Selbstkritik ist immens wichtig. Sie ist aber auch ein schmaler Grat. Nicht ungefährlich.
Nuri Sahin ehrt es, wenn er die heftige 1:5-Pleite beim VfB Stuttgart auf seine Kappe nimmt, wenn zugibt, er sei "nicht in Bestform" gewesen. Oder wenn er es auf den Punkt bringt und meint, alles habe gefehlt. "Von uns als Trainern bis hin zu den Einwechselspielern, waren wir nicht da."
Klar ist aber, dass eine Reaktion schon jetzt verpflichtend ist. Heißt: Bereits am fünften Spieltag kann es für den neuen BVB-Trainer erstmals richtig ungemütlich werden.
Weil bei aller Ehrlichkeit der Fußball ein Ergebnissport und dem 36-Jährigen nicht viel Zeit eingeräumt wird, um den Umbruch in Dortmund auf eine nachvollziehbare und vor allem erfolgreiche Linie zu bringen.
Sahin hat aktuell vor dem anstehenden Bundesliga-Spieltag und dem Derby gegen den VfL Bochum am Freitag (im Liveticker) ein paar Baustellen vor der Brust, bei denen Selbstkritik alleine nicht die Lösung sein kann. ran zeigt sie.
Und täglich grüßt das BVB-Murmeltier. Die Frage nach der Mentalität kann in Dortmund zwar keiner mehr hören, weil sie seit Jahren gestellt wird. Was aber auch daran liegt, dass die Mannschaft seit Jahren diese Frage aufwirft.
Jetzt erneut. Für Sahin eine unangenehme Situation, weil das zu solch einem frühen Zeitpunkt ein Armutszeugnis ist.
Sahin beeilte sich deshalb, dagegen zu steuern. "Ich habe eine sehr selbstkritische Reaktion gesehen von den Spielern, sofort auch in Stuttgart in der Kabine. Wir sitzen alle in demselben Boot. Es wäre fatal, dass ich jetzt als Trainer sage: 'Die Jungs haben ein Mentalitätsproblem.' Wir gewinnen und wir verlieren zusammen", sagte er.
Und er weiß, dass es schon bald eine Antwort geben muss: "Die Wahrheit liegt immer auf dem Platz. Da müssen wir zeigen, dass wir uns entwickeln." Für diese Entwicklung sorgt aber vor allem Sahin. Allerdings scheint er diese mit einigen Entscheidungen auszubremsen.
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BVB: Personalie Sabitzer sorgt für Diskussionen
Ein Fass, das Sahin aus unerklärlichen Gründen aufgemacht hat. Es ist eines mit fatalen Auswirkungen für das Dortmunder Spiel, das Sabitzer in der Vorsaison entscheidend mitgeprägt hat. Auf der Außenposition wird er seiner Stärken beraubt. Er sagt es (freundlich), wird aber nicht gehört.
Das Folgeproblem: Solche wenig nachvollziehbaren Entscheidungen können das Standing eines Trainers schädigen, sowohl innerhalb der Mannschaft als auch in der Öffentlichkeit. Bei ausbleibendem Erfolg auch im Eiltempo.
"Ich liebe es, ihm jeden Tag zuzuschauen auf dem Trainingsplatz, wenn er seine Sachen macht und ich finde auch, dass er jetzt auch gegen den Ball Riesenschritte macht gerade. Er wird in dieser Saison wichtig für uns. Das kann ich sagen", sagte Sahin.
Die Krux: 31 Minuten hat der 18-Jährige in dieser Saison gespielt. Warum sich die Liebe weiterhin nicht in Spielzeit ausdrückt, bleibt ein Rätsel.
Kuriositäten im Fußball: Schweiz-Profi beendet aus religiösen Gründen seine Karriere
Silvan Wallner beendet Karriere aus religiösen Gründen Mit gerade einmal 22 Jahren beendet der Schweizer Fußball-Profi Silvan Wallner seine Karriere - und das aus einem ungewöhnlichen Grund. Der Verteidiger des österreichischen Bundesligisten Blau-Weiß Linz hört aufgrund seines christlichen Glaubens mit dem Fußballspielen auf ...
