Brisantes Interview
FC Bayern München - Droht Manuel Neuer eine Strafe in Millionenhöhe?
- Aktualisiert: 10.02.2023
- 13:34 Uhr
- ran.de
Anfang Februar sorgt Bayern-Torwart Manuel Neuer mit einem brisanten Interview für Aufsehen. Raphael Honigstein, Reporter von "The Athletic" und einer von zwei Interviewpartnern des FCB-Keepers, gibt einen Einblick in den Ablauf des Gesprächs und erklärt seine Eindrücke. Zudem könnte dem 36-Jährigen noch eine empfindliche Strafe drohen.
Anfang Februar veröffentlichen "The Athletic" und die "Süddeutsche Zeitung" ein Interview mit Manuel Neuer. In diesem echauffiert sich der Torwart des FC Bayern München unter anderem über die Entlassung seines langjährigen Kumpels und Torwarttrainers Toni Tapalovic.
Das Interview schlug hohe Wellen.
Danach äußerten sich mehrere Protagonisten beim FCB - darunter Vorstandvorsitzender Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic - kritisch zu Neuers Aussagen. Ein Gespräch der beiden mit dem Keeper steht laut "Bild"-Infos noch aus und soll nach dem Champions-League-Spiel gegen Paris Saint-Germain (am Dienstag ab 21:00 Uhr im Liveticker) stattfinden. Dann dürften auch die Konsequenzen für das Handeln des Torhüters klarer werden.
Manuel Neuer: Strafe in Höhe von bis zu 1,6 Millionen Euro?
Laut Bericht könnte Neuer sogar eine empfindliche Strafe drohen - in der Höhe von bis zu einem Brutto-Monatsgehalt. Im Falle von Neuer wäre ein Monatsgehalt rund 1,6 Millionen Euro. Dies sei der vertraglich fixierte Spielraum für Geldstrafen, die bei "vorsätzlichen" bzw. "fahrlässigem" Vergehen eines Spielers vom Verein gefordert werden kann.
Eine Bewertung der Aussagen hinsichtlich dieser Kriterien obliegt Kahn und Salihamidzic. Cheftrainer Julian Nagelsmann und Neuer sollen sich hingegen bereits ausgetauscht haben, laut Bericht wurden "die entstandenen Misstöne angesprochen und ausgeräumt".
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den VfL Bochum am Samstag (im Liveticker auf ran.de) äußerte sich der Bayern-Coach zur Sachlage. "Alles, was ich mit Spielern bespreche, bleibt intern. Ich weiß, dass dies ein sehr spannendes Thema ist, aber ich bitte euch, es ruhen zu lassen", so Nagelsmann zu den Pressevertretern.
"Die Aufgabe von Manu ist es, fit zu werden. Meine Aufgabe ist es, ihn zu unterstützen so gut es geht", führte der 35-Jährige weiter aus. Eine Antwort auf die Frage, ob Neuer auch 2023/24 Kapitän des deutscher Rekordmeisters sein werde, blieb er indes schuldig und bezog sich lediglich auf den Status Quo: "Aktuell ist Manu Kapitän dieser Mannschaft."
Honigstein: Neuer-Interview kein "Angriff" auf den FCB
Darüber hinaus hat Raphael Honigstein, Reporter von "The Athletic" und einer der Interviewpartner, im "Fever Pit'ch Podcast" einen Einblick in den Ablauf gegeben und über die Beweggründe des deutschen Nationaltorhüters gesprochen.
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"So richtig ins Detail kann ich da natürlich nicht gehen. Es gibt so etwas wie eine journalistische Schweigepflicht in diesen Dingen. Aber ich glaube, jeder weiß, der sich da ein bisschen auskennt, dass so etwas nicht passiert, wenn man Manuel Neuer an der Säbener Straße auflauert", so Honigstein.
Demnach ginge der Impuls "von der Spielerseite aus" und man freue sich, "wenn man ein solches Signal bekommt". Doch was war die Intention hinter dem aufsehenerregenden Interview? Ein Bruch mit dem FC Bayern München? Ein verbaler Angriff auf den FCB und seine Führungsetage, die in Neuers Abwesenheit einem seiner engsten Vertrauten die Kündigung aussprach?
Honigstein: Neuer-Aussagen nicht mit Ronaldos Rundumschlag vergleichbar
Honigstein habe während der Unterhaltung nicht das Gefühl gehabt, dass es "als große Attacke gegen den FC Bayern und die Verantwortlichen gewertet wird". Sein Eindruck: Neuer habe sagen wollen, dass "etwas passiert, mit dem er nicht einverstanden" sei und dies wolle er an die Öffentlichkeit bringen, weil es ihm "momentan nicht gut geht" und eine interne Besprechung in diesem Falle "nicht reicht".
Im Gegensatz zum Interview von Cristiano Ronaldo zum Ende seiner Zeit bei Manchester United sei Neuers Interview keine "Attacke auf den Verein im Großen und Ganzen", sondern vielmehr eine "kämpferische" Aussage und der Versuch einer "Verteidigung" von Tapalovic gewesen.
Für Neuer seien die vergangenen Monate eine "Verkettung sehr unglücklicher Umstände" gewesen. "Ohne diese WM mit all ihren Problemen auf dem Feld, neben dem Feld kommt er nicht in dieser Stimmung nach Hause, wo er das Gefühl hat, er muss sich eigentlich selbst therapieren mit irgendwelchen Aktionen, die er sonst nicht macht", berichtet Honigstein von seinen Eindrücken und ergänzt: "Ohne den Beinbruch wäre in seiner Wahrnehmung - und ich glaube, das sehen viele so - Toni Tapalovic noch Torwarttrainer beim FC Bayern".