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FC Bayern München sollte mit Leroy Sane nicht verlängern - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 13.01.2025
- 15:59 Uhr
- Tobias Wiltschek
Nicht erst seit dem missratenen Spiel in Gladbach ist offensichtlich, dass Leroy Sane den hohen Ansprüchen der Bayern nicht genügt. Sie sollten die Konsequenzen ziehen und seinen Vertrag nicht verlängern.
Es wäre zu schön, um wahr zu sein: Da bietet ein höchst prominenter Star aus dem modernen Fußball-Business seinem Klub indirekt einen Gehaltsverzicht an, nur um bei ihm bleiben zu können.
Und es müsste doch nur eine Frage der Zeit sein, denkt man sich, bis der Verein das Angebot dankend annimmt und den Fußballer weiter beschäftigt.
Doch so schön ist die Story von Leroy Sane und dem FC Bayern München dann doch nicht. Denn dass der Flügelspieler im Zweifel tatsächlich auf Geld verzichten würde, müsste die Münchner eher stutzig als glücklich machen.
Ein Spieler, der von sich und seinen Qualitäten überzeugt ist, würde nie und nimmer auf die Idee kommen, auf Geld zu verzichten – zumal ihm, wie im Fall Sane im Alter von 29 Jahren der voraussichtlich letzte große Vertrag winkt.
Wie viel er verdient, stehe bei ihm "nicht an erster Stelle", hatte Sane im vergangenen Herbst im Gespräch mit einer Sportzeitschirift betont. Spätestens mit diesen Worten hat er den Bayern zu verstehen gegeben, dass sie in den Verhandlungen um seine Zukunft am längeren Hebel sitzen.
Die Bayern entscheiden darüber, ob und zu welchen Konditionen Sane in München bleibt. Das tun sie aber nicht losgelöst von anderen Vertragsgesprächen. Joshua Kimmich, Jamal Musiala, Alphonso Davies, Manuel Neuer, Thomas Müller – bei all diesen Personalien drängt die Zeit auch.
Das Wichtigste zum FC Bayern in Kürze
Sane hat da schlicht und einfach keine Priorität – und die wird er auch nicht erlangen, wenn er weiter so schlechte Leistungen zeigt wie im Spiel am Wochenende bei Borussia Mönchengladbach (1:0).
Bei all den wichtigen personellen Weichenstellungen, bei denen es wahlweise um das Gesicht (Kimmich) oder die Zukunft (Musiala) des FC Bayern geht, wäre es für den Rekordmeister ratsam, den Vertrag von Sane nicht zu verlängern. Denn, so ehrlich muss man sein, der Offensivspieler wird weder das eine noch das andere für die Münchner in naher Zukunft bedeuten.
Auch Kompany muss den Tatsachen ins Auge sehen
Es ehrt Vincent Kompany sehr, dass er auch nach der nächsten schwachen Leistung Sanes, inklusive einer slapstickartig vergebenen Großchance in Gladbach, seinem ehemaligen Teamkollegen von Manchester City die Treue halten will.
Doch auch der Trainer muss einsehen, dass Sane abgesehen von zwei, drei guten Spielen auch unter ihm bislang weit unter seinen Möglichkeiten geblieben ist. Konnte man dafür in den ersten Partien der Saison noch die Nachwirkungen einer Schambeinentzündung und anschließender Leisten-Operation mildernd geltend machen, fällt seit einiger Zeit auch diese Entschuldigung weg.
Seit dem Spiel gegen Borussia Dortmund Ende November stand er immer in der Startelf, überzeugen konnte er lediglich beim 5:1-Sieg im letzten Spiel vor der Winterpause gegen RB Leipzig.
Das ist für einen Spieler seiner Klasse viel zu wenig. Die Bayern sollten darauf reagieren und ihn im Sommer von der Gehaltsliste nehmen – egal ob er ihnen ein paar Millionen mehr oder weniger im Jahr kostet.