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Bundesliga: Bayer Leverkusen ist kein Anwärter auf die Meisterschaft - Thesen zum 9. Spieltag
- Aktualisiert: 04.11.2024
- 17:59 Uhr
- Alex Frieling
Leverkusen ist kein ernsthafter Kandidat mehr für die Meisterschaft. Außerdem ist Tim Kleindienst der neue Mittelstürmer der deutschen Nationalmannschaft. ran zeigt die Thesen zum neunten Spieltag der Bundesliga.
Von Alex Frieling
Am neunten Spieltag der Bundesliga konnte Bayer Leverkusen erneut keinen Dreier einfahren und verliert stetig den Anschluss an den FC Bayern. Bei den Münchnern könnte sich zum Nachteil von Leroy Sane und Serge Gnabry ein neues Flügel-Duo in den Fokus spielen.
Borussia Dortmund kriegte im Top-Spiel gegen RB Leipzig indes die Kurve und ist zurück in der Spur. Bei den Gästen zeigte sich währenddessen, wie schwer die Verletzung von Xavi Simons wirklich wiegt.
Und Borussia Mönchengladbach? Die Fohlen konnten einen Kantersieg gegen Werder Bremen einfahren (4:1). Für die deutsche Nationalmannschaft wird insbesondere die Leistung von Tim Kleindienst zur Schlussfolgerung führen: Julian Nagelsmann hat einen neuen Mittelstürmer für die erste Elf.
ran zeigt die Thesen zum neunten Spieltag der Bundesliga.
Anschluss verloren: Leverkusen ist kein Anwärter auf die Meisterschaft
Bereits am Freitagabend begrüßte die Werkself den VfB Stuttgart zum Topspiel in der Bundesliga. Der amtierende deutsche Meister verpasste jedoch einen Heimsieg und musste sich nach einem Chancenwucher und einer starken Torwartleistung von Alexander Nübel mit einem 0:0 zufriedengeben.
Durch den Sieg der Bayern über Union Berlin (3:0) liegt die Mannschaft von Xabi Alonso nun sieben Punkte hinter dem deutschen Rekordmeister. Ein Blick auf die vergangenen fünf Spiele spricht jedoch eine noch deutlichere Sprache: Dort konnte Bayer nur einen Sieg einfahren, hinzukamen vier Unentschieden.
Leverkusen fehlt aktuell das Quäntchen Glück aus der vergangenen Spielzeit, wo man noch zahlreiche Last-Minute-Siege einfahren konnte. Auch Super-Joker Patrik Schick kann diese Torquote aktuell nicht bestätigen.
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Zudem schafft es das Alonso-Team nicht mehr, sich in einen richtigen Flow zu spielen. In der Offensive ist man zu abhängig von Florian Wirtz, zu statisch wirkt das Leverkusener Spiel phasenweise.
In der Folge steht man nicht nur auf Tabellenplatz vier und liegt weit hinter den Bayern, sondern ist auch kein Anwärter mehr auf den Bundesliga-Titel.
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Nach Sieg über Leipzig: Der BVB hat die Kurve gekriegt
Vor der Partie gegen RB Leipzig sah es für Nuri Sahin alles andere als rosig aus: Nach dem Pokal-Aus und wettbewerbsübergreifend drei Niederlagen in Folge wurde der BVB-Coach bereits angezählt. Hinzukam, dass die Dortmunder mit enormen Verletzungsproblemen zu kämpfen hatten.
Mit Donyell Malen saß gegen die Sachsen nur ein BVB-Profi aus der ersten Mannschaft auf der Bank. Und dennoch schafften es die Westfalen, das Ruder herumzureißen. Nicht nur die Tatsache, dass man die Partie siegreich bestritt (2:1), sorgte für ein Durchatmen im Signal Iduna Park.
Auch die Art und Weise, wie Nuri Sahins Mannschaft auftrat, war überzeugend und unterstrich, dass man aus den drei Niederlagen gelernt hat und mit breiter Brust in die kommenden Wochen mit Top-Partien wie gegen den FC Barcelona und die Bayern gehen kann.
Tabellarisch sieht es mit 16 Zählern und Platz fünf zwar noch nicht so erfreulich aus, der Sieg gegen Leipzig machte jedoch deutlich, dass man in solch einem wichtigen Moment die Kurve gekriegt hat.
