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FC Bayern München: Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen Top-Kandidat auf Kahn-Nachfolge
- Aktualisiert: 23.05.2023
- 13:55 Uhr
- ran.de / Martin Volkmar
Der scheidende Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen soll nach ran-Informationen offenbar doch beim FC Bayern bleiben und sogar statt Oliver Kahn neuer Vorstandsboss werden.
Vom FC Bayern berichtet Martin Volkmar
Eine Entscheidung über Oliver Kahns Zukunft als CEO des FC Bayern ist noch nicht gefallen, aber die seit Wochen kolportierte vorzeitige Ablösung bei der Aufsichtsratssitzung am kommenden Dienstag wird immer wahrscheinlicher.
Top-Kandidat auf die Nachfolge soll demnach Jan-Christian Dreesen sein, wie ran von mehreren Quellen bestätigt wurde.
Über entsprechende Pläne hatten die "tz" und die "Abendzeitung" zuvor berichtet, anscheinend sind sie aber noch wesentlich konkreter. Ziel des gerade diskutierten Personalvorschlags ist eine Übergangslösung bis 2024 oder 2025, um in dieser Zeit in Ruhe eine Dauerlösung an der Bayern-Spitze zu finden.
FC Bayern: Dreesen hat DFL noch nicht zugesagt
Eigentlich hatte Dreesen seinen Abschied zum 30. Juni verkündet, wurde aber wohl aufgrund der aktuellen Entwicklungen nicht beim letzten Heimspiel am Samstag gegen RB Leipzig (1:3) verabschiedet.
Bisher galt ein Wechsel des 55-Jährigen an die DFL-Spitze nach der Absage des Frankfurters Axel Hellmann als ausgemacht. Die Gespräche hier sind sehr weit fortgeschritten, aber eine Zusage des gebürtigen Ostfriesen an DFL-Aufsichtsratsboss Hans-Joachim Watzke gibt es noch nicht.
Ein Insider sprach ran gegenüber von einer "aktuell sehr dynamischen Situation".
Diese Dynamik führte die Bayern-Entscheider um Uli Hoeneß allem Anschein nach nun zu Dreesen, der seit zehn Jahren als Finanzvorstand und seit 2014 auch als stellvertretender Vorstandsvorsitzender beim Rekordmeister arbeitet und in dieser Zeit mehrere Umsatzrekorde verkünden konnte.
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Dreesen: Unterstützung von Hoeneß und Rummenigge
Neben Hoeneß soll der ehemalige Vorstand der BayernLB vor allem die Unterstützung von Ex-FCB-Boss Karl-Heinz Rummenigge haben, der sich für seinen langjährigen Mitstreiter eingesetzt haben soll – so wie zuvor schon bei der DFL.
Beide, Hoeneß und der im Sommer 2021 verabschiedete Rummenigge, würden vermutlich in Zukunft entscheidende Ansprechpartner für Dreesen sein und wohl wieder mehr ins Tagesgeschäft involviert sein.
Unklar ist, welche Rolle der aktuelle Aufsichtsratschef und Präsident Herbert Hainer in den Planungen spielt.
FC Bayern: Auch Zukunft von Salihamidzic unklar
Gleiches gilt für die Zukunft von Hasan Salihamidzic, der nach der sportlichen Talfahrt ebenfalls massiv in der Kritik steht. Auch hier scheint eine sofortige Trennung möglich.
Ein interner Nachfolgekandidat, zumindest als Sportdirektor, könnte Campus-Chef Jochen Sauer sein. Zwar war eigentlich mit dessen Abschied gerechnet worden - aber das galt bekanntlich auch für Dreesen.
Mit dessen Beförderung wäre Hoeneß' Mantra hinfällig, wonach an der Spitze des FC Bayern immer ein Fußballer stehen muss , auch und vor allem mangels Alternativen.
Dreesen: Bestens vernetzt in Verein, bei Fans und DFL
Da ist Dreesen eine sichere Bank, denn der studierte Diplom-Kaufmann kennt den Verein nach einer Dekade in der Führung in- und auswendig. Zudem ist er in der DFL als langjähriges Präsidiumsmitglied bestens vernetzt.
Da er neben den Finanzen und mehrere anderer Bereiche auch für Fans und Fanclubbetreuung zuständig war, hat Dreesen zudem ein gutes Standing bei den Anhängern. Ein Redner auf der letzten Jahreshauptversammlung bedankte sich im Namen der gesamten Südkurve.
Dagegen hatte es gerade aus diesem Bereich der treuesten Bayern-Fans zuletzt mehrfach Spruchbänder gegen Kahn und Salihamidzic gegeben. Darüber hinaus soll Dreesen auch bei den Mitarbeitern deutlich beliebter sein als seine beiden Vorstandskollegen.
FC Bayern: Wichtige Rolle für Neu-Vorstand Diederich
Sollte er Kahn nun nachfolgen, stünden gleich zwei Banker an der Spitze des Klubs. Denn bereits seit April arbeitet Dreesen seinen Nachfolger Michael Diederich ein, der von der UniCredit Bank kam und vom Bayern-Aufsichtsrat in den Vorstand gewechselt ist.
Dem 57-Jährigen eilt ein hervorragender Ruf voraus, zumal er durch seine fünf Jahre im Kontrollgremium ein ausgezeichnetes Verhältnis zu Hoeneß, Hainer und Co. hat.
Diederich gilt sogar als potenzieller künftiger CEO, allerdings käme eine Berufung nach nur wenigen Wochen im Vorstand deutlich zu früh.