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Eintracht Frankfurt: Mario Götze ist wieder da! Der omnipräsente Ballkünstler
- Aktualisiert: 03.08.2022
- 17:49 Uhr
- ran.de / Dominik Hechler
Eintracht Frankfurt zieht durch ein 4:0 beim 1. FC Magdeburg souverän in die nächste Runde des DFB-Pokals ein. Bester Mann auf dem Platz: Mario Götze. Der Bundesliga-Rückkehrer präsentiert sich im Trikot der Hessen vor dem Bundesliga-Auftakt gegen den FC Bayern (am Freitag um 19 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de) in bestechender Form. Die vergangenen zwei Jahre im niederländischen "Exil" scheinen dem 30-Jährigen sehr gut getan zu haben.
Magdeburg/München - Es war 20:46 Uhr am Montagabend in der Magdeburger Arena, als Mario Götze dann auch im wahrsten Sinne des Wortes und ganz offiziell im Rampenlicht stand.
Schon in den Minuten zuvor, bereits beim Aufwärmen, waren alle Augen nur auf den Weltmeister und Siegtorschützen des WM-Finals von 2014 gerichtet, Götze war Thema Nummer eins, sämtliche Bewegungen und Ballaktionen wurden von den Fans auf den Tribünen genauestens unter die Lupe genommen.
Doch jetzt postierte sich der 30-Jährige voll konzentriert im Mittelkreis des Rasens und führte nach dem Anpfiff durch Schiedsrichter Felix Zwayer den Anstoß des DFB-Pokal-Spiels zwischen seinem neuen Klub Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Magdeburg aus und hatte somit die Ehre, die neue Saison und somit das erste offizielle Pflichtspiel der Hessen in der Saison 2022/2023 zu eröffnen.
Ein fast schon standesgemäßer Akt. Zumal es auch noch der Beginn einer regelrechten Gala des Bundesliga-Rückkehrers war.
Götze wirkt topfit, drahtig und ausdefiniert
Der Mann mit der Nummer 27 auf dem Rücken wirkte beim souveränen und nie gefährdeten 4:0-Auswärtssieg in der ersten Runde des Pokals der Eintracht in Magdeburg nicht nur topfit, drahtig und körperlich ausdefiniert, er versprühte vom Anstoß weg auch noch eine unglaubliche Spielfreude.
Und so dauerte es nur vier Minuten, bis Götzes Klasse zum ersten Mal an diesem Abend so richtig aufblitze. Mit einem lässigen Chip-Pass in den Lauf von Filip Kostic leitete der 30-Jährige das 1:0 durch Daichi Kamada ein.
Eine Aktion, die so leicht aussah, in der Ausführung aber so schwer ist. Das ist es aber, was Götze ausmacht: er lässt schwere Dinge einfach aussehen. Das war in der Vergangenheit nicht immer so, nach dem WM-Sieg 2014 und seinem entscheidenden Tor im Endspiel drohte der Hochbegabte seine Leichtigkeit zu verlieren.
Es folgten maximal durchschnittliche Jahre beim FC Bayern und Borussia Dortmund und im Jahr 2020 dann letztlich die erlösende "Flucht" aus der Bundesliga in die niederländische Eredivisie zur PSV Eindhoven. Zwei Jahre, die Götze offensichtlich guttaten und ihn zu alter Stärke zurückfinden ließen. Jetzt ist er also wieder zurück in Deutschland. Und wie.
Götzes Pass auf Knauff wie ein Gemälde
Der 30-Jährige spielte an diesem Abend in Magdeburg nicht einen einzigen sinnlosen oder überflüssigen Pass. Im Gegenteil. Götze hatte sich und seine Kickschuhe immer und zu jeder Zeit am Puls der Partie und konnte diesen mit nur einem kurzen Pass oder einer kleinen Körpertäuschung erhöhen oder eben beruhigen.
Diese Spielintelligenz, dieses Gefühl für Spielsituationen, was in welcher Phase der Partie wichtig ist, ist eine Gabe. Und Götze hat sie. Der Lupfer in den Lauf von Ansgar Knauff vor dem zwischenzeitlichen 3:0 durch Jepser Lindström in der 32. Minute war ein Pass zum Zungeschnalzen, zum Einrahmen.
