• Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Bundesliga

FC Bayern München: Sollte Thomas Müller den FCB verlassen? Eine Debatte

  • Aktualisiert: 11.05.2023
  • 09:58 Uhr
  • ran.de
Article Image Media
© Imago
Anzeige

Thomas Müller ist beim neuen Bayern-Trainer Thomas Tuchel nur noch zweite Wahl und denkt angeblich über einen Abschied aus München nach. Soll die Klublegende bleiben oder gehen? Ein Pro und Contra.

PRO: Mehr Ablenkung als sportliche Hilfe

Von Kai Esser

Thomas Müller ist ein Phänomen. Das ist allgemeiner Konsens im deutschen und im Weltfußball.

Doch das Phänomen Müller ist keines mehr auf dem Platz, mittlerweile ist es eher phänomenal, dass bei keinem anderen Spieler eine Nichtberücksichtigung in der Startelf so in Frage gestellt wird, wie seine. Das ist nicht erst seit der Anstellung von Thomas Tuchel so.

Gefühlt ist die erste Frage an jeden Bayern-Trainer seit Louis van Gaal, der Müller seinerzeit zum Profi beförderte, vor einem Spiel, an dem das Urgestein nicht vom Start weg teilnimmt, stets: "Warum spielt Müller nicht?" Es bringt Unruhe in den Verein, die nicht sein müsste. Und erstmals schadet diese Unruhe auch dem Team.

War diese Frage jahrelang eine völlig berechtigte, so ist man ihr mittlerweile überdrüssig. "Müller spielt nicht, weil es bessere Alternativen gibt", wäre die ehrliche Antwort. Freilich, als Identifikationsfigur, Sprachrohr und ehrliche Haut am Mikrofon ist Müller immer noch einer der Besten und Wichtigsten.

Anzeige
Anzeige
Victor Osimhen
News

Reschke-Zweifel an Osimhen-Transfer: "Bekommt Bayern nicht gestemmt"

Während die Bundesliga auf die Zielgerade einbiegt, wird vor allem über die Offensivbesetzung beim FC Bayern München diskutiert. In der ran Bundesliga Webshow gibt Michael Reschke seine Einschätzung zu Thomas Müller, Randal Kolo Muani und Victor Osimhen. Die besten Aussagen aus der Sendung.

  • 08.05.2023
  • 14:39 Uhr

Diese Attribute alleine sollten jedoch nicht für die Startelf berechtigen. Mit Jamal Musiala zum Beispiel haben die Bayern einen jungen Spieler, der schlicht und ergreifend besser und wertvoller als Müller ist. 

Auch als Leader keine Stabilisator mehr 

Selbst als Leader kann er den Bayern nicht mehr die Stabilität verleihen, die sie brauchen. In Mainz etwa führte er den FCB als Kapitän aufs Feld, dennoch zerfiel das Team um ihn herum und verlor am Ende 1:3.

Der 33-Jährige ist mittlerweile mehr ein Ballast für den FC Bayern als eine Hilfe. Junge Spieler sind unzufrieden wegen mangelnder Spielzeit, die einem Müller gewährt wird, und Trainer müssen sich dauerhaft rechtfertigen für ihre sportlich legitime und nachvollziehbare Entscheidung, auf den Weltmeister von 2014 zu verzichten.

Deshalb gibt es nur eine Lösung: Die Bayern müssen sich von Müller trennen.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

CONTRA: So geht man nicht mit einer Vereinslegende um

Von Martin Volkmar

Thomas Müller und seine Rolle beim FC Bayern sind immer ein Politikum – vor allem, wenn der 33-Jährige anders als einst von Louis van Gaal verkündet eben nicht immer spielt.

Selbst wenn Müller mal über einen längeren Zeitraum schlecht spielen würde, gäbe es vermutlich immer noch Kritik, sobald ein Trainer den Publikumsliebling auf die Bank setzen würde.

Thomas Tuchel müsste so intelligent sein, das zu wissen. Schließlich haben schon einige seiner Vorgänger den Konflikt mit Müller gesucht und letztlich den Kürzeren gezogen. Der "ewige Müller" ist nach 23 Jahren immer noch bei Bayern, während Niko Kovac, Carlo Ancelotti oder Julian Nagelsmann längst Geschichte sind.

Doch es geht hier nicht um Folklore oder um Verdienste, sondern um Leistung. Und genau hier macht sich Tuchel angreifbar. Denn die Missachtung Müllers, die seine mehrfache Nicht-Berücksichtigung für die Startelf darstellt, ist nur sehr bedingt nachvollziehbar.

Müller hat nach einer sehr guten Phase in der Hinrunde nach der WM-Pause ebenso wenig überzeugen können wie der Rest der Mannschaft, ist aber eben auch nicht schlechter als die meisten Teamkollegen in der Offensive.

Anzeige
Anzeige

Alternativen können nicht überzeugen

Im Gegenteil: Diejenigen, die Tuchel statt Müller zuletzt bevorzugt hat, konnten fast durch die Bank nicht überzeugen, allen voran Sadio Mane.

Das beste Argument für einen Müller-Startplatz aber ist die gerade aktuell so dringend benötigte Führungsrolle des Routiniers, die er dem verunsicherten Team eben nur auf dem Spielfeld geben kann.

Daher ist die Degradierung Müllers durch Tuchel nicht nur gefährlich, sondern vor allem unfair – und das hat gerade ein Klubidol wie er nicht verdient.

So bleibt zu hoffen, dass die FCB-Führung um Oliver Kahn ihren Worten auch Taten folgen lässt und Müller in der Diskussion mit dem Trainer deutliche Rückendeckung gibt.

Davon würden vermutlich noch mehr als Müller die in der Kritik stehenden Bosse, die Mannschaft und sogar der Trainer profitieren.