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Christian Streich verlässt den SC Freiburg: Ein Verlust für den gesamten deutschen Fußball - Kommentar

  • Aktualisiert: 18.03.2024
  • 16:43 Uhr
  • Martin Volkmar

Der Abschied von Christian Streich nach 29 Jahren ist nicht nur für den SC Freiburg bedauerlich. Der kauzige Markgräfler wird weit über den Breisgau hinaus eine riesige Lücke hinterlassen. Ein Kommentar.

Von Martin Volkmar

Schon länger hatten sie in Freiburg das Gefühl, dass das Ende der Ära Christian Streich näher rückte.

Vor allem der Abschied seines langjährigen Assistenten Patrick Baier nach 25 Jahren beim Sportclub war für viele ein ernstzunehmendes Indiz, dass auch Streich aufhören könnte.

Seit Montag ist diese Befürchtung von Anhängern, Spielern und Funktionären der Südbadener Gewissheit. Nach zwölf Jahren als Cheftrainer und 29 Jahren im Verein verkündete Streich seinen Abschied zum Saisonende.

Freiburg verliert mit ihm die große Identifikationsfigur, die mit Haut und Haaren das Erfolgsmodell SC Freiburg personifizierte: Bodenständig-bescheiden, arbeitseifrig, engagiert, charismatisch, kompetent und erfolgreich.

Unter Streich gewann der Verein als dreimaliger DFB-Pokalsieger der U19 seine ersten großen Titel, holte mit ihm 2016 bei der direkten Bundesliga-Rückkehr die Zweitliga-Meisterschaft und etablierte sich seitdem als feste Größe im Oberhaus.

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Das Wichtigste in Kürze

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Sportlich und wirtschaftlich ist es dem 58-Jährigen zudem zu verdanken, dass er zahlreiche Talente aus dem auch wegen seiner Arbeit herausragendem Nachwuchs bei den Profis einbaute und sogar zu Nationalspielern machte.

Selbst noch größere Triumphe waren möglich, in den vergangenen beiden Jahren wurde nur knapp die Champions League verpasst und 2022 erst im Elfmeterschießen gegen RB Leipzig das DFB-Pokalfinale verloren.

Trotzdem ist Streich der erfolgreichste Trainer in der Historie des 120 Jahre alten Traditionsklubs und wird es vermutlich auch noch lange bleiben.

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Streich: Nachfolger tritt schweres Erbe an

Auch wenn die Freiburger, wie Sportvorstand Jochen Saier kürzlich in der ran Bundesliga Webshow verriet, schon länger nach einem geeigneten Nachfolger geschaut haben, tritt dieser ein äußerst schweres Erbe an.

Allein deshalb muss Publikumsliebling Streich den Sportclub verlassen, auch wenn man ihn etwa als Sportdirektor sicher noch bestens hätte gebrauchen können.

Doch in seinem ohnehin schon riesigen Schatten könnte sich kein neuer Coach freischwimmen, wenn im Falle einer Negativserie immer Streich als potenzieller Retter bereitstünde und auch gehandelt würde.

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Streich: Abschied für immer?

Man darf gespannt sein, ob der körperlich und mental erschöpfte Streich noch einmal an anderer Stelle einen Job antreten wird. Unwahrscheinlich, dass er sich ungeachtet des Interesses aufgrund seiner vielen Qualitäten den Stress bei einem Topklub mit größerem medialen Fokus als im beschaulichen Breisgau antut.

Bei Vereinen wie Borussia Dortmund oder auch FC Bayern, bei dem Streich immer wieder in der jüngeren Vergangenheit ein Thema war, wissen sie mittlerweile, dass der kauzige Markgräfler sehr wahrscheinlich nur in seinem Freiburger Biotop so erfolgreich sein kann.

Von daher könnte es ein Abschied für immer sein, was ein Verlust für den gesamten deutschen Fußball ist.

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Streich wird auch als Mahner fehlen

Streich wird fehlen - als erfolgreicher Underdog, Rumpelstilzchen an der Seitenlinie und alemannischer Sprücheklopfer.

Aber auch als moralische Instanz für ein gesellschaftliches Miteinander aller Schichten und Ethnien, für das der Sport im Idealfall stehen kann.

Und als Mahner gegen Hass, Intoleranz und die Spalter der AfD.

Deshalb ist Streichs Entscheidung höchst bedauerlich weit über Freiburg hinaus.

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Streich-Zukunft bei Freiburg 50:50-Entscheidung

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