Wie ein Gemälde. Diesen Pass hätte Leonardo Da Vinci mit seinem Pinsel nicht besser auf eine Leinwand zeichnen können. Einfach wunderbar. Eine Szene, die zeigte, mit welcher Begeisterung, Lust und Leichtigkeit Götze auf dem Spielfeld stand. Hinzu kam seine hohe Laufbereitschaft, seine Leidenschaft und Omnipräsenz auf dem Rasen.
Immer wieder lief er seine Gegenspieler an, setzte sie so unter Druck und agierte fast schon so aufgedreht wie ein Duracell-Häschen. Im absolut positiven Sinne. Außerdem dirigierte und kommunizierte er mit seinen Teamkollegen, als wäre er schon seit Jahren ein Teil dieser Mannschaft.
Götze agierte ballorientiert, war auf dem Rasen immer da, wo die Musik spielte und rotierte in der Offensive gemeinsam mit seinen Kollegen durch sämtliche Angriffspositionen des Eintracht-Spielsystems.
Doch nicht nur das. Wenn er hinten gebraucht wurde, half er auch am eigenen Sechzehner aus und holte sich dort die Bälle und gewann Zweikämpfe. Götze, der Eintracht-Chef.
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"Wird den Fans viel Freude bereiten"
"Er passt mit seinem Charakter sehr gut in unsere Mannschaft und über seine fußballerischen Qualitäten brauchen wir ja gar nicht erst reden. Da wird er uns enorm weiterhelfen und den Fans viel Freude bereiten", sagte Götzes Teamkollege Djibril Sow im exklusiven ran-Interview bereits vor dem ersten Pflichtspiel des 30-jährigen Neuzugangs aus Eindhoven im DFB-Pokal.
Und der Schweizer sollte Recht behalten. Der Abend von Magdeburg zeigte, wie sehr Götze die Massen noch elektrisiert, dass er spätestens sein 2014 ein absoluter Weltstar ist. Nach der Partie fragte kaum jemand nach Doppel-Torschütze Kamada, immer wieder ging es nur um den 30-Jährigen.
"Ich amüsiere mich ein bisschen, dass mich jeder nach Mario fragt, obwohl Daichi Kamada zwei Tore geschossen hat", meinte dann auch Eintracht-Coach Oliver Glasner mit einem breiten Lächeln im Gesicht. "Normalerweise wird immer nach dem Torschützen gefragt oder nach dem Torhüter, der einen Elfmeter hält. Das zeigt einfach, welchen Stellenwert Mario in Deutschland immer noch genießt. Und er hat das heute eindrucksvoll bewiesen."
Wahre Worte. Und Glasner legte in Richtung Götze nochmal nach: "Er hat das heute wirklich hervorragend gemacht, sich super bewegt und in vielen Situationen einen weiträumigen Blick bewiesen. Das war und ist allerhöchste Kunst."
Götze selbst bleibt cool und bodenständig
Und Götze selbst? Der lässt sich von dem ganzen Hype um seine Person nicht beirren, bleibt cool, locker, bodenständig. "Es ist wichtig, dass wir heute so gut in die Saison gestartet sind", so der ehemalige deutsche Nationalspieler bei der "ARD".
"Es hat mir einfach Spaß gemacht, mit der Mannschaft auf dem Rasen zu stehen. Das hat sich in den vergangenen Wochen in den Trainingseinheiten und Testspielen wirklich alles sehr gut und vor allem sehr schnell entwickelt. Das Team, das Trainerteam, der Verein, die gesamte Stadt - meine Entscheidung für Eintracht Frankfurt fühlt sich richtig gut an."
Sätze, die man Götze zu einhundert Prozent abnimmt. Denn genau diese Begeisterung zeigt der 30-Jährige auch auf dem Rasen.
Am Freitag wartet nun die nächste Bewährungsprobe – der Bundesliga-Auftakt gegen seinen Ex-Klub FC Bayern München (am Freitag um 19 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de).
"Ich freue mich auf mein erstes Heimspiel für die Eintracht, dann auch noch gleich gegen den FC Bayern - das wird richtig gut werden", so Götze, der das Spiel dann natürlich gerne wieder an sich reißen möchte. Die Bayern-Defensive dürfte gewarnt sein. Ein Götze in dieser Form dürfte durchaus eine Gefahr für Dayot Upamecano und Co. sein.
Ein Spaziergang im Frankfurter Stadtwald wird das für den deutschen Rekordmeister also nicht.
Dominik Hechler
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