BVB - Kritik von Matthias Sammer an Nuri Sahin sorgt für Ärger - Markus Babbel zeigt Verständnis

von Raman Rooprail

Nach der BVB-Niederlage gegen den FC Bologna in der Champions League herrschte minutenlang Verwirrung. Die Dortmunder Verantwortlichen ließen auf ein offizielles Statement über Nuri Sahins Zukunft warten, in der Zwischenzeit holte BVB-Berater und Amazon-Prime-Experte Matthias Sammer zum Rundumschlag gegen Sahin aus.

"Die Mannschaft ist körperlich und geistig in einer Nicht-Verfassung. Das muss man einfach sagen. Wenn du das heute siehst, da ist die Grundlage nicht da", polterte Sammer bei "Prime Video".

Bei ran äußert sich Markus Babbel exklusiv über die harte Analyse.

"Ich war positiv überrascht, weil er seinen Job, den er bei Amazon einnimmt, zu 100 Prozent erfüllt hat. Dass die Mannschaft tot wirkt, nicht verteidigen aber auch nicht angreifen kann und physisch einfach ein Desaster ist, stimmt nun einmal."

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Auch Babbel sieht allerdings ein Problem in Sammers offizieller Funktion beim BVB. "Aber ich sage immer: 'entweder oder'. Entweder du machst das eine oder machst das andere. Und da tue ich mich ein bisschen schwer, weil Matthias Sammer nicht irgendein 'No Name' ist. Er ist ein Aushängeschild des deutschen Fußballs, er hat eine ganz klare Meinung und die Leute hören hin, wenn er etwas sagt, weil es auch oft sehr polarisiert und auch mal zum Nachdenken anregt."

Die Kritik Sammers sorgte auch bei den restlichen BVB-Verantwortlichen für Kopfschütteln. "Ich habe die Aussagen von Matthias nicht gehört, deshalb kann ich nichts dazu sagen", gab Sebastian Kehl, auf die Aussagen des BVB-Beraters angesprochen, angefressen zu Protokoll.

Matthias Sammer: Es bleiben Fragen

Sammers konkrete Funktion in Dortmund lässt bei Babbel Fragen aufkommen. "Auf der anderen Seite fragt man sich, was Matthias Sammer konkret bei Borussia Dortmund macht. Denn so gut er zum Teil Sachen analysiert - er ist trotzdem auch mit bei den Entscheidungen dabei gewesen", so Babbel weiter.

Kritiker werfen Sammer vor, er würde mit seinen harschen Aussagen Kompetenzen überschreiten. Offiziell soll der BVB-Berater nicht ins Tagesgeschäft eingreifen, doch mit Analysen wie gegen Sahin am Dienstagabend tut er das indirekt eben doch.

BVB: Markus Babbel mit gemischten Gefühlen

So bleiben beim ran-Experten gemischte Gefühle. "Da kommst du genau in diesen Zwiespalt. Auf der einen Seite musst du für deinen Arbeitgeber, in dem Moment Amazon, eine Stellungnahme abgeben und das objektiv bewerten. Das hat er getan und das fand ich großartig. Auf der anderen Seite bist du aber auch Berater beim BVB. Dass sich da natürlich viele Menschen wundern, kann ich auch nachvollziehen."

Sammer ist noch bis Sommer 2025 in offizieller Funktion beim BVB tätig. Ob er darüber hinaus bei Dortmund Teil der Führungsetage bleibt, ist aktuell fraglich.