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Stürmer Nummer eins im DFB-Team: Kleindienst ist Nagelsmanns neuer Torjäger
Bereits in der vergangenen Länderspielpause durfte Tim Kleindienst gegen Bosnien-Herzegowina sowie die Niederlande von Beginn an ran und hinterließ einen guten Eindruck. Seine Leistung beim 4:1-Sieg der Gladbacher über Bremen unterstrich nun aber einmal mehr, dass der 29-Jährige der neue Stammspieler im Sturmzentrum der deutschen Nationalmannschaft ist.
Denn für Julian Nagelsmann ist nicht nur die Abschlussstärke von Relevanz, sondern auch die spielerische Komponente – und genau die bringt Kleindienst mit. Der 1,94 Meter große Stürmer bereitete gleich drei Tore am Sonntagnachmittag vor.
Kleindienst nimmt aktiv am Spiel der Fohlen teil und fokussiert sich nicht nur auf das Toreschießen. Genau das wird aller Voraussicht nach auch dem Bundestrainer imponieren, was zur Folge haben könnte, dass es in der ersten Elf des DFB-Teams einen neuen Mittelstürmer gibt.
Denn Niclas Füllkrug ist nach wie vor verletzt und wird Zeit benötigen, bis er für Nagelsmann wieder eine Option ist. Kai Havertz etablierte sich im September noch als Zehner zwischen Jamal Musiala und Florian Wirtz und wird diese Rolle wohl auch bei der kommenden Länderspielpause einnehmen. Für Kleindienst wäre somit der Weg frei für einen Einsatz als Neuner.
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Die Xavi-Verletzung wird RB ernsthaft ins Straucheln bringen
Am Samstagabend fehlte Xavi Simons den Leipzigern verletzungsbedingt. Der Shootingstar musste bereits beim 0:1 gegen den FC Liverpool in der Champions League in der 78. Minute ausgewechselt werden. Xavi zog sich einer Bänderverletzung im linken Sprunggelenk zu und fällt mehrere Wochen aus. Für die Sachsen hat das enorme Folgen, wie im Signal Iduna Park deutlich wurde.
Denn in der Partie gegen den BVB fehlte es RB in genau den Bereichen, wo der 21-Jährige sonst aktiv ist. Es fehlte ein Spielmacher mit Spielwitz, sowie ein spielfreudiger Zehner, der für Überraschungsmomente in der Offensive sorgt. All das war im Leipziger Spiel nicht zu entdecken.
Für Marco Rose ist dies eine Erkenntnis, die ihn definitiv beunruhigen wird, schließlich fehlt Xavi dem Tabellenzweiten der Bundesliga noch einige Wochen. In der Champions League ist man mit null Zählern nach drei Partien ebenfalls im Zugzwang.
Möglicherweise ist Assan Ouedraogo die Antwort auf das Problem, schließlich ist der Youngster ein ähnlicher Spielertyp, der dem Leipziger Spiel die nötige Würze wieder verleihen könnte. Ob der 18-Jährige aber schon so weit ist, um diese Verantwortung zu übernehmen, ist vorerst fraglich.
Neues Flügelduo bei den Bayern: Für Sané und Gnabry wird es eng
Und auch aus dem Spiel der Bayern kann (mindestens) eine Schlussfolgerung gezogen werden: Auf den Flügelpositionen könnten die kommenden Wochen für Serge Gnabry und insbesondere für Leroy Sane frustrierend werden.
Die beiden deutschen Nationalspieler sind keinesfalls in schlechter Verfassung, die Konkurrenzsituation ist jedoch enorm. Denn Michael Olise befindet sich seit seiner Ankunft in der bayerischen Landeshauptstadt schon in Top-Verfassung und ist auf dem rechten Flügel gesetzt. Auf der anderen Seite hatte Serge Gnabry lange Zeit die Nase vorn, inzwischen spielt sich Kinglsey Coman allerdings in den Fokus.
Gegen Union Berlin zeigte der Franzose eine starke Leistung und belohnte sich mit einem Treffer. Bereits beim VfL Bochum und im Topspiel gegen den VfB Stuttgart wusste der Rechtsfuß zudem zu überzeugen und traf jeweils.
Vincent Kompany könnte daher in den kommenden Wochen weiterhin auf die französische Flügelzange aus Coman und Olise setzen. Für Sane bleibt die Situation daher enttäuschend, schließlich spielt der 28-Jährige in dieser Saison um seine Zukunft an der Isar (Vertrag bis 2025).
Sollte Olise aber fit bleiben und Kompany Sane weiterhin nur für den rechten Flügel einplanen, so wird sich zeitnah wohl wenig an der Sachlage ändern.