Bundesliga
FC Bayern München - PK vor BVB: Tuchel dementiert Probleme mit Spielern
- Aktualisiert: 03.11.2023
- 15:32 Uhr
- Andreas Reiners
Bayern-Trainer Thomas Tuchel hat sich vor dem Spitzenspiel beim BVB humorvoll gegen Kritik gewehrt und erklärt, wie man in Dortmund gewinnen will.
Beim FC Bayern brodelt es. Nach dem blamablen Aus im DFB-Pokal beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken steht nun ausgerechnet das Spitzenspiel bei Borussia Dortmund an. Am Samstag (im Liveticker: BVB fordert den FC Bayern) geht es zum aktuell hochgradig effizienten BVB, und die Münchner haben zahlreiche Probleme im Gepäck.
Vor der Reise nach Dortmund hat sich Bayern-Trainer Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz gegen Kritik an seiner Person zur Wehr gesetzt. Die mangelnde Weiterentwicklung, die ihm von Lothar Matthäus und Dietmar Hamann angekreidet worden war, konterte Tuchel damit, dass er bei beiden "auch keine Weiterentwicklung" sehe.
Hier findest du alle Informationen zum deutschen Klassiker zwischen Dortmund und den Bayern.
Tuchel ist trotz des Titel-Rückschlags in Saarbrücken optimistisch, dass seine Mannschaft die richtige Antwort liefern kann.
Der Schlüssel zu einem Sieg beim Rivalen? "Dass wir aufmerksam spielen und unser bestes Level abrufen, von der ersten bis zur letzten Minute. Wir haben genug Qualität, Form und Spirit, um Dortmund zu schlagen."
Einen Bericht, dass einige Bayern-Spieler aufgrund seiner distanzierten Haltung unzufrieden seien und es erste Risse im Verhältnis zu den Stars gebe, verbannte Tuchel ins Reich der Fabeln.
"Ich habe meinen Anteil, wenn wir gewinnen und verlieren. Es macht keinen Sinn, auf die Berichte zu reagieren. Es ist alles gut im Innenverhältnis. Sonst könnten wir die Saison nicht so erfolgreich bestreiten. Daran wird auch eine Niederlage, auch wenn sie extrem bitter war, nichts ändern. Es ist wichtig, dass wir zusammenbleiben", sagte Tuchel.
Hier gibt es die wichtigsten Aussagen Tuchels von der PK zum Nachlesen.
Das Wichtigste zum FC Bayern
+++ Tuchel zum Ärger mit den Fans +++
"Thomas Müller hat das Thema in der Kabine artikuliert. Er kennