Bundesliga
FC Bayern München: Min-jae Kim hat in der aktuellen Form keine Zukunft beim Rekordmeister - ein Kommentar
- Aktualisiert: 13.04.2025
- 08:07 Uhr
- Chris Lugert
Beim Klassiker zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund präsentiert sich Min-jae Kim wieder einmal nicht FCB-tauglich. Wenn sich nicht bald etwas ändert, sollten sich die Wege im Sommer trennen. Ein Kommentar.
Von Chris Lugert
Die Erwartungen beim FC Bayern waren enorm, als Min-jae Kim im Sommer 2023 von der SSC Neapel an die Isar wechselte. Satte 50 Millionen Euro legte der deutsche Rekordmeister auf den Tisch - damals eine vertretbare Summe.
Denn der Südkoreaner hatte sich in der Serie A einen Namen gemacht und galt im Konsens als bester Verteidiger in Italien - traditionell ein Land, in dem die Defensive einen hohen Stellenwert genießt.
Doch statt die Abwehr der Bayern zu stabilisieren und gemeinsam mit Dayot Upamecano ein Duo zu bilden, das die gegnerischen Offensivreihen in Angst und Schrecken versetzt, lehrt Kim eher den eigenen Fans und Mitspielern das Fürchten.
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Im Klassiker gegen Borussia Dortmund (2:2) lieferte er einmal mehr ein Beispiel für seine gravierende Fehleranfälligkeit. Das 0:1 durch den Kopfball von Maximilian Beier ging maßgeblich auf die Kappe des 28 Jahre alten Abwehrspielers.
Obwohl Kim zu Beginn der Flanke von der rechten Seite optimal stand und Beier eigentlich keine Möglichkeit zu haben schien, an den Ball zu kommen, machte der Bayern-Spieler eine seltsame Bewegung weg vom Geschehen - und Beier bedankte sich.
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Auch Sportvorstand Max Eberl kritisierte Kims Verhalten in dieser Situation. "Es ist ein Fehler. Er verliert den Gegenspieler aus den Augen", sagte Eberl. Bis dahin habe Kim zwar ein "gutes Spiel" gemacht: "Aber das mit dem Tor weiß er selbst."
Kim mit schwierigen Umständen zum Beginn
Es ist nur der jüngste von mehreren Fehlern, die auf dem Niveau, auf dem sich die Bayern selbst sehen, nicht akzeptabel sind. Dabei müsste Kim gerade jetzt vorangehen, denn er ist so etwas wie die verbliebene Konstante der Viererkette.
Upamecano fällt aus, Alphonso Davies ebenso, die rechte Abwehrseite wechselt ohnehin häufiger. Der Südkoreaner müsste vor diesem Hintergrund mit Verlässlichkeit und Stabilität überzeugen - tut aber genau das Gegenteil.
Dabei sind die Entschuldigungen - man kann sie auch Ausreden nennen - der Anfangszeit nicht mehr gültig. Kim hatte einen schwierigen Start, sein Militärdienst in seiner Heimat im Sommer 2023 kostete ihn wertvolle Eingewöhnungszeit in München.
Statt die Sommervorbereitung mit dem Team von Thomas Tuchel zu absolvieren, stieß er erst spät zum Team - und erlebte quasi einen Kaltstart. Dennoch setzte Tuchel auf ihn, die Ergebnisse in der Hinrunde 2023/24 stimmten auch.
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Dann aber musste Kim zum Asien-Cup, verpasste den Start der Rückrunde - und direkt nach seiner Rückkehr setzte es die drei Niederlagen in Leverkusen, Bochum sowie bei Lazio Rom, bei denen er jeweils keine gute Figur machte.
Anschließend pendelte Kim zwischen Startelf und Bank, seinen unumstrittenen Stammplatz aber war er los. Unter Vincent Kompany ist er seit Saisonbeginn wieder gesetzt, doch er schafft es nicht, seine Fehler und Nachlässigkeiten abzustellen.
Kim ein Sicherheitsrisiko für Bayern
Angesichts der Ablösesumme, die die Bayern für Kim bezahlt haben, sind seine Leistungen nicht ausreichend. Eine stabile Abwehr ist allerdings entscheidend, um große Titel - gerade international - zu gewinnen.
Das Champions-League-Spiel gegen Inter Mailand war ein Abziehbild dessen, was bei den Bayern aktuell schiefläuft. Die Chancenverwertung war schlecht, wäre aber verkraftbar gewesen, wenn zumindest die Abwehr gehalten hätte.
Doch schon gegen die Italiener war es vor allem Kim, der sich indisponiert und eher wie ein Sicherheitsrisiko präsentierte. Mehrfach verlor er Lautaro Martinez aus den Augen, wie auch beim 0:1. Zudem fehlte nicht viel zu einem Platzverweis.
Trainer Vincent Kompany merkte nach dem BVB-Spiel an, dass er aktuell wenig Möglichkeiten habe, zu wechseln. Die Spieler, die auf dem Platz stehen, müssten ihre Leistung bringen. Auch wenn er seinen Namen nicht nannte, meinte er damit auch Kim.
Im Sommer aber müssen Eberl und Co. überlegen, wie es mit dem Abwehrspieler weitergehen soll. Eine Hilfe ist er derzeit nicht. Stellt er seine Fehler nicht bald ab, dürfte er beim FC Bayern keine Zukunft mehr haben.