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Bundesliga-"Klassiker"

BVB gegen Bayern München – Nuri Sahin im Interview: "Ich dachte, man muss abpfeifen"

  • Aktualisiert: 02.12.2024
  • 11:01 Uhr
  • Martin Volkmar

BVB-Trainer Nuri Sahin spricht bei ran über die Leistung gegen Bayern München, den Aufschwung nach der Länderspielpause und den umstrittenen Ausgleichstreffer.

Aus Dortmund berichtet Martin Volkmar

Vor dem Topspiel gegen den FC Bayern hatte Borussia Dortmund kaum jemand eine echte Chance gegeben.

Zu deutlich der Vorsprung der Münchner vor dem früheren Erzrivalen in der Tabelle (zehn Punkte), zu schwankend die Leistungen der Schwarz-Gelben in den ersten Monaten unter dem neuen Trainer Nuri Sahin.

Trotzdem freute sich nach dem Abpfiff kaum einer über den Achtungserfolg beim 1:1 (1:0) gegen den Rekordmeister, sondern Enttäuschung und Ärger über den verpassten Sieg überwogen.

Schließlich hatte der BVB den FCB bis zum späten Ausgleich durch Jamal Musiala (85.) nach Jamie Gittens frühem Führungstreffer (27.) kurz vor der ersten Niederlage in dieser Bundesliga-Saison.

Entsprechend zwiegespalten zeigte sich Sahin nach der Partie am ran-Mikro.

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Das Wichtigste in Kürze

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ran: Vor dem Spiel war viel zu lesen, dass der BVB nicht mehr auf Augenhöhe mit dem FC Bayern ist. Wie gut tut Ihnen dann so ein Spiel?

Nuri Sahin: Ich hätte das Spiel sehr, sehr gerne gewonnen. Also bei mir überwiegt die Enttäuschung mehr als die Zufriedenheit. Die wird natürlich in den nächsten Tagen einkehren, weil wir meiner Meinung nach ein gutes Spiel gemacht haben. Die Jungs haben das wirklich gut gemacht heute, aber klar, du willst solche Spiele gewinnen. Wir werden aber sehr viel aus diesem Spiel mitnehmen können. Und morgen werde ich, glaube ich, zufriedener sein als heute.

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Sahin über Gegentor: "Schiri hat es mir erklärt"

ran: Hat die Mannschaft sich ein bisschen zu weit zurückdrängen lassen in der zweiten Halbzeit?

Sahin: Nein. Bayern hat uns versucht, ein bisschen mehr reinzudrängen. Es ist immer ein Geben und Nehmen im Fußball. Es ist nicht so einfach, keine Mannschaft zieht sich bewusst zurück. Borussia Dortmund zieht sich sowieso nicht bewusst zurück, meine Mannschaften werden sich niemals zurückziehen, aber Bayern hat das in der zweiten Halbzeit etwas breiter aufgestellt. Sie haben das natürlich auch gut gemacht, haben gut nachgewechselt, das hat uns Körner gekostet. Und klar, der nächste Schritt muss sein, dass wir auch in der zweiten Halbzeit längere Ballbesitzphasen haben. Trotzdem haben wir zwei Riesenchancen durch Jamie (Gittens) und Sabi (Sabitzer). Wenn wir die machen, dann geht der Plan komplett auf.

ran: Vor dem Gegentor lag Niklas Süle am Boden. Ich glaube, ein paar Spieler waren auch irritiert. Denken Sie, der Schiedsrichter hätte da abpfeifen müssen?

Sahin: Ich hätte es mir gewünscht, aber es ist kein Wunschkonzert und der Schiedsrichter hat es mir erklärt. Und damit hat sich das auch erledigt für mich. Also ich hoffe, dass ich niemals hier stehen werde und den Schiedsrichter verantwortlich mache für etwas. Und ja, es ist natürlich bitter, dass der Ball dann genau dahin fällt, wo Nikki (Süle) eigentlich wäre, aber das gehört leider dazu.

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ran: Wie hat er es denn erklärt? Die Regel ist hier ja teilweise etwas unklar.

Sahin: Er sagt, dass er alles, was um den Sechzehner oder im Sechzehner ist, nicht abpfeifen darf. Also habe ich es verstanden. Ich dachte aber, wenn der Ball ins Gesicht kommt, wenn jemand auf dem Boden liegt, dann muss man abpfeifen. Aber es ging auch schnell. Also ohne jetzt jemanden irgendwie zu kritisieren, das möchte ich nicht machen.

Sahin: "Wir sind noch nicht am Limit"

ran: Die Mannschaft ist sehr gut aus der Länderspielpause zurückgekommen. Haben Sie ein paar Dinge geändert danach oder was denken Sie, was die Gründe sind?

Sahin: Wir gehen unseren Weg. Das habe ich auch gesagt, als wir drei- oder viermal hintereinander verloren haben. Und glauben Sie mir, ich bin da total nüchtern. Ich weiß alles einzuschätzen, was gut ist, was schlecht ist und wo wir uns verbessern müssen. Natürlich, wir sind noch nicht am Limit. Aber unser Anspruch ist es, solche Abende öfter zu haben, auch solche Spiele zu gewinnen. Und ich hoffe, dass jetzt der eine oder andere dann zurückkommt und wenn wir einen vollen Kader haben, sind wir ein guter Gegner.

ran: Sie haben zehn Punkte Rückstand auf den FC Bayern, aber drei Punkte nur auf Rang drei. Wie fällt Ihre Zwischenbilanz jetzt aus nach zwölf Spieltagen?

Sahin: Sie können mich an Weihnachten fragen, wenn ich ein paar Tage mit meinen Kindern verbringe, mich erhole. Dann können Sie mich fragen, wo wir stehen. Das ist viel zu früh, wir haben noch so wichtige Spiele. Ich wusste noch nicht mal, dass wir zwölf Spiele bisher haben, ehrlich gesagt.

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