Silvan Wallner beendet Karriere aus religiösen Gründen ... Der Schweizer war erst im Sommer vom FC Zürich zu den Oberösterreichern gekommen. In einem Statement erklärte Wallner, er sei "gläubiger Christ" und wolle "Jesus Christus folgen. Der biblische Ruhetag ist mir dabei wichtig geworden. Für mich als Profi heißt dies, dass ich von nun an am Samstag nicht erwerbsmäßig Fußball spielen will."
Transferguru Romano reagiert auf US-Wahl Fabrizio Romano gilt als der Transfermarkt-Insider schlechthin. Nach der US-Wahl schrieb ein "X"-User in Richtung des 31-Jährigen: "Ich warte darauf, dass Fabrizio Romano die Trump-Übernahme ankündigt. Wenn nicht, dann kann ich das nicht akzeptieren." Der Journalist setzte in der Folge einen Tweet mit drei Emojis ab: Das Wort "bald" mit einem Pfeil, ein Augenpaar und die US-Flagge.
Schweiz: Platzverweis für Joel Monteiro nach Schuh-Wurf Weil sich Berns Joel Monteiro beim 0:0 gegen den FC Zürich über eine Schiri-Entscheidung ärgerte, verlor er die Nerven! Der 25-Jährige warf seinen Schuh frustriert weg und traf dabei Gegenspieler Mirlind Kryeziu. Daher blieb Schiedsrichter Urs Schnyder keine Wahl, als Monteiro mit Rot zu bestrafen. "So spektakulär wie dämlich" kommentierte die "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) Monteiros Platzverweis.
FA erlaubt Tuchel Arbeit im Homeoffice Im Januar beginnt Thomas Tuchel seinen Job als Trainer der Three Lions. Seine Arbeit kann er dabei teilweise im Homeoffice ausführen. Laut "Sun" wird der 51-Jährige an einigen Sitzungen mit Nachwuchstrainern und anderen Abteilungen teilnehmen, die FA verlangt allerdings nicht, dass er ständig präsent ist. Tuchel lebt aktuell in München, wo auch seine beiden Töchter wohnen.
"Technische Probleme" bei Registrierung verhindern Nmecha-Comeback Der wiedergenesene Lukas Nmecha verpasst die Bundesliga-Partie seines Klubs VfL Wolfsburg auf St. Pauli aus kuriosem Grund. Laut "Kicker" teilten die "Wölfe" mit, dass der Stürmer aufgrund technischer Probleme nicht für den Spieltagskader gemeldet werden konnte. Daher ...
"Technische Probleme" bei Registrierung verhindern Nmecha-Comeback ... umfasste das VfL-Aufgebot am Millerntor nur 19 statt 20 Spieler. Nmecha fiel zuletzt lange Zeit wegen Adduktorenproblemen aus, hätte auf St. Pauli sein Comeback geben können – doch dann kam die Technik dazwischen. So saß Nmecha beim torlosen Remis des VfL zwar auf der Bank, allerdings nur in Trainingsklamotten und ohne die Chance, zum Einsatz zu kommen.
Fußball auf über 4000 Metern Höhe Da wird jedem Gegner Angst und Bange. Bolivien hat sein Nationalstadion nach El Alto verlegt. Die Luft im Stadion von El Alto ist dünn, die Botschaft auf dem Rasen dafür umso dicker. "4150 Meter" steht laut "SID" in großen Buchstaben auf jenem Rasen, auf dem Bolivien am Donnerstag sein umstrittenes WM-Qualifikationsspiel gegen Kolumbien absolviert ...
Fußball auf über 4000 Metern Höhe Bislang wurden Pflichtspiele in La Paz ausgetragen, auf 3637 Metern im höchstgelegenen Nationalstadion der Welt. Doch neuerdings zieht es das Team noch deutlich höher hinaus. Weil das frisch renovierte Stadion in El Alto so schön und der Rasen so gut sei, sagt Nationaltrainer Oscar Villegas. Weil das einen enormen Vorteil bringe, sagen viele Gegner ...
