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FC Bayern München holt Raphael Guerreiro vom BVB: Warum er ein Königstransfer sein könnte
- Aktualisiert: 23.06.2023
- 23:27 Uhr
- ran.de / Marie.Schulte-Bockum
Nun ist es offiziell: Raphael Guerreiro wechselt ablösefrei vom BVB zum FC Bayern München. Der Portugiese gilt als Liebling von Thomas Tuchel - und das hat gute Gründe. Der 29-Jährige könnte sich als Königstransfer entpuppen. Eine Analyse.
Von Marie Schulte-Bockum
Ohne viel Wirbel, ja, fast zu unaufgeregt, sickerte Anfang Juni die Nachricht durch, der FC Bayern München werde wohl Raphael Guerreiro vom BVB verpflichten. Ein Defensivspieler, der innerhalb der Bundesliga ablösefrei wechselt? Der vielzitierte "Mega-Transfer", den sich die Bayern-Fans für diesen Sommer wünschen und der nun offiziell geworden ist, ist Guerreiro auf den ersten Blick nicht.
Aber auf den zweiten. Denn: Der Portugiese spielte für den BVB eine fulminante Rückrunde, war mit zehn Vorlagen und drei Toren maßgeblich an der schwarz-gelben Aufholjagd beteiligt. Seine insgesamt zwölf Assists sind Liga-Bestwert in der abgelaufenen Saison.
Im modernen Fußball, wo die Position des Linksverteidigers bei vielen Topmannschaften eine Problemstelle darstellt, haben sich die Bayern klammheimlich einen der besten (Offensiv-)Fachmänner der Welt geangelt.
FC Bayern München holt Guerreiro: Tuchel schwärmte vom "Trainerliebling"
Beim Transfer soll besonders Cheftrainer Thomas Tuchel eine prominente Rolle gespielt haben. Der Trainer und Guerreiro kennen sich aus gemeinsamen Dortmunder Zeiten, Tuchel versuchte vor ein paar Jahren vergebens, den Portugiesen zu Paris Saint-Germain zu holen. Nun kommt es also doch zur Wiedervereinigung vom Fußball-Lehrer und Fußball-Lehrling.
2016 stellte der damalige BVB-Trainer Tuchel dem damaligen Neuzugang vom FC Lorient ein hervorragendes Zeugnis aus: "Wir haben ihn im Torschusstraining gesehen, wir haben seine Präzision in der Torvorbereitung in engen Räumen gesehen und deshalb kann er alles spielen bei uns. Er ist viel zu gut, um auf eine Position festgelegt zu werden. Er ist auf dem besten Weg zum Trainerliebling", sagte Tuchel.
Er ließ Guerreiro in Dortmund seinerzeit gerne im defensiven Mittelfeld auflaufen, etwa die Hälfte seiner Einsätze hatte der heute 29-Jährige im Zentrum. In den anderen Partien setzte er ihn als Linksverteidiger oder linken Schienenspieler ein - wohlwissend, dass Guerreiro zuimndest defensiv noch Luft nach oben hat.
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Aber: Von seiner Flexibilität wird nun auch der FC Bayern profitieren. Guerreiros ablösefreie Verpflichtung ist auch ein Vorgriff auf den heißen und überteuerten internationalen Transfermarkt, auf dem der Rekordmeister in diesem Sommer Gefahr läuft, sowohl Links- und Innenverteidiger Lucas Hernandez als auch Defensiv-Allrounder Benjamin Pavard zu verlieren. Auch die Zentrumsspieler Ryan Gravenberch und Marcel Sabitzer könnten noch gehen.
Die Positionen, die diese vier Abgangs-Kandidaten auf dem Spielfeld beackern, kann auch der polyvalente Guerreiro bekleiden. Und somit darf dessen kostengünstiger Transfer nicht nur aufgrund der Tatsache, dass Bayern dem BVB einen elementaren Spieler wegschnappt, als Coup betrachtet werden.
Guerreiro wird kaum Eingewöhnungszeit benötigen. Er kennt Sprache, Land, Liga, Champions League und Trainer. Und während der 29-Jährige sich im Sommer in München einlebt, kann Bayerns Transfer-Taskforce "Ausschuss Sport" in aller Ruhe - und mit vielen eingesparten Millionen Euro - weiter auf Shopping-Tour gehen.