FC Bayern nach sieg über union berlin
FC Bayern München - Max Eberl im Interview: "Wir haben einiges gutzumachen in der Champions League"
Max Eberl spricht am ran-Mikro über den Sieg gegen Union Berlin, die nächste Partie gegen Benfica Lissabon, die Entwicklung unter Vincent Kompany sowie Harry Kane und Alphonso Davies.
Vom FC Bayern berichtet Martin Volkmar
Auf die erste kleine Krise der Saison hat der FC Bayern die erhoffte Reaktion gezeigt.
Der 1:4-Pleite in der Champions League gegen den FC Barcelona ließen die Münchner drei hohe Siege in der Bundesliga gegen Bochum (5:0) und Union Berlin (3:0) sowie im Pokal gegen Mainz 05 (4:0) folgen.
Nun muss die Mannschaft von Vincent Kompany die jüngsten Leistungen im nächsten Duell der Königsklasse am Mittwoch gegen Benfica Lissabon (ab 21 Uhr im ran-Liveticker) bestätigen, um nach zuvor zwei Niederlagen nicht den Anschluss zu verlieren.
Im Gespräch mit ran analysiert Sportvorstand Max Eberl den Erfolg über die Berliner, spricht über den "Prozess" des Teams unter dem neuen Trainer, blickt auf die Partie gegen Benfica und spricht über Harry Kane und die Zukunft von Alphonso Davies.
Das Wichtigste in Kürze
ran: Max Eberl, erst 5:0, dann 4:0, heute nur 3:0 – muss man sich Sorgen machen?
Max Eberl: Nein (lächelt). Nein, das zu null ist schön gegen eine unglaublich defensivstarke Mannschaft, auch das haben wir in der ersten Halbzeit gesehen. Bis zum Elfmeter hatten wir jetzt nicht so viele Torgelegenheiten, der Elfmeter war dann wirklich schön rausgespielt. Und nach dem 1:0 geht es natürlich ein bisschen einfacher. Union hat das gezeigt, was sie die ganze Saison gezeigt haben: Sehr intensiv, sehr laufstark, auch das eine oder taktische Foul dabei. Eins davon war Gott sei Dank im Strafraum, sodass es den Elfmeter gab. Und hinten raus haben wir hochverdient 3:0 gewonnen.
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ran: Vor zehn Tagen haben wir in Barcelona gestanden, da waren die Fragen an Sie nicht ganz so angenehm. Dann kamen jetzt drei Spiele mit einem hervorragenden Lauf. Wie bewerten Sie das, wenn Sie es gegenüberstellen?
Eberl: Na ja, wir sollten nicht dauernd nach Barcelona gucken. Wir haben das Spiel abgearbeitet, wir haben 4:1 dort verloren, die zweite Halbzeit war nicht gut. Jetzt haben wir drei Spiele in Folge zu null gespielt, das hat es zum letzten Mal in München 2020 gegeben. Das gibt uns dieses Gefühl, was wir brauchen, dass wir uns Schritt für Schritt weiterentwickeln. Das haben wir gesagt: Das ist ein Prozess, den wir machen. Wir haben sehr viele Dinge angepackt im Sommer, wir haben einen neuen Trainer, spielen anders Fußball. Dass man das eine oder andere adaptieren muss, das ist so und das ist auch gut so. Aber das hat die Mannschaft getan und in der Bundesliga sind wir jetzt sehr, sehr gut dabei.
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ran: Sie sprechen 2020 mit den drei Zu-null-Spielen an, haben zuletzt 12:0 Tore geschossen und stehen in der Liga auch auf Platz 1. Das tut wahrscheinlich sehr gut, dass sie da zumindest sehen, dass alles auf dem richtigen Weg ist?
Eberl: Ja, und im Pokal sind wir weiter. Und in der Champions League haben wir jetzt schwere Aufgaben mit Benfica und PSG, da freuen wir uns drauf. Aber in der Bundesliga machen wir unsere Hausaufgaben sehr gut und das kann so weitergehen.
ran: Müssen Sie jetzt ein bisschen warnen vor Benfica - was denken Sie, was erwartet die Mannschaft da, worauf kommt es an?
Eberl: Das ist Champions League. Wir haben jetzt drei Spiele gehabt und zweimal verloren, dementsprechend haben wir schon ein bisschen Druck. Aber die Mannschaft ist zu Hause so gefestigt. Klar, wir wollen zu Hause gewinnen, da brauchen wir keinen warnen. Wir wollen diese Euphorie mitnehmen ins nächste Spiel, Benfica schlagen und dann weiter dabei sein.
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ran: Insgesamt war ja die Frage, ob man in der Champions League gegen stärkere Gegner eine etwas andere Taktik an den Tag legen, vielleicht über einen Plan B nachdenken muss. Fühlen Sie sich jetzt ein bisschen bestätigt, dass es genau der richtige Weg ist?
Eberl: Es gibt keine Bestätigung. Wir haben die Spiele gespielt, wie wir sie gespielt haben und dementsprechend haben wir jetzt einiges gutzumachen in der Champions League. Das wollen wir auch. Andersrum muss man bei diesem neuen Modus auch ein Stück weit berücksichtigen. Früher war die Tordifferenz ein wichtiger Faktor, den gibt es heute nicht mehr in der Champions League. Es gibt gewinnen, also punkten, oder verlieren und das Risiko eben zu gehen. Gegen Barcelona hat es eben nicht funktioniert, aber gegen Benfica wollen wir es besser machen.
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ran: Alphonso Davis ist heute 24 Jahre alt geworden und hat sich selber beschenkt mit dem Sieg. Wie sehen Sie die Chancen, dass er seinen 25. Geburtstag auch beim FC Bayern feiern wird?
Eberl: Die sind da.
ran: Harry Kane hat sechs Tore in den letzten drei Spielen gemacht. Wir hat er sich nach seinem kleinen Zwischentief gefangen?
Eberl: Das Zwischentief haben wir bei ihm nicht gesehen. Man misst Harry Kane sehr stark an Toren, aber er hat schon gegen Frankfurt einen Assist gemacht, er hat heute den Assist zu Coman vor dem 2:0 gemacht. Harry ist ein Spieler, der eben anders in unserem Spiel integriert ist und trotzdem Tore schießt, dementsprechend ist er Gold wert.