Köln akut bedroht
Bundesliga: Abstieg des 1. FC Köln hätte dramatische Folgen
- Aktualisiert: 17.05.2024
- 14:29 Uhr
- ran.de
Der 1. FC Köln steht mit einem Bein in der 2. Bundesliga. Selbst ein Sieg am Samstag beim 1. FC Heidenheim (ab 15:30 Uhr im Liveticker) reicht möglicherweise nicht für die Relegation. Der Abstieg hätte dramatische Folgen.
von Oliver Jensen
Die Hoffnung lebt noch. Durch das Last-Minute-3:2 gegen den 1. FC Union Berlin darf der 1. FC Köln weiter auf den Klassenerhalt hoffen.
Doch die Chance ist klein: Um den Relegationsplatz zu erreichen, müsste Köln beim 1. FC Heidenheim (Sa., ab 15:30 Uhr im Liveticker) gewinnen, zudem auf eine zeitgleiche Niederlage des 1. FC Union Berlin gegen den SC Freiburg (ab 15:30 Uhr im Liveticker) hoffen und vier Treffer im Torschussverhältnis aufholen.
"Wir glauben bis zum Ende daran", stellt Trainer Timo Schultz klar: "Wir wollen unsere Hausaufgaben machen und das Spiel unbedingt gewinnen. Durch den späten Sieg gegen Union haben wir einen Push bekommen. Den nehmen wir mit nach Heidenheim."
Für Trainer und Mannschaft geht es darum, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: "Wir wissen, dass wir in vielen Eventualitäten denken, aber vor allem wissen wir, dass wir unser Spiel gewinnen müssen."
Dabei ist jedem Beteiligten des 1. FC Köln bewusst, welche dramatischen Konsequenzen ein Abstieg hätte. Köln ist zwar bereits sechs Mal aus dem Fußball-Oberhaus abgestiegen. Doch keiner der vergangenen Abstiege war so folgenschwer wie der bevorstehende wäre.
Durch die Transfersperre, die dem FC durch den offenbar unlauteren Wechsel von Jaka Potocnik auferlegt wurde, können die Kölner in diesem Sommer keine neuen Spieler melden.
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Hübers und weitere Spieler haben eine Ausstiegsklausel
Sehr wohl jedoch werden Spieler den Verein verlassen. Zwar dürfte der FC darum bemüht sein, den Kader bestmöglich zusammenzuhalten. Aufgrund von Ausstiegsklauseln ist dies allerdings in vielen Fällen kaum möglich.
Wie die "Sport Bild" berichtet, kann der Innenverteidiger Timo Hübers bei Abstieg für eine vergleichsweise geringe Summe zwischen vier und sieben Millionen Euro gehen. Es gibt Anzeichen dafür, dass er das tun würde. Er wechselte erst kürzlich die Berater-Agentur und schloss sich "11wins" an, wo u.a. auch die Bayern-Stars Jamal Musiala und Leroy Sane zu Hause sind.
Damit nicht genug: Ihre Ausstiegsklausel nutzen dürften bei einem Abstieg auch Torwart Marvin Schwäbe und Abwehrchef Jeff Chabot. Beide wären laut dem Bericht für jeweils ca. vier Millionen Euro zu haben.
Auch die Stürmer Luca Waldschmidt und Davie Selke wären wohl weg. Mark Uth hingegen hat seinen Vertrag verlängert - unabhängig von der Liga.
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Köln droht in der 2. Liga erneut Abstiegskampf
Der 34. Spieltag bzw. eine mögliche Relegation könnte dennoch über das Schicksal des Vereins entscheiden. Gelingt das "Wunder Klassenerhalt", soll der Kader bestmöglich zusammengehalten werden. In der 2. Bundesliga hingegen wären die Kölner dazu gezwungen, mit vielen unerfahrenen Spielern in die Saison zu gehen.
Immerhin: Im Tor würde der sehr talentierte Jonas Urbig stehen, der in der 2. Bundesliga an die SpVgg Greuther Fürth verliehen wurde und dort eine gute Saison spielte. Selbiges trifft auf den 22-jährigen Stürmer Tim Lemperle zu, dem in dieser Saison fünf Tore und vier Vorlagen für die Franken gelangen.
Es gibt allerdings nur wenige gestandene Bundesligaspieler, die in Köln bleiben und eine Führungsrolle einnehmen könnten. Der 31-jährige Kapitän Florian Kainz und der 30-jährige Innenverteidiger Dominique Heintz würden wohl dazu zählen. Auch der 21-jährige Flügelspieler Jan Thielmann und der 22-jährige Mittelfeldspieler Denis Huseinbasic könnten als wichtige Stützen dem Verein erhalten bleiben.
Trotzdem wäre die Gefahr groß, dass der 1. FC Köln auch in der 2. Bundesliga gegen den Abstieg spielen würde.