Bundesliga
FC Bayern München: Fanclub "Bayern Israel" kritisiert Umgang mit Noussair Mazraoui
Der FC Bayern wird für die Begnadigung von Noussair Mazraoui aus den eigenen Reihen scharf kritisiert.
Der Vorsitzende des israelischen Fanclubs "Bayern Israel" hat Noussair Mazraoui für dessen Verhalten nach seinen Pro-Palästina-Posts kritisiert. "Wir haben etwas Aufrichtiges vom Spieler erwartet", sagte Tsvika Riz der "Süddeutschen Zeitung": "Es sieht aber so aus, als würde Mazraoui sich verstecken."
Bayern-Profi Mazraoui hatte auf Instagram unter anderem einen Post geteilt, in dem es hieß, die "unterdrückten Brüder in Palästina" sollten im Konflikt mit Israel "den Sieg erringen". Nach einem "ausführlichen und klärenden Gespräch" sah der FC Bayern von Konsequenzen für den Marokkaner ab und betonte in einer Mitteilung am Freitag, Mazraoui verurteile "jede Art des Terrorismus und jede Terrororganisation".
Dies sei jedoch "zu allgemein", kritisierte Riz. Mazraoui solle "nicht jeden Terror verurteilen. Er soll die Hamas verurteilen." Insgesamt sei die Stellungnahme der Bayern vielen Fans "zu soft" gewesen. "Wenn er selbst ein Video aufgenommen hätte, wäre das etwas anderes", sagte Riz über Mazraoui: "Er hätte sich entschuldigen können und sich eingestehen können: Das war ein Fehler."
Nun wirke es nicht so, "als hätte der FC Bayern das Problem gelöst", kritisierte Riz, der sich auch um Daniel Peretz sorgt. Er befürchte, dass neben Mazraoui auch der in diesem Sommer zum FC Bayern gewechselte israelische Torwart die Münchner bald verlassen könnte: "Wenn Peretz deshalb geht, wäre das schrecklich."
Trainer Thomas Tuchel sagte, "dass in der Kabine Dinge wie die Religion keine Rolle spielen würden. Das glaube ich nicht. Ich denke, es ist eine Menge Anspannung in der Kabine. Die Gedanken sind nun in der Welt. Und nun sind sie auch in der Kabine und lassen sich nicht mehr ignorieren", führte Riz weiter aus.