nächste Personalentscheidung steht an
FC Bayern München: Leon Goretzka sticht Joao Palhinha aus - So lässt er Trainer Vincent Kompany keine andere Wahl - ein Kommentar
- Aktualisiert: 19.03.2025
- 23:16 Uhr
- Tobias Wiltschek
Leon Goretzka ist derzeit aus der Startelf der Bayern nicht mehr wegzudenken, während Joao Palhinha den Anschluss verloren hat. Die Frage, wen die Münchner im Zweifel behalten sollen, beantwortet sich von selbst. Ein Kommentar.
Sechs ist einer zu viel. So hört man es zumindest aus dem Umfeld des FC Bayern, wenn es um die Plätze im zentralen Mittelfeld geht.
Es steht also mal wieder eine zukunftsweisende Personalentscheidung beim Rekordmeister an. Sie dürfte auf die Frage hinauslaufen, ob Leon Goretzka in der kommenden Saison noch das Trikot der Münchner tragen darf oder Joao Palhinha.
Alle anderen vier Kandidaten – Joshua Kimmich, Konrad Laimer, Aleksandar Pavlovic und Sommer-Neuzugang Tom Bischof – stehen aus verschiedenen Gründen nicht zur Disposition.
Bis vor einigen Wochen galt dies auch für Palhinha. Doch dann verletzte sich der Portugiese, fiel kurze Zeit später auch noch erkrankt aus und sah bei seinem erst zweiten Startelfeinsatz in der Bundesliga nach der langen Abwesenheit prompt die Rote Karte bei der Niederlage gegen den VfL Bochum.
Das Wichtigste in Kürze
Ganz anders die Situation bei Goretzka. Der 30-Jährige galt eigentlich schon zu Beginn der laufenden Saison als Verkaufskandidat Nummer eins, kam bis Mitte Oktober auf eine einzige Einsatzminute in der Bundesliga – und kämpfte sich seitdem langsam aber sicher zurück ins Team von Vincent Kompany.
Dann verletzte sich Palhinha bei der Nationalmannschaft, und der Weg für Goretzka zurück in die Startelf der Bayern war endgültig frei. Er hat ihn dank konstant starker Leistungen bis heute nicht mehr hergeben.
Bei den Bayern sind gleichzeitig mit jedem guten Spiel des Routiniers die Zweifel am ursprünglichen Verkaufsplan immer weiter gewachsen, und das aus gutem Grund.
Goretzka jetzt noch in Frage zu stellen, wäre folglich auch nicht mehr angemessen. Denn es waren ja nicht nur seine Leistungen auf dem Platz, die ihn zu einem Gewinner der bisherigen Saison gemacht haben.
Goretzka verhält sich trotz Rückschlag professionell
Mindestens genauso hoch ist ihm anzurechnen, dass er sich immer professionell verhalten und keine schlechte Stimmung verbreitet hat, obwohl er wusste, dass er aufs Abstellgleis geschoben werden sollte.
Dass er dennoch in jedem Training und bei jedem Einsatz – und sei er auch noch so kurz gewesen – alles gegeben hat, ist auch Kompany nicht verborgen geblieben.
Das Verhältnis von Spieler und Trainer hat bei all den Störgeräuschen zu Beginn der Saison nie gelitten. Das betonten zuletzt beide unisono.
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Goretzka schaffte es sogar, Julian Nagelsmann wieder von sich zu überzeugen. Nachdem ihn der Bundestrainer die schmerzhafte Nachricht übermittelt hatte, ihn nicht für die EM im eigenen Land zu nominieren, hing seine Zukunft als Nationalspieler am seidenen Faden.
Doch jetzt ist er verdientermaßen wieder dabei und darf sich vor den Viertelfinalspielen in der Nations League gegen Italien sogar Chancen auf einen Startelfeinsatz ausrechnen.
Es läuft derzeit für Goretzka, und es gibt keinen Anlass daran zu zweifeln, dass er auch in absehbarer Zukunft ein sehr wertvoller Teil der Mannschaft bleiben kann – beim FC Bayern und im DFB-Team.
Palhinha kämpft um seinen Verbleib bei den Bayern
Und Palhinha? Der mit 51 Millionen Euro viertteuerste Zugang der Münchner Vereinshistorie hat sich jüngst in der "Sportbild" sehr kämpferisch gegeben und betont, dass er gar nicht daran denke, die Bayern zu verlassen. Die Entscheidung darüber, das weiß er auch, liegt jedoch nicht allein in seiner Hand.
So sehr er auch um seinen Verbleib in München kämpft: Dem 29-Jährigen müsste mittlerweile selbst dämmern, dass er zur falschen Zeit am falschen Ort war.
Als er von Bayerns Ex-Trainer Thomas Tuchel noch vehement als einzig wahre "Holding Six" gefordert wurde, musste er beim FC Fulham bleiben. Nun ist er in München, aber sein größter Fürsprecher ist nicht mehr da.
Tuchels Nachfolger Kompany aber setzt in der Defensive allgemein eher auf spielstarke denn auf zweikampforientierte Spieler.
Goretzka: Vertragsverlängerung wäre die klügere Wahl
Auch deshalb favorisiert der Belgier Goretzka gegenüber Palhinha. Der üppige Vertrag des Ex-Schalkers über geschätzte 17 Millionen Euro jährlich läuft 2026 jedoch aus. Die Bayern könnten für ihn also nur noch im kommenden Sommer eine veritable Ablösesumme erhalten.
Oder sie lassen sich von Goretzka, der wohl in dem Fall Gehaltsabstriche hinnehmen müsste, nach den aktuellen Top-Leistungen doch noch vom Gegenteil überzeugen.
Für beide Seiten wäre eine Vertragsverlängerung die klügere Wahl.