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BVB-Toptalent Julien Duranville: Kompany-Liebling auf Yamals Spuren
- Aktualisiert: 20.08.2024
- 12:05 Uhr
- Luca Wolkstein
Julien Duranville steht nach einem Horror-Jahr vor seiner ersten echten BVB-Saison bei den Profis. Fast alle prophezeien ihm eine große Zukunft - unter anderem sogar Bayern-Trainer Vincent Kompany, der sich einst zu einer waghalsigen Prognose hinreißen ließ. Hat der BVB einen neuen Lamine Yamal in seinen Reihen?
Von Luca Wolkstein
Bei Borussia Dortmund haben sie in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen mit jungen Spielern gemacht.
Junge Spieler für (vergleichsweise) wenig Geld einkaufen, im Verein ausbilden, Spielpraxis sammeln lassen und am Ende als Leistungsträger einsetzen und im Zweifel maximal gewinnbringend weiterverkaufen. Das System funktioniert.
Zu Spielern wie Ousmane Dembele, Jadon Sancho, Jude Bellingham, Christian Pulisic, Erling Haaland, Jamie Bynoe-Gittens und Co. gesellte sich im Winter 2023 ein neuer Name: Julien Duranville.
Lange mit Verletzungen außen vor, plant der BVB in der kommenden Saison mit dem 18-Jährigen als wichtiges Puzzleteil auf den Dortmunder Flügelpositionen. Ein Neuzugang zum Nulltarif sozusagen.
Bundesliga-Debüt im Titel-Endspiel, Verletzungen en masse
Doch beginnen wir von vorne.
Duranville wurde in der Winterpause 2022/23 als damals 16-Jähriger für eine Ablösesumme von 8,5 Millionen Euro vom RSC Anderlecht - bei dem er seit der Jugend kickte - losgeeist, kam allerdings gleich mit einem Muskelteilabriss im Gepäck in Dortmund an. Nachdem er diesen auskuriert hatte, überzeugte das Talent in den Trainingseinheiten.
Das Wichtigste in Kürze
In der - aus BVB-Sicht - extrem bitteren Partie gegen den 1. FSV Mainz 05 am letzten Spieltag der Saison 2022/23, als die Dortmunder den Meistertitel durch ein 2:2 verspielten, durfte der Belgier zum ersten Mal Bundesliga-Luft schnuppern. 28 Minuten lang dauerte das Bundesliga-Debüt des Nachwuchsmanns.
Zwar konnte das Juwel nichts am Ergebnis ändern, sorgte aber merklich für neuen Schwung in der wie gelähmt agierenden und vom Druck des nahenden Meisterschafts-Desasters zermalmten BVB-Offensive. Seine Ansätze überzeugten auf ganzer Linie.
Als Dortmund-Fan hatte man bereits ein erneutes Juwel vor Augen, das sich in der Talentschmiede des BVB über kurz oder lang zum nächsten Top-Star aufschwingen könnte. Doch dazu sollte es vorerst nicht kommen - es folgte eine Horrorsaison.
Denn in der abgelaufenen Spielzeit verpasste der belgische Edeltechniker aufgrund von hartnäckigen Muskelverletzungen insgesamt 43 Spiele, kam nie in einen ordentlichen Trainingsrhythmus - so standen am Ende der Saison gerade einmal zwei Einsätze für die erste Garde der Dortmunder zu Buche.
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Duranville: Neue Saison, neues Glück?
Jetzt steht die neue Saison vor der Tür - und die Voraussetzungen für einen Durchbruch könnten kaum besser sein. Eine verletzungsfreie Vorbereitungszeit und ein Vereinsumfeld mit einem neuen Trainer, der laut zurück zu alten BVB-Wurzeln will. "Echte Liebe" und Spielzeit für junge, hungrige Talente.
In BVB-Kreisen ist man überzeugt, dass Duranville ein riesiges Potenzial besitzt, einen dementsprechenden Impact erhofft man sich nun endlich von dem schon so früh in seiner Karriere leidgeplagten Flügelspieler.
"Wenn der Junge den Ball berührt, dann hat man das Gefühl, man guckt jemandem zu, der etwas Besonderes hat", schwärmte Trainer Nuri Sahin am Rande des Trainingslagers.
Doch der Verein versucht den Druck auf den jungen Belgier so klein wie möglich zu halten, er soll nach den vielen Verletzungen langsam aufgebaut werden. Da trifft es sich gut, dass der BVB zumindest auf den offensiven Flügeln üppig besetzt ist. Auch ohne eine Verpflichtung von Jadon Sancho haben die Schwarz-Gelben neben Duranville mit Donyell Malen, Karim Adeyemi und Bynoe-Gittens drei hochkarätige Optionen.
Eine starke Konkurrenz und Vorsicht bei der Entwicklung - Stammspieler wird Duranville vorerst nicht sein. Dass er sich im Dortmunder Luxuskader aber Einsatzzeiten versprechen kann, deutete Sahin bereits im Sommer an.
"Er hat über den Sommer körperlich einen Riesensprung gemacht", lobte der neue Coach: "Er wird stabiler. Und wenn er stabiler wird und wir Rhythmus reinbekommen, dann wird er für uns wichtig sein."
Sahin hielt Wort: Im Pokalspiel gegen Viertligist Phönix Lübeck gewährte er Duranville 32 Minuten auf dem Platz - und diese vermochte das so hochgelobte Talent direkt für sich zu nutzen.
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Vincent Kompany: Duranville ein Ballon-d'Or-Kandidat
Duranville erzielte das vorentscheidende Tor zum 4:1-Endstand - sein erster Pflichtspieltreffer im BVB-Dress. Ein Befreiungsschlag nach dem so vermaledeiten Secuhen-Jahr.
"Er hatte eine sehr lange Leidenszeit. Und jetzt steht er stabil auf dem Platz, trainiert viel, wird kräftiger. Dass er sich dafür belohnt hat, hat mich extrem gefreut", lobte Sahin nach dem Spiel.
Er habe zwar ein paar Bälle verloren, aber "gute Dribblings" und "viel Tempo" gehabt, analysierte der BVB-Trainer.
Aber nicht nur sein neuer BVB-Mentor ist Fan des pfeilschnellen Belgiers. Ausgerechnet der Trainer des Titel-Erzrivalen aus München schwärmte schon in in höchsten Tönen von Duranville.
Nicht nur prophezeite Vincent Kompany seinem Landsmann eine große Zukunft, sondern warf ihn Anfang 2023 gleich mal in den Topf mit so hochgelobten Talenten wie Barca-Wunderkind Lamine Yamal. Auf die Frage nach potenziellen Gewinnern des Ballon d‘Or antwortet Kompany: "Da ist einer für euch: Duranville. Kein Druck."
Nun soll aber erst einmal der Sprung in die Dortmunder Stammelf gelingen. Feststeht: Bleibt Duranville gesund, ist das nur eine Frage der Zeit. Beim Ballon d'Or allerdings, ist man erfahrungsgemäß mit Prognosen erstmal vorsichtiger.