Anzeige
Bundesliga live in Sat.1, bei joyn und auf ran.de

Bundesliga: Zehn steile Thesen zum Saisonstart

  • Veröffentlicht: 15.08.2023
  • 15:47 Uhr
  • Chris Lugert

Die Bundesliga startet in ihre 61. Auflage, Werder Bremen und der FC Bayern München bestreiten am Freitag (ab 19:30 Uhr live in Sat.1, bei Joyn und auf ran.de das Eröffnungsspiel der Saison 2023/24. ran hat zehn mutige Thesen zur kommenden Spielzeit aufgestellt.

Von Chris Lugert

Fast drei Monate ruhte der Spielbetrieb in der Bundesliga, am Freitag geht es mit dem Eröffnungsspiel zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern München (ab 19:30 Uhr live in Sat.1, bei Joyn und auf ran.de) endlich wieder los.

Die Bayern gehen nach einer turbulenten Vorsaison inklusive geschichtsträchtigem Finale wieder einmal als amtierender Meister ins Rennen, die Verfolger um Borussia Dortmund und RB Leipzig sind wohl die gefährlichsten Herausforderer. Im Tabellenkeller wollen die beiden Aufsteiger 1. FC Heidenheim und SV Darmstadt 98 für Furore sorgen.

Doch der bisherige Verlauf der Vorbereitung, das Transferfenster sowie andere Entwicklungen bei den einzelnen Klubs geben durchaus Anlass zu gewagteren Prognosen. Sind die Bayern etwa doch angreifbar? Mischt jemand ganz anderes im Titelrennen mit? Und muss vielleicht der nächste Traditionsklub in die 2. Bundesliga absteigen?

Pünktlich zum Saisonstart hat ran zehn mehr oder weniger steile Thesen zur anstehenden Spielzeit aufgestellt.

Anzeige
Anzeige

Das Wichtigste zur Bundesliga

  • Der Spielplan zur Saison 2023/24

  • Der FC Bayern München lehnte offenbar einen Neymar-Transfer ab

  • Jetzt beim ran Bundesliga Manager anmelden!

Anzeige
Anzeige

These 1: Bayer Leverkusen wird Deutscher Meister

Elfmal in Folge hieß der deutsche Meister FC Bayern München, ein zwölftes Mal wird nicht hinzukommen. Und nicht etwa der BVB oder RB Leipzig werden den Primus vom Thron stoßen, sondern ausgerechnet der als "Vizekusen" gebrandmarkte Klub vom Rhein! Denn Bayer Leverkusen hat alle Zutaten beisammen, um sich die Meisterschale backen zu können.

Xabi Alonso ist ein fantastischer Trainer, der seit seinem Amtsantritt bereits viel bewegt hat. Nun konnte er seine Ideen in einer kompletten Sommervorbereitung einbringen. Die Automatismen greifen. Zudem trichterte er seinem Team neben der Dreierkette auch ein System mit Viererkette ein, was Leverkusen variabel und für jeden Gegner schwer greifbar macht.

Zurückgreifen kann er dabei auf einen nochmals gezielt verstärkten Kader. Victor Boniface ist der Stürmer, der der "Werkself" seit dem langwierigen Ausfall von Patrik Schick gefehlt hat. In den Testspielen und im Pokal deutete er seine Klasse bereits an. Als Linksverteidiger wurde Alejandro Grimaldo geholt, einer der Top-Spieler in Europa auf seiner Position.

Auf der gegenüberliegenden Seite und etwas offensiver bringt Jonas Hofmann jede Menge zusätzliche Qualität ins Spiel, sein Transfer tat den Fans von Borussia Mönchengladbach extrem weh. Und dann wäre da ja noch Supertalent Florian Wirtz. Der 20-Jährige kam erst im Januar von einem Kreuzbandriss zurück, die Rückrunde war entsprechend noch etwas holprig. Jetzt aber ist er voll da.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

These 2: Lois Openda schießt mehr Tore als Harry Kane

Die Frage scheint nicht, ob Bayerns neuer Stürmerstar Harry Kane die Torjägerkanone gewinnt, sondern nur, mit wie vielen Toren und mit welchem Vorsprung. Doch jeder, der so denkt, hat die Rechnung ohne RB Leipzigs Neuzugang Lois Openda gemacht.

Dass die Sachsen den 23 Jahre alten Belgier zu ihrem Rekordeinkauf machten, hat Gründe. Dass Überraschungsklub RC Lens in der französischen Ligue 1 völlig überraschend Vizemeister wurde, lag vor allem an seinen 21 Toren. Nicht vergessen: Er spielte nicht bei Paris St. Germain oder Olympique Marseille, sondern in Lens. Umso höher sind seine Leistungen zu bewerten.

