Bundesliga
FC Bayern: Jamal Musiala muss jetzt die höchste Priorität haben - ein Kommentar
- Aktualisiert: 31.10.2024
- 23:37 Uhr
- Andreas Reiners
Der FC Bayern will mit Jamal Musiala verlängern. Dabei sollten sich die Münchner keine Nachlässigkeiten erlauben. Ein Kommentar.
Aus Bochum berichtet Andreas Reiners
Max Eberl fand tatsächlich ein Haar in der Suppe.
Dabei hatte Jamal Musiala beim VfL Bochum sogar mit dem Kopf getroffen. Was der Torschütze mit einem mehrmaligen Tätscheln seines Schädels ungläubig feierte.
Doch Eberl meinte, dass Musiala "gar nicht so klein" sei. "Mich wundert, dass er bisher noch so wenig gemacht hat", sagte der Sportvorstand des FC Bayern. Und grinste. Auch Trainer Vincent Kompany hatte gut lachen, von Musiala angeführt hatte der FC Bayern auf das 1:4 in Barcelona mit einem 5:0 in Bochum geantwortet.
Klar, beim Tabellenletzten. Trotzdem war es mehr als eine wichtige sportliche Replik, es war ein Alarmzeichen.
Ein Weckruf. Eine Ansage. Klartext!
Das Wichtigste in Kürze
Vincent Kompany: Ein komplettes Spiel von Musiala
Denn Musiala "war nicht nur mit seinem Tor gut. Er hat das Spiel beruhigt für uns. Es war ein komplettes Spiel von ihm und das Kopfball-Tor ist etwas ganz Besonderes", sagte Kompany: "Jedes Mal, wenn Jamal in der Mannschaft ist, haben wir etwas extra. Jamal hat einzigartige, besondere Qualitäten."
Womit der Belgier es auf den Punkt brachte.
Natürlich wissen die Bayern, was sie an Musiala haben. Wie er gegen Bochum zauberte, trickste und die Fäden zog, war eine Augenweide. Der 21-Jährige hat einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er für den Unterschied sorgen, die Mannschaft spielerisch führen und seine Mitspieler besser machen kann.
Was ihn für die Bayern noch wertvoller macht: Er ist schon jetzt ein Gesicht des Klubs, das zu einem Aushängeschild werden kann. Wie Lionel Messi es in Barcelona war. Oder Toni Kroos in Madrid.
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Oder Teamkollege Thomas Müller bei den Bayern, nur mit noch mehr Feingefühl im Fuß und demnach dem Potenzial, eines Tages auch die ganz großen individuellen Trophäen abzuräumen.
"Ein Ausnahme-Spieler mit einer Ausnahme-Intuition", wie Eberl es am Sonntagabend in Bochum sagte.
Keine Frage: Top-Qualität bekommt man jedes Jahr auf dem Transfermarkt, wenn man genug bezahlt. Spieler, die aber auch noch eine Identifikation mit dem Klub mitbringen, eine auf Gegenseitigkeit beruhende, gewachsene und tiefe Zuneigung zu den Fans, sind selten und dementsprechend noch wertvoller und wichtiger.
Solche Spieler können nicht nur den Verein, sondern eine Ära prägen. Musiala ist ein Spieler, der alle Anlagen dafür mitbringt.
Es ist bekannt, dass die Bayern und die Musiala-Seite die Verhandlungen aufgenommen haben. Zahlen sickern durch, auch ein angeblicher Zeitplan existiert schon. Demnach wollen die Bayern eine vorzeitige Vertragsverlängerung noch vor Jahresende verkünden. Über 20 Millionen Euro könnte Musiala angeblich in Zukunft verdienen.
Musiala als Gesicht des Klubs
"Jamal ist ein ausgewöhnlicher Spieler, das ist auch der Grund, warum wir mit ihm verlängern wollen, ihn ein Stück weit auch zum neuen Gesicht des FC Bayern machen wollen", betonte Eberl in Bochum nochmals.
Doch welche Qualitäten der Spielgestalter hat, wissen freilich auch andere Klubs, die intensiver und argumentativer intervenieren können, je länger sich eine Verlängerung hinzieht. Klar: Verhandlungen wie diese können dauern, können kompliziert werden. Es ist ein schmaler Grat, bei dem es gilt, nicht zu stolpern.
Auch deshalb dürfen die Bayern keine halben Sachen machen, nicht zögern, zaudern oder zurückhaltend sein, wenn es um das neue Arbeitspapier geht. Den Fehler machen, an der falschen Stelle zu sparen.
Oder ernsthaft irgendein Haar in der Suppe zu suchen.