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Bundesliga

BVB begeht in Mainz eine große Unverschämtheit - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 21.11.2024
  • 10:15 Uhr
  • Carolin Blüchel

Der BVB ergibt sich mit seiner zweiten Garde beim akut abstiegsgefährdeten 1. FSV Mainz 05 und sorgt damit für eine große - wenn auch ungewollte - Unverschämtheit. Ein Kommentar. 

Von Carolin Blüchel

Als der BVB die deutsche Meisterschaft am letzten Spieltag der vergangenen Saison gegen den 1. FSV Mainz 05 noch aus der Hand gab, litt gefühlt ganz Fußball-Deutschland mit den Dortmundern. Selbst der ein oder andere Bayern-Fan dürfte damals Mitleid empfunden haben. Dem BVB flogen die Herzen zu.

Ein Jahr später verspielt die Borussia beim 0:3 in Mainz viele der damals gewonnen Sympathien - zumindest bei den Kellerkindern aus Köln und Berlin. Mit dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid vor Augen (1. Juni) schickte Trainer Edin Terzic die zweite Garnitur auf den Platz.

Das hatte ja auch schon gegen den FC Augsburg hervorragend funktioniert. Mit 5:1 rollte die Dortmunder B-Elf über die Fuggerstädter hinweg. Wieso sollte das gegen Mainz nicht auch klappen?

Zumal der BVB noch eine offene Rechnung mit den Rheinhessen aus dem angesprochenen Saisonfinale hatte - und Nico Schlotterbeck beispielsweise für seinen beim VfL Bochum spielenden und ebenfalls im Abstiegskampf steckenden Bruder Keven gewinnen wollte.

Doch daraus wurde nichts. Die Dortmunder ließen sich von den akut abstiegsgefährdeten Mainzer eine Halbzeit lang nahezu abschlachten, zeigten keine Gegenwehr, patzten brutal (Keeper Alexander Meyer beispielsweise). 0:3 nach 23 Minuten! Die "Sky"-Kommentatoren nannten es euphemistisch einen "Sommerkick". Der Dortmunder Auftritt kam einer großen Unverschämtheit gleich. 

Wäre es für beide Mannschaft sportlich um nichts mehr gegangen, wäre der blutleere Auftritt der Borussia sicher entschuldbar gewesen.

Schließlich ist es nachvollziehbar, dass Terzic vor dem Saison-Höhepunkt am 1. Juni keine größeren Verletzungen mehr riskieren will und seine Leistungsträger am liebsten bis dahin in Watte packen würde. Auch die mentale Erschöpfung nach dem Champions-League-Coup mag als Argument geltend gemacht werden. 

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Köln und Union die Leidtragenden

Doch im Fall von Mainz ging es eben um eine ganze Menge. Mit dem Sieg ohne Dortmunder Gegenwehr retten sich die 05er im schlechtesten Fall auf den Relegationsplatz. Zum Leidwesen von Union Berlin und dem 1. FC Köln.

Vor allem die Kölner dürften vor Wut schäumen. Mit Herzblut und Kampf drehten sie kurz zuvor ein 0:2 gegen Union und wahrten mit dem 3:2 zumindest eine Mini-Chance auf den direkten Klassenerhalt. Dortmunds Blamage macht das nun unmöglich.

Auf Twitter trendete der Hashtag "Wettbewerbsverzerrung". Diese Bezeichnung des Dortmunder Auftritts ist wohl zu viel des Guten, ist sie doch gleichzustellen mit absichtlicher Manipulation. Davon kann keine Rede sein angesichts der Vorgeschichte mit Mainz. Dennoch war der Auftritt nicht nur für Köln- und Union-Fans sicherlich eine große Unverschämtheit - und für die zweite Garde des BVB ein absolutes Armutszeugnis.

Die Blamage zeigt einmal mehr, wie wankelmütig der BVB ist - und dass es einen großen Kaderumbruch im Sommer geben muss. "Chancen" habe Edin Terzic im Spiel gegen Mainz an die Spieler vergeben wollen, die meistens in der zweiten Reihe stehen.

An Spieler wie Marius Wolf, Mateu Morey oder Salih Özcan, an vermeintliche Top-Transfers, die mittlerweile Bankdrücker sind, wie Niklas Süle und Felix Nmecha. Sie alle haben diese Chance nicht nur nicht genutzt, sondern überhaupt nicht wahrgenommen. Für einige dieser Spieler war es wohl die letzte im BVB-Trikot. Denn so ein unwürdiger Auftritt darf sich selbst in vermeintlich für den BVB bedeutungslosen Spielen nicht mehr wiederholen.

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