Fußball auf über 4000 Metern Höhe Zu spüren bekam die Höhenluft bereits Venezuela. Mit 0:4 kam der Favorit im September unter die Räder, als Bolivien erstmals in El Alto (spanisch für "die Höhe") spielte. Weder Atemübungen noch eine Vorbereitung in Sauerstoffkammern halfen den Gästen. Nun versucht es Kolumbien, unter anderem mit einer mehrtägigen Akklimatisierung in Cochabamba auf 2500 Metern.
Championship-Profi nach Beißattacke mit langer Sperre Klar, in einem Derby kann es schon mal hitzig werde. Aber was Milutin Osmajic, Spieler des englischen Zweitligisten Preston North End, im Lancashire-Derby mit den Blackburn Rovers abgezogen hat, ist etwas zu viel des Guten. Osmajic biss Gegenspieler Owen Beck in bester Suarez-Manier in den Nacken, hinterließ dabei laut Blackburn-Mitspieler John Eustace einen großen Abdruck.
Championship-Profi nach Beißattacke mit langer Sperre Kurios: Während Beck in der Folge der Partie noch mit Gelb-Rot vom Platz flog, wurde Osmajic für seine Beiß-Attacke zunächst nur verwarnt. Erst im Nachgang der Partie sprach die FA eine Acht-Spiele-Strafe und 18.000 Euro Strafzahlung aus. In der Nations League könnten beide tatsächlich nochmal aufeinandertreffen, Osmanjic ist für Montenegro, Beck für die walisische Nationalmannschaft nominiert.
Girondins Bordeaux setzt Keeper im Mittelfeld ein Was war denn da los? Nach dem Zwangsabstieg in die 4. französische Liga aufgrund finanzieller Probleme machte Traditionsklub Girondins Bordeaux vor allem mit der Verpflichtung von Ex-Premier-League-Star Andy Carroll auf sich aufmerksam. Im Pokal sorgte die Girondins nun aber durch ein Kuriosum für große Verwunderung...
Girondins Bordeaux setzt Keeper im Mittelfeld ein Denn: Beim 0:5 im französischen Pokal gegen Seudre Océan musste Torhüter Over Mandanda, Bruder des ehemaligen französischen Nationalkeepers Steve, in der Schlussphase im Mittelfeld auflaufen. Weil Trainer Bruno Irlès keine Feldspieler mehr zur Verfügung hatte, durfte Mandanda auf ungewohnter Position ran.
Kai Havertz ohne angekommenen Pass in 90 Minuten Horror-Statistik für Kai Havertz! Im Duell mit ManCity schaffte es der deutsche Nationalspieler trotz 23 Ballberührungen nicht, einen erfolgreichen Pass zu spielen (Quelle: statmusecom). Und das, obwohl er für die Gunners 90 Minuten auf dem Platz stand. Havertz ist der erste Spieler seit sieben Jahren, dem dieses unrühmliche Kunststück in der Premier League gelang.
Trikotdeal rettete Messi vor Finalsperre Pikante Enthüllung von Carlos Chandia. Der Schiedsrichter hat in der "ESPN Fans Show" enthüllt, dass Lionel Messi eigentlich für das Copa-America-Finale 2007 gesperrt gewesen wäre. Demnach hatte Messi gegen Ende des Halbfinales gegen Mexiko (3:0) den Ball in die Hände genommen. Statt zu bestrafen, ging der Referee zu Messi und erklärte: "Das ist eigentlich eine Gelbe Karte. Aber das kostet dich dein Trikot!"
Trikotdeal rettete Messi vor Finalsperre "Hätte ich ihm diese Gelbe Karte gezeigt, hätte ihn das die Chance gekostet, im Finale der Copa America zu spielen", so der Schiri weiter. Nach dem Spiel wollte Messi sein Versprechen einlösen und dem Referee sein Trikot geben. Diesem war das auf dem Spielfeld aber nicht geheuer, weshalb er es erst in der Umkleide entgegennahm. Behalten hat Chandia das Trikot aber nicht...