In Leipzig hat er nun Spieler vom Kaliber eines Dani Olmo oder eines Xavi Simons um sich herum, die noch einmal eine höhere Qualität mitbringen und Openda zuverlässig mit Pässen und Vorlagen füttern werden. Im ohnehin offensiv ausgerichteten RB-System darf sich der Nachfolger des abgewanderten Christopher Nkunku auf viele, viele Tore freuen. Und am Ende auf die Torjägerkanone.

These 3: Thomas Tuchel wird noch vor Weihnachten entlassen

Durch sein viel beachtetes ran-Interview nach dem Supercup hat sich Bayern-Trainer Thomas Tuchel selbst die Pistole auf die Brust gesetzt. Er habe keine Lösungen, sagte er sinngemäß. Das wird sich auch im Verlauf der Hinrunde nicht ändern. Die Bayern werden ihren Ansprüchen spielerisch und auch in Sachen Punkten hinterherlaufen.

Auf Thomas Tuchel wartet eine äußerst schwierige Saison.
Auf Thomas Tuchel wartet eine äußerst schwierige Saison.© Jan Huebner

Tuchel kriegt Neuzugang Harry Kane nicht in sein System eingebunden, der Stürmer wirkt wie ein Fremdkörper. Die eingeplanten Tore fehlen, auch in anderem Mannschaftsteilen hapert es. Noch vor Weihnachten ziehen die Verantwortlichen die Notbremse und trennen sich von ihrem als Hoffnungsträger gekommenen Coach.

Auch die Tatsache, dass es kaum prominente Alternativen auf dem Trainermarkt gibt, verhindert diesen Schritt nicht. Auf Spekulationen, wer Tuchel beerbt, verzichten wir an dieser Stelle daher. Das wäre dann doch zu wild.

Anzeige
Anzeige

These 4: Joshua Kimmich spielt wieder Rechtsverteidiger

Ob noch unter Tuchel oder erst unter dessen Nachfolger, klar ist jedenfalls: Joshua Kimmich wird die Saison nicht als Mittelfeldspieler beenden. Seine Leistungen im Zentrum sind weiterhin zu schwankend, während die Bayern auf der Position des Rechtsverteidigers mit Noussair Mazraoui und Josip Stanisic nicht über Weltklasse verfügen.

Daher wird es im Saisonverlauf zur zwangsläufigen Umstellung kommen. Kimmich rückt auf die Position rechts hinten, wenn auch nur widerwillig. Bundestrainer Hansi Flick beobachtet die Situation genau und beschließt angesichts der zahlreichen Alternativen im Mittelfeld, denselben Weg einzuschlagen. Kimmich fährt als Rechtsverteidiger zur Heim-EM.

These 5: Borussia Dortmund verpasst die Champions League

"Once in a lifetime" - das war die Chance des BVB auf die Meisterschale im vergangenen Mai. Eine solche Gelegenheit kommt so schnell nicht wieder, in dieser Saison werden die Fans und Verantwortlichen dieser verpassten Chance noch häufiger nachtrauern.

Die Neuzugänge um Felix Nmecha und Marcel Sabitzer entpuppen sich nicht als die erhofften Verstärkungen, um den Abschied von Jude Bellingham kompensieren zu können. Im Angriff stottert der Motor, in der Defensive werden die Tempo-Defizite bei Mats Hummels immer sichtbarer. Die Dortmunder stolpern durch die Saison.

Und noch viel schlimmer: Anders, als in den vergangenen Jahren, hat das in der Tabelle schwerwiegende Folgen. Nicht nur der neue Meister Bayer Leverkusen überholt den BVB, auch RB Leipzig und Union Berlin ziehen vorbei. Das Worst-Case-Szenario tritt ein, Borussia Dortmund verpasst die Champions League.

Anzeige
Anzeige

These 6: Der SC Freiburg stürzt ab

Nicht nur für den BVB geht es deutlich nach hinten, auch der SC Freiburg muss nach dem Aufstieg der vergangenen Jahre einen Dämpfer hinnehmen. Die bis auf Junior Adamu fehlenden Neuzugänge machen sich bemerkbar, die Mannschaft wirkt satt, das Spielsystem ist für die Gegner leichter auszurechnen. Die Dreifachbelastung mit Pokal und Europa League tut ihr Übriges.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Auch Trainer Christian Streich findet keinen Hebel, um die Negativentwicklung komplett in den Griff zu kriegen. Freiburg rutscht in der Endtabelle der Bundesligasaison auf Platz acht ab - alles andere als eine Katastrophe für den Klub aus dem Breisgau, aber dennoch ein Rückschritt. Sorgen um seinen Job muss sich Streich aber natürlich nicht machen.

Anzeige

These 7: Borussia Mönchengladbach gelingt die Wiederauferstehung

Zwischenzeitlich musste man als neutraler Fußballfan in diesem Sommer Angst um die Gladbacher haben, zahlreichen prominenten Abgängen standen quasi keine Neuzugänge gegenüber. Manch ein Pessimist stellte sich schon auf den Abstiegskampf ein.

Inzwischen aber hat Sportdirektor Roland Virkus ganze Arbeit geleistet und eine Art Aufbruchstimmung erzeugt. Die neue Borussia, sie lebt! Trainer Gerardo Seoane erweist sich als Glücksgriff für die "Fohlen", die Mannschaft begeistert mit spektakulärem Offensivfußball. Und die Fans stehen wie eine Wand hinter ihrem Verein. Der Lohn der Arbeit: Gladbach kehrt in den Europapokal zurück.

Anzeige

These 8: Schmidt-Märchen mündet im Heidenheimer Klassenerhalt

Frank Schmidt und der 1. FC Heidenheim - das ist wohl die romantischste Story der kommenden Bundesligasaison. Der 49-Jährige ist gebürtiger Heidenheimer, seit 2007 ist er ununterbrochen Trainer des Klubs. Durch den Aufstieg löst er Freiburgs Christian Streich als dienstältesten Bundesligatrainer ab.

Und er wird es auch noch mindestens ein weiteres Jahr bleiben. Denn das Schmidt-Märchen findet seine vorläufige Krönung, Heidenheim gelingt der Klassenerhalt. Ein eingespieltes und spielstarkes Team, das in jeder Partie brennt, bringt seine Gegner immer wieder zur Verzweiflung. Am Ende ist der FCH besser als mindestens drei andere Teams.

Anzeige

These 9: Auch die Tore von Niclas Füllkrug retten Werder Bremen nicht

Man soll ein Pokal-Aus natürlich nicht zu hoch hängen, und gerade bei Werder Bremen haben Blamagen in Runde eins des DFB-Pokals ja durchaus eine gewisse Tradition. Aber den Bremern steht eine äußerst schwierige Saison bevor. Am Ende muss der Traditionsklub im verflixten zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg eine Etage runter.

Das hat mehrere Gründe. Neuzugang Naby Keita bekommt seine Verletzungsanfälligkeit auch bei den Grün-Weißen nicht in den Griff, sein Ausfall zum Saisonauftakt wird nicht der einzige bleiben. Der Transfercoup erweist sich als Reinfall.

Und dann reichen dieses Mal auch die Tore von Niclas Füllkrug nicht aus, um den Gang in die Zweitklassigkeit zu vermeiden. Der Co-Torschützenkönig der vergangenen Saison trifft weiter zuverlässig, insgesamt reicht die Qualität in der Defensive aber nicht aus, um genug Punkte zu sammeln.

Anzeige

These 10: Der SV Darmstadt 98 holt weniger Punkte als Tasmania Berlin

Zum Thema Pokal-Aus in Runde eins siehe oben, allerdings kommt bei den "Lilien" noch einiges mehr zusammen. Der Kader des SV Darmstadt verfügt kaum über Bundesliga-Erfahrung, zwei Säulen des Aufstiegs - Stürmer Phillip Tietz und Abwehrspieler Patric Pfeiffer - haben die Hessen Richtung Augsburg verlassen.

Neuzugänge kamen hauptsächlich aus der zweiten Liga, der Qualitätsunterschied im Vergleich zu den anderen Vereinen ist einfach zu eklatant. Auch wenn sich Darmstadt auf die große Unterstützung seiner Fans verlassen kann und Spiele am Böllenfalltor für jeden Gegner unangenehm werden können, so fehlt die Fantasie, wie der SVD viele Punkte holen soll.

Ja, die These, dass sogar der Negativrekord von Tasmania Berlin - umgerechnet auf die Drei-Punkte-Regel wären es zehn Zähler - wackelt, ist gewagt und auch etwas hart. Aber geht man davon aus, dass jeder Rekord einmal gebrochen wird, so erscheint es bei Darmstadt in dieser Saison am wahrscheinlichsten.

Mehr News und Videos
Karim Adeyemi
News

50 Millionen! Wildes Angebot für BVB-Sorgenkind Adeyemi

  • 23.01.2025
  • 07:37 Uhr