Jahreshauptversammlung des FC Bayern
FC Bayern München: Eberl, Musiala, Davies - das sagen die Bosse
Nach der harmonischen Jahreshauptversammlung sprechen Präsident Herbert Hainer und Vorstandschef Jan Christian Dreesen über die wichtigsten Personalien.
Vom FC Bayern berichtet Martin Volkmar
Zufrieden verließen die FCB-Bosse nach rund fünf Stunden die Rudi-Sedlmayr-Halle. Auf Nachfragen reagierten sie souverän, ließen aber das ein oder andere durchblicken.
Während sich Herbert Hainer klar für einen Verbleib der Jungstars Jamal Musiala und Alphonso Davies aussprach, wird eine Entscheidung bei Max Eberl wohl noch etwas dauern.
Ob der Ex-Leipziger neuer Bayern-Sportvorstand wird, sei Sache des Aufsichtsrats, erklärte CEO Jan Christian Dreesen. Er rechne aber nicht mit einem Beschluss auf der turnusmäßigen Sitzung des Gremiums am Montag.
"Der Vorsitzende des Vorstands wird üblicherweise bei solchen Sachen involviert. Das ist bisher nicht passiert, also glaube ich auch nicht, dass es morgen dazu eine Entscheidung geben wird", sagte Dreesen. "Auf meinem Tisch war das Thema noch nicht."
Gleichwohl lobte er Eberl. "Ich kenne Max ja schon ein paar Jahre. Ich habe keinerlei Grund, in irgendeiner Form da keine guten Gefühle zu haben. Fachlich würde ich mir da aber ungern eine Meinung anmaßen wollen."
FC Bayern München: Eberl zumindest Thema im Aufsichtsrat
Zurückhaltender zeigte sich Hainer – vermutlich auch, weil damit zu rechnen ist, dass über den seit der Trennung von Hasan Salihamidzic vakanten Posten im Vorstand zumindest gesprochen werden wird. Zumal Eberl trotz der Installierung von Sportdirektor Christoph Freund als Wunschkandidat des nach wie vor einflussreichen Ehrenpräsidenten und Aufsichtsrat Uli Hoeneß gilt.
"Der FC Bayern hat mit der Freistellung von Max Eberl bei Leipzig überhaupt nichts zu tun. Zum anderen werden Sie Verständnis dafür haben, dass ich solche Dinge nicht in der Öffentlichkeit diskutiere", meinte Hainer, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats ist. "Personalien werden bei uns intern diskutiert und entschieden."
Auch bei Musiala und Davies ist noch nichts entschieden, ihre Verträge laufen noch bis 2025. Allerdings haben zahlreiche Topklubs Interesse am deutschen Nationalspieler und Davies soll angeblich sogar zu einem Abschied in Richtung Real Madrid tendieren.
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Musiala und Davies beim FC Bayern München: Hainer will beide FCB-Stars halten
"Wir haben immer noch Zeit, aber Jamal ist ein herausragender Spieler, den wir so lang wie möglich halten wollen. Ich denke, er weiß genau, was er am FC Bayern hat", sagte Hainer. "Das Gleiche gilt für Alphonso Davies. Ich denke, er ist bei uns einer der weltbesten Verteidiger geworden. Natürlich wollen wir ihn halten. Ich hoffe, er will das auch."
Dagegen dürfte die Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrags mit Ersatzkeeper Sven Ulreich nur noch Formsache sein. Als Dreesen den Neuer-Vertreter während seiner Rede für seine Leistungen während der langen Zwangspause des Kapitäns lobte, gab es auf der Versammlung den meisten Applaus.
"Ich hoffe, dass er das gehört hat, vielleicht fällt ihm die Unterschrift unter seinen neuen Vertrag leichter", erklärte der Vorstandsboss daraufhin.
Hainer lobte derweil die Arbeit des ehemaligen Bayern-Spielers Xabi Alonso als Trainer von Tabellenführer Bayer Leverkusen, die er als größten Konkurrenten auf die Meisterschaft sieht. Ähnlich bewertete Dreesen die momentane Situation, zeigte sich aber zuversichtlich, dass sich am Ende der FCB durchsetzen wird.
FC Bayern München: Champions-League-Finale als Saisonziel
Als Saisonziel gab der frühere Finanzvorstand auf der Hauptversammlung unter dem Jubel der Mitglieder nicht nur die zwölfte Meisterschaft in Folge, sondern auch das Endspiel der Champions League in London aus.
"Jeder, der sich mit dem FC Bayern auseinandersetzt, weiß, dass das Finale jedes Jahr unser Ziel ist. Also ich habe es nur nochmal ausgesprochen. Und es wäre natürlich ein großer, großer Wunsch", erläuterte er nach der Versammlung seine Ansage.
Dies gelte aber umso mehr für einen gebürtigen Londoner im Kader: "Ich glaube, das größte Ziel wäre es für Harry Kane, in diesem Finale zu stehen."
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Bayern-Boss: "Traue Harry Kane alles zu"
Zudem lobte er den 100-Millionen-Neuzugang, der in den ersten elf Bundesligaspielen bereits 17-mal getroffen hat, für seine sensationelle Torquote bei den Münchnern.
"Ich freue mich persönlich ganz besonders. Das hat noch nie ein Spieler erreicht. Man darf bei aller Euphorie um Harry aber nicht vergessen, dass die anderen auch Tore schießen. Also Harry macht Räume frei für andere", meinte Dreesen.
Daher hält der CEO es auch für möglich, das Kane den Rekord von Robert Lewandowski (41 Tore) bricht. "Ich traue Harry alles zu. Aber es ist ein bisschen zu früh. Bei jedem Spieler gibt es in einer langen Saison ein Auf und Ab und das wird es bei ihm dann möglicherweise auch geben. Deshalb sollte man ihm nicht zu viel Last auf die Schultern legen."