Trikotdeal rettete Messi vor Finalsperre "Ich erinnere mich nicht mehr an die Nummer, aber an den Geruch. Das war nicht der beste. Mein Sohn hat das Trikot jetzt, er behält es", erklärte er weiter. Übrigens: Der Referee ist der Meinung, dass seine nicht gegebene Gelbe Karte ursächlich dafür war, dass er selbst das Finale nicht leiten durfte. Geholfen hat Messi die Gnade des Unparteiischen derweil nicht, das Finale ging mit 0:3 gegen Brasilien verloren.
Auch Maximilian Beier, der aus Hoffenheim kam und Sahins "absoluter Wunschspieler" sei, spielt keine große Rolle.
18 Minuten sind es bei ihm im September.
Insgesamt zu wenig für jemanden, der 30 Millionen Euro gekostet hat. Auch eine Personalie, mit der sich Sahin angreifbar macht. Im Umfeld und in den sozialen Medien wird schon längst diskutiert, ob Sahin seinem Wunschspieler nicht endlich mehr Vertrauen schenken müsste.
"Wir haben Maxi nicht nur für die ersten Wochen verpflichtet, wir haben ihn für die nächsten Jahre verpflichtet, weil wir überzeugt von ihm sind", sagte Sahin und fordert damit Geduld. Eine Eigenschaft, die in Dortmund nicht erst nach Auftritten wie in Stuttgart nicht sehr ausgeprägt ist.
Die Personalie ist zu einem Politikum geworden, und im Moment schaut es nicht danach aus, als könne es bei der Frage, ob der Nationalspieler in die Startformation gehört oder nicht, eine befriedigende Antwort geben.
Geschweige denn einen Gewinner der vertrackten Situation, wer in der Schaltzentrale neben Pascal Groß mit den Ton angeben soll. Sahin hat seine Ideallösung noch nicht gefunden.
Womöglich könnte er zunächst einmal drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Can vorerst aus der Schussbahn und auf die Bank nehmen, Sabitzer neben Groß auflaufen lassen und Beier oder Duranville eine Chance geben.
BVB: Löchrige Abwehr
Auch in der Abwehr hat Sahin noch nicht die Mischung, die er für eine erfolgreiche Saison benötigt, für eine wichtige Grundlage des eigenen Spiels. Vor allem der Versuch mit Nico Schlotterbeck auf links ist keine dauerhafte.
Ramy Bensebaini sollte bald wieder bei 100 Prozent sein (dass er das nicht ist, zeigte er mit seinem "Zweikampfverhalten gegen Millot und den VfB Stuttgart). Schlotterbeck könnte dann wieder in die Innenverteidigung rücken. Klar ist aber auch: Die Abwehr ist und bleibt dünn besetzt. Nicht Sahins Schuld, aber ein Umstand, mit dem er wohl oder übel arbeiten muss.
So oder so wirken Schlotterbeck, Niklas Süle und Waldemar Anton noch arg wackelig, dabei benötigt die Defensive dringend jemanden, der mit Leistung vorangeht, den Chef gibt, damit die Stabilität in der Abwehr dem Gesamtgerüst selbiges verleiht.
Damit es nicht wieder so dramatisch auseinanderbricht wie in Stuttgart. "Da hättest du heute auch Pep Guardiola an die Seitenlinie stellen können. Wenn du mit so wenig Leidenschaft auftrittst, sind nur wir Spieler schuld", sagte Julian Brandt.
Wieder Selbstkritik, die auch Brandt ehrt. Sie bleibt aber ein schmaler Grat. Vor allem in Dortmund.
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Bochum-Profi Gerrit Holtmann bricht Rekord! Die schnellsten Spieler der Bundesliga-Geschichte
Die schnellsten Spieler der Bundesliga-Geschichte Gerrit Holtmann hat sich am 9. Spieltag der laufenden Bundesligasaison in die Geschichtsbücher eingetragen. Bei der 2:7-Niederlage bei Eintracht Frankfurt erreichte der Bochum-Profi einen Topspeed von 36,74 km/h, nie zuvor war ein Spieler im deutschen Oberhaus schneller gewesen. ran zeigt die Liste der schnellsten Bundesligaprofis (Anm.: keine Doppelnennungen).