es gibt einen überraschenden sieger
FC Bayern gegen Bayer Leverkusen im Head-to-Head-Vergleich: Transfer-Coup entscheidet
- Aktualisiert: 28.09.2024
- 13:54 Uhr
- Michal Swiderski
Das Topspiel zwischen Tabellenführer und Double-Sieger steht an. ran nimmt die beiden Teams unter die Lupe und analysiert die elf Schlüsselduelle. Mit diesem Ergebnis würde man wohl nicht unbedingt rechnen.
Von Michal Swiderski
Am Samstag treffen mit dem FC Bayern und Bayer Leverkusen die beiden formstärksten Teams der Bundesliga aufeinander. Können sich die Münchner auch gegen den amtierenden Meister durchsetzen und so den Vorsprung auf die Werkself auf sechs Punkte ausbauen?
ran vergleicht die Star-Ensembles miteinander. Aufgrund der Tatsache, dass FCB-Coach Vincent Kompany voraussichtlich auf eine 4-2-3-1-Formation setzen und Leverkusen vermutlich in einem 3-4-2-1 agieren wird, kommen vereinzelt Vergleiche von Spielern zusammen, die in der Regel auf verschiedenen Positionen zum Einsatz kommen.
Das Wichtigste in Kürze
Manuel Neuer vs. Lukas Hradecky
Erst am Spieltag wird sich herausstellen, ob Manuel Neuer rechtzeitig zur Kracher-Partie ins Tor der Münchner zurückkehren kann. Das verriet FCB-Coach Vincent Kompany auf der Pressekonferenz. Sollte es für die DFB-Legende reichen, hat Lukas Hradecky trotz der Meistersaison 2023/24 im Keeper-Duell das Nachsehen.
Die 15 Spiele ohne Gegentor in der vergangenen Saison verdankte der Finne zum Teil auch der überragenden Abwehrleistung der Werkself. Insgesamt unterlaufen Hradecky allerdings zu oft Fehler, während Neuer unter anderem aufgrund seines Reaktionsvermögens und des Spiels mit dem Fuß weiterhin zur Weltspitze zählt.
Punkt für Bayern: 1:0
Externer Inhalt
Min-jae Kim vs. Jonathan Tah
Die Erwartungen an Min-jae Kim waren groß, als dieser im Sommer 2023 an die Isar wechselte. Doch auch in seiner zweiten Bayern-Saison kann der Südkoreaner noch nicht an seine starken Leistungen in Italien anknüpfen. Die Formkurve zeigt langsam nach oben, insgesamt leistet sich Kim aber noch zu viele Unkonzentriertheiten - so zum Beispiel beim Kantersieg gegen Zagreb in der Champions League.
Kein Wunder, dass die Münchner an Jonathan Tah interessiert waren. Schließlich hat der Nationalspieler in puncto Passquote und (Luft-)Zweikampfquote die Nase vorn. Außerdem ist er torgefährlicher, obwohl Kim als 1,90-Meter-Mann ebenfalls die physischen Voraussetzungen mitbringt. Diese Qualität konnte Tah erst zuletzt mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 gegen Wolfsburg unter Beweis stellen.
Punkt für Leverkusen: 1:1
Dayot Upamecano vs. Piero Hincapie
Zwischen Patzern und Weltklasse pendelt Upamecano. Zwar verfügt der ehemalige Leipziger über eine hervorragende Technik und punktet regelmäßig mit seiner Robustheit sowie Geschwindigkeit, doch das wird regelmäßig von folgenschweren Aussetzern überschattet - besonders leichtsinnige Fouls kosteten die Münchner in der Vergangenheit einige Gegentreffer.
Viel mehr Sicherheit, beziehungsweise manchmal zu viel, strahlt hingegen Piero Hincapie aus, der auf der linken Seite und in der Innenverteidigung zum Einsatz kommen kann. Der 22-Jährige spielt sich als Stammspieler in der Super-Mannschaft von Xabi Alonso in den Fokus der Top-Klubs.
Punkt für Leverkusen: 1:2
Darin liegt Bayerns Chance gegen Leverkusen im Topspiel
Konrad Laimer vs. Edmond Tapsoba
Aufgrund der Tatsache, dass die beiden Teams auf verschiedene Formationen setzen, muss hier ein Defensiv-Allrounder mit einem nominellen Innenverteidiger verglichen werden. Auf Seiten des FCB rutscht wohl Konrad Laimer in die Startelf, weil Josip Stanisic sowie Sacha Boey verletzt fehlen und Joshua Kimmich im Mittelfeld gebraucht wird.
Das sagt bereits viel über die Rolle des Österreichers aus: Der 27-Jährige ist ein Kämpfertyp und macht seine Aufgabe ordentlich. Edmond Tapsoba war zwar ein wichtiger Pfeiler auf dem Weg zur Meisterschaft, in der aktuellen Spielzeit präsentiert er sich aber besonders in der Liga defensiv weniger sattelfest.
Punkt für Bayern: 2:2
Serge Gnabry vs. Jeremie Frimpong
In der vergangenen Saison wäre dieser Punkt innerhalb kürzester Zeit an Jeremie Frimpong gegangen. Der pfeilschnelle Leverkusen-Star steuerte auf Ligaebene je neun (!) Tore und Vorlagen bei, ohne dabei die Defensive zu vernachlässigen.
Serge Gnabry erlebte hingegen eine Seuchen-Saison, geprägt von Verletzungen und dem daraus resultierenden EM-Aus. Er galt sogar schon als Verkaufskandidat. Doch das Bayern-Sorgenkind blüht aktuell unter Kompany regelrecht auf, hat schon fünf Scorerpunkte auf dem Konto. Seit seiner München-Ankunft 2018 zeigte Gnabry mehrmals, dass er den Unterschied machen kann. Jetzt scheint er wieder in Topform zu sein.
Punkt für beide: 3:3
Aleksandar Pavlovic vs. Granit Xhaka
Die Altersdifferenz zwischen Pavlovic und Xhaka beträgt zwölf Jahre, dabei lässt sich das FCB-Juwel diese Unerfahrenheit gar nicht anmerken. Schnell spielte sich der gebürtige Münchner in die Herzen der Bayern-Fans. Pavlovic überzeugt insbesondere mit Kreativität sowie seinem Umgang mit Drucksituationen und machte inzwischen seine körperlichen Defizite vergessen - verdrängte sogar Star-Neuzugang Joao Palhinha auf die Bank.
Für Leverkusen stellte sich Xhaka hingegen als Herzstück der Mannschaft heraus, sodass Xabi Alonso in keinem Bundesliga-Spiel freiwillig auf den Schweizer verzichtet hatte. Der Ex-Gunner verbindet die Rolle eines zweikampfstarken Sechsers mit seiner überragenden Übersicht und Technik mit der des Spielgestalters. Zudem hat er einen starken Abschluss, was er bereits in der laufenden Saison mit einem Weltklasse-Tor gegen Gladbach unter Beweis stellte. Pavlovic gehört im FCB und DFB-Mittelfeld die Zukunft - doch Xhaka ist DAS Herzstück dieser Leverkusener Mannschaft.
Punkt für Leverkusen: 3:4
Joshua Kimmich vs. Robert Andrich
Für Exequiel Palacios kommt ein Startelfeinsatz wohl zu früh. Beim 4:3-Sieg gegen Wolfsburg startete noch Neuzugang Aleix Garcia neben Xhaka. Der Spanier hatte allerdings gerade defensiv Probleme. Entsprechend spekulieren wir darauf, dass Alonso in München lieber auf die defensiv stärkere und eingespielte Option setzt.
Es steht außer Frage, dass die bärenstarke Entwicklung von Robert Andrich Anerkennung verdient. Erst im August belohnte die Werkself ihren Anführer mit einem neuen Vertrag.
Mit DFB-Kapitän Joshua Kimmich kann er trotzdem nicht mithalten. Seit Jahren gehört die Assist- und Passmaschine zur Weltspitze auf seiner Position.
Punkt für Bayern: 4:4
Champions League: Die Trikots der deutschen Teams 2024/25 - VfB Stuttgart, FC Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig, Bayer Leverkusen
Alphonso Davies vs. Alejandro Grimaldo
Sowohl Davies als auch Grimaldo haben ihre Stärken besonders in der Offensive. Doch in der vergangenen Spielzeit war Grimaldo mindestens eine ganze Klasse besser als Davies, der trotz zwei Toren und sechs Vorlagen über weite Strecken enttäuschte. Grimaldo hingegen steuerte zehn Treffer und unglaubliche 15 Assists zur Leverkusener Ausnahme-Saison bei.
Hinzu kommt, dass der Leverkusener Freistoßspezialist in der Rückwärtsbewegung zuverlässiger agiert, während die Entwicklung des angeblich wechselwilligen Davies stagniert. Zuletzt zeigte die Form des Kanadiers nach oben, aktuell ist Grimaldo dennoch der zuverlässigere von beiden.
Punkt für Leverkusen: 4:5
Jamal Musiala vs. Florian Wirtz
Musiala vs. Wirtz - diese Diskussion wurde zuletzt vor allem durch die Kritik von Didi Hamann befeuert. Nun treffen die beiden Ausnahmekönner, die bei der Heim-EM noch zusammen die Nation verzauberten, im direkten Vergleich aufeinander.
Jamal Musiala ist im Bayern-Ensemble unangefochtener Leistungsträger und kombiniert Abschlussstärke (drei Saisontore) mit einer Initiator-Rolle (drei Assists). Dabei besticht er etwa durch spektakuläre, aber gleichzeitig durchdachte Dribblings.
Der bereits erwähnte Wirtz weist größtenteils ähnliche Stärken wie DFB-Kollege Musiala auf und hat wettbewerbsübergreifend sogar einen Scorerpunkt mehr auf dem Konto. In der vergangenen Saison glänzte das ehemalige Köln-Juwel vor allem als Spielmacher und Vorbereiter. Zu Beginn dieser Saison tritt er noch häufiger als Torjäger in Erscheinung. Dennoch: Beide sind Ausnahmekönner mit unterschiedlichem Spielerprofil. Objektiv zu entscheiden, wer besser ist, ist aktuell fast unmöglich.
Punkt für beide: 5:6
Michael Olise vs. Martin Terrier
20 Millionen Euro überwies der amtierende Meister für Martin Terrier an Stade Rennes. Zwar handelt es sich beim 27-Jährigen um kein Talent mehr, aber der Franzose könnte dennoch vor dem nächsten großen Schritt stehen. Schon zum Saisonbeginn ließ Terrier andeuten, dass er viel Qualität im Gepäck hat: Tiefenläufe, Spielintelligenz, Flexibilität und mehr - auf Basis der Daten wird er mit Kai Havertz verglichen.
Terriers Pech: In diesem H2H trifft er auf den bisher vielleicht überzeugendsten Neuzugang des Sommers. FCB-Neuzugang Michael Olise legt einen Raketenstart hin: Letzte Woche schnürte er unter der Woche einen Doppelpack in der Champions League und sammelte wenige Tage später vier Scorerpunkte gegen Bremen. Linksfuß Olise erinnert bereits jetzt an Vereinslegende Arjen Robben. Bei der richtigen Entwicklung winkt ihm eine große Zukunft.
Punkt für Bayern: 6:6
Harry Kane vs. Victor Boniface
Auf der Neun können ebenfalls beide Teams ein hohes Niveau vorweisen. Am robusten, aber schnellen und wendigen Victor Boniface verzweifeln viele Verteidiger. Das spiegelt sich in den Zahlen wider. Dreimal klingelte es auf Ligaebene schon nach einem Abschluss seinerseits. Bei einer besseren Chancenverwertung hätten es sogar mehr sein können.
In dieser Hinsicht könnte sich Boniface wohl noch etwas von Superstar Harry Kane abschauen. Der Engländer gilt völlig zu Recht als einer der weltweit besten Angreifer. 36 Tore in seiner ersten Saison in der Isar-Metropole sprechen für sich. Seine derzeitige Statistik liest sich sogar noch besser: Sechs Spiele, zehn Tore, fünf Vorlagen. Behält er diese Form bei und holt Titel mit Bayern ist er 2025 einer der Ballon d'Or-Favoriten.
Punkt für Bayern - Endstand: 7:6