss ich 22 Elfmeter pfeifen im Spiel. Natürlich nimmt den aber niemand mehr zurück, wenn man ihn pfeift. Ich finde, er hat sich da heute zu sehr leiten lassen. Ich hätte mir da eine deutlich souveränere Leistung vom Schiedsrichter gewünscht."
Roland Virkus (Geschäftsführer Borussia Mönchengladbach, zum Elfmeter für den FC Bayern): "Das ist sehr ärgerlich. Ich sag mal, das ist eine 50:50-Geschichte. Er (Michael Olise; Anm. d. Red.) hat es dankend angenommen. Und der Kontakt war jetzt nicht so, als dass er pfeifen müsste. Und wenn er nicht gepfiffen wird, dann greift der VAR auch nicht ein. Was mich enttäuscht - und das sag ich sehr ungern, auch weil es nichts bringt -, war die Schiedsrichterleistung. Jeder hat mal einen schlechten Tag. Vielleicht ist es bei mir auch ein bisschen Aversion gegen diesen Schiedsrichter, ich erinnere mich dabei an ein Spiel gegen Köln. Und ich hab auch überhaupt nichts gegen den Menschen. Die Kritik muss er sich gefallen lassen, viele Kleinigkeiten sind gegen uns gepfiffen worden."
Kimmich über Vertrag: "Ist eine Grundsatzentscheidung"
Joshua Kimmich (FC Bayern München): "Wir hatten sehr viele gute Chancen, in der zweiten Halbzeit waren es schon einige klare Dinger. Wir haben es am Schluss zu spannend gemacht. Die Art und Weise war okay, in der ersten Halbzeit haben wir nichts zugelassen, haben es kontrolliert. In der zweiten Halbzeit hatten wir deutlich mehr Chancen. Am Ende geht es darum, das Spiel zu gewinnen."
Zu seiner Zukunft: "In den nächsten Monaten muss eine Entscheidung kommen (lacht). Natürlich gibt es viele gute Gründe für eine Verlängerung. Für mich ist es jetzt eine Grundsatzentscheidung: Wo kann man in den nächsten drei, vier Jahren maximalen Erfolg haben? Wir haben alle keine Glaskugel. Dennoch muss ich mir meine Gedanken machen und eine Entscheidung treffen. Natürlich ist es ein Faktor, wie die Mannschaft in den nächsten Jahren aussieht. Da spielt es eine Rolle, was der eine oder andere macht. (Die Chance, dass ich verlängere) ist deutlich größer als im Sommer."
Das Wichtigste in Kürze
Manuel Neuer (Kapitän FC Bayern München): "Auf jeden Fall verdient gewonnen, wir haben zahlreiche Chancen noch liegen lassen. Mein gegenüber hat wirklich einen Paradetag gehabt und ich glaube, wir können wirklich zufrieden sein, weil der Sieg war verdient. Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir das erste Tor machen."
Zum Elfmeter: "Er ist relativ zentral, fünf Meter vorm Tor, legt sich den Ball vorbei, bekommt einen Schubser und unten gibt es auch einen Kontakt. Wenn das bei einem Torwart passiert, ist es auch direkt Elfmeter. Von daher kann sich Gladbach nicht wirklich beschweren."
Zu seiner Zukunft: "Bei mir ist alles entspannt, beim Verein ist auch alles entspannt. In der nächsten Zeit werden wir eine Lösung finden und wir freuen uns darauf."
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Zwayer erklärt Elfmeter-Situationen
Vincent Kompany (Trainer FC Bayern München): "Es sind immer das Talent, Qualität und die Mentalität der Spieler, die zählen. Es war gut, aber es war sehr hart. Wir sind mit dem 1:0 grundsätzlich zufrieden, auch wenn wir auch ein paar mehr Tore hätten schießen können. Die größeren Chancen sind in der zweiten Halbzeit gekommen, da müssen wir das Spiel abschließen. Das haben wir nicht getan, aber die Mentalität war da, um das Spiel erfolgreich zu gestalten."
Gerardo Seoane (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Die Mannschaft hat alles auf dem Platz gelassen, das Lob gebührt vor allem der Defensivarbeit, dem Engagement, sich mit allem zu wehren. Ganz zufrieden sind wir natürlich nicht, wenn man verloren hat, ist man nie zufrieden. Aber viele Defensivphasen haben wir sehr gut gespielt."
Felix Zwayer (Schiedsrichter, zum nicht gegebenen Handelfmeter für Bayern): "Der Ball kommt vom Mitspieler, wird aus der gefährlichen Zone herausgeschlagen, absolut kurze Distanz, ein Schuss mit voller Wucht. Am Ende wird durch eine Bewegung mit der Hand, die reflexartig passiert, nichts verhindert. Und dann gibt es noch ein paar weiche Faktoren. Was erwartet der Fußball? Will man für solch eine Situation wirklich Strafstoß haben, wenn der Ball vermutlich 60 Meter aus dem Strafraum geschlagen wird? Das Einzige, was hier eventuell kritisch betrachtet wird, ist, dass der Arm leicht über dem Kopf ist. Was sich aber aus einem Reflex, aus dem Versuch, sich aus der Szene noch herauszuziehen, ergibt. Das ist beim besten Willen kein strafbares Handspiel."
Zum Elfmeter für Bayern: "Für mich im Spiel und auch jetzt nach Ansicht der Bilder ein klarer Kontakt am Knie, dadurch ein deutliches Beinstellen gegen den Spieler, der drei Meter vorm Tor einschussbereit steht und den Ball nur noch aufs Tor bringen muss, mit Ballkontrolle und allem. Manche sagen vielleicht, es war kein schlimmes Foul, aber es muss auch kein schlimmes Foul sein. Es ist einfach ein deutlicher Kontakt, der den einschussbereiten Spieler zu Fall bringt."