Bundesliga
Eklat bei Union Berlin - VfL Bochum: Torwart Drewes von Feuerzeug getroffen - Bochum rechnet mit drei Punkten
- Aktualisiert: 14.12.2024
- 20:05 Uhr
- ran.de / SID
In der Nachspielzeit des Spiels zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum wurde Gäste-Keeper Patrick Drewes in der Nachspielzeit von einem Feuerzeug getroffen. Auch ein Spielabbruch stand im Raum.
Die Bundesliga-Partie zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum ist in der Nachspielzeit unterbrochen worden, nachdem Gäste-Torhüter Patrick Drewes von einem Feuerzeug aus dem Union-Fanblock am Kopf getroffen wurde.
Der Keeper musste behandelt und anschließend in die Kabine gebracht werden. Später wurde er zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.
Direkt nach dem Ende kündigte der VfL Bochum an, Einspruch gegen die Wertung einzulegen. Man gehe von einem Sieg am grünen Tisch aus.
"Wir sind der Meinung, dass das Spiel nach Regelwerk hätte abgebrochen werden müssen", sagte Geschäftsführer Ilja Kaenzig. "Wenn man das Regelwerk auslegt", sei von einer Umwertung in einen VfL-Sieg auszugehen.
Zur Begründung sagte Kaenzig: "Das kann ja nicht der Maßstab sein, ob jemand verletzt, schwer verletzt, ohnmächtig oder sonst was ist. Das Regelwerk ist ganz klar. Wir hatten unser Wechselkontingent ausgeschöpft, der sportliche Nachteil war schon gegeben."
Bochum am Ende mit Feldspieler im Tor
Unmittelbar nach dem Zwischenfall hatte Schiedsrichter Martin Petersen beide Mannschaften in die Umkleide geschickt, erst nach einer Unterbrechung von mehr als 25 Minuten wurde die Begegnung fortgesetzt.
Da Bochum schon fünf Auswechslungen vorgenommen hatte, ging Stürmer Philipp Hofmann ins Tor. Bochum agierte damit nach der Roten Karte gegen Koji Miyoshi (13.) in doppelter Unterzahl. Beide Mannschaften schoben sich aber nur noch die Bälle zu und ließen die Zeit runterlaufen.
"Der einzige, der das Spiel abbrechen kann, ist der Schiedsrichter"
Zwischenzeitlich stand auch ein Abbruch der Partie im Raum. "Der einzige, der das Spiel abbrechen kann, ist der Schiedsrichter", erklärte Kaenzig:
"Das hat er nicht getan. Deshalb war es zwingend, dass beide Mannschaften wieder rauskommen. Der Trainer hat dem Schiedsrichter gesagt, dass wir das nur unter Protest machen. Am Montag werden wir Einspruch einlegen."
Der Werfer des Feuerzeugs wurde im Union-Block ausfindig gemacht. "Der Täter wurde ermittelt und der Polizei übergeben. Anzeige ist bereits erstattet", sagte Pressesprecher Christian Arbeit.
Union-Kapitän Trimmel, der die Ultras nach der Partie zur Rede stellte, wurde aus dem Block mehrfach mit einem Pfeifkonzert geantwortet.
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Bochum-Stürmer Hofmann: "Dass wir da etwas machen werden, ist klar"
Ersatzkeeper Hofmann skizzierte im Interview die Szenen in der Kabine: "Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen. Natürlich nimmt das einen mit. Unser Trainer und deren Trainer haben das besprochen. Er meinte dann, dass wir rausgehen und das Spiel zu Ende bringen. Dass wir da etwas machen werden, ist klar."
Und weiter: "Es geht um die Sache, es geht nicht darum wie hart er getroffen wird oder ob er blutet. Das gehört sich einfach nicht, wir haben konsequent gehandelt. Schade für den Klub, weil es eigentlich ein sympathischer Verein ist", legte Hofmann nach.
Horst Heldt verweist auf Einzeltäter
Union-Sportchef Horst Heldt war derweil schon nach dem Spielende klar, was passieren wird. "Die Bochumer werden Einspruch einlegen und dann werden wir sehen, was passiert", erklärte der Sportvorstand bei "Sky":
"Er hat sich nicht mehr in der Lage gefühlt, weiterzuspielen. Dann ging es darum, führen wir das Spiel zu Ende oder nicht. Die Bochumer wollten zuerst nicht weiterspielen. Sie haben sich dann beraten und wir haben mit dem Schiedsrichtergespann beschlossen, die Partie zu Ende zu führen. Ein Nichtangriffspakt hat stattgefunden."
Heldt wollte von Pauschalisierungen allerdings nichts wissen: "Es war ein Einzelner, der das Feuerzeug geworfen hat. Deswegen sage ich das auch mehrmals. Es war ein Einzelner, der diese unschöne Szene verursacht hat."