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BVB: Niklas Süle spricht über Absturz und "Süle 2.0": "Nur ich war schuld!"
- Aktualisiert: 14.08.2024
- 11:57 Uhr
- Luca Wolkstein
Niklas Süle erlebte dieses Jahr seinen laut eigener Aussage "intensivsten Sommer seines Lebens": Der Verteidiger sprach über seine Gewichtsprobleme, seinen Platz im Kader und "Süle 2.0".
In der Sommerpause ragte Niklas Süle als strahlendes Beispiel an Disziplin heraus, transformierte sich vom sichtlich übergewichtigen Bundesligaprofi wieder zurück zu Normalgewicht, acht Kilo verlor der Abwehr-Koloss offenbar. Es war ein hartes Stück Arbeit, um den neuen oder eben alten Niklas Süle zu (re)kreieren:
"Ich bin mit dem Ziel in diese Sommerpause gegangen, so etwas wie einen Niklas Süle 2.0 zu kreieren. [...] Ich bin mental und körperlich in einer Verfassung, in der ich wieder so richtig angreifen kann. Es war sehr hart. Es hat sich nicht einen Tag wie Urlaub angefühlt", betonte der frühere Bayern-Spieler gegenüber "Sport1". Dies sei jedoch notwendig gewesen.
"Das war dringend erforderlich, nach einem Jahr, mit dem ich persönlich überhaupt nicht zufrieden sein konnte, in dem ich weit hinter meinen Erwartungen geblieben bin."
Wieso Süle es überhaupt so weit habe kommen lassen, erklärte der 28 Jährige mit mentalen Problemen.
"Ich habe es mental einfach nicht geschafft, die richtigen Dinge zu tun. Ich habe es selbst nicht mehr hinbekommen, mich zu motivieren. Ich wollte, aber konnte nicht. Es ging mir privat zum Glück total gut. Da war und ist alles in bester Ordnung. Ich habe dann ganz viele, wichtige Gespräche geführt und mir auch Hilfe geholt."
Das Wichtigste in Kürze
Arbeit mit Mentaltrainer zahlt sich für Süle aus
Mit seinem Berater Volker Struth und seiner Familie habe er sich ein Team zusammengestellt, das ihm auf seinem steinigen Weg zurück zu einem professionellen Lebensstil geholfen habe.
"Wir haben genau gecheckt, wen ich um mich herum brauche. Ohne diese drei, vier Leute, meinen inneren Kreis, hätte ich es vermutlich nicht geschafft. Ich arbeite seit längerer Zeit mit einem Mentaltrainer zusammen, der großartig ist. Sein Input war Gold wert. Aber auch die Köche, die mich in den letzten Wochen begleitet haben, sind Spitzenklasse", sagte Süle.
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Von der Form seines Lebens will der 28-Jährige aber nichts wissen. Er sei vorsichtig mit solchen Extremen, stattdessen formulierte Süle als konkretes Ziel "dreimal die Woche zu spielen, immer, und in der 89. noch einen Lauf zu machen und nach dem Spiel sagen zu können: 'Morgen fühle ich mich nicht kaputt'."
Die körperliche Negativ-Veränderung hatte ihn seinen Platz in der Nationalmannschaft im Vorfeld der EM gekostet, auch beim BVB war der Rechtsfuß trotz eines Mega-Gehalts nur dritte Wahl hinter Mats Hummels und Nico Schlotterbeck - ein brutaler Absturz.
Süle zeigte sich den Trainerentscheidungen gegenüber aber verständnisvoll: "Alles Dinge, für die ich mir ganz allein den Schuh anziehe. Ich hatte es nicht verdient, von Julian Nagelsmann für die EM nominiert zu werden. Die Entscheidung ist vollkommen verständlich und daran gibt es überhaupt nichts auszusetzen."
Die DFB-Spiele habe er sich aber dennoch angeschaut: "Selbstverständlich. Ich habe mit den Jungs gelitten und mitgefiebert, während ich im Kraftraum war und mich gequält habe. Natürlich denkt man dann: 'Scheiße Mann, die letzten Jahre warst du immer ein Teil vom Team. Und jetzt dürfen die Fußball spielen und du wohnst quasi im Kraftraum.'"
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BVB-Konkurrenzkampf: Süle vs. Anton
Durch den Abgang von Routinier und in der heißen Saison-Phase Weltklasse-Verteidiger Hummels wird in der Innenverteidigung neben Linksfuß Schlotterbeck ein Platz frei - eine klare Kampfansage um die vakante Position macht Süle aber nicht:
"Wir haben so viele Spiele. Da wird jeder auf seine Einsatzzeit kommen. Auch in so einer Kack-Saison wie letztes Jahr durfte ich einige Spiele machen, darunter waren sogar ein paar ganz gute. Konkurrenz belebt das Geschäft und ohne Konkurrenz wirst du nicht angetrieben. Wir sind auch trotz des Abgangs von Mats, der eine sehr, sehr starke Saison gespielt hat, gut aufgestellt."
Beim BVB wird sich Süle nun mit Neuzugang Waldemar Anton um den Stammplatz neben Abwehrchef Nico Schlotterbeck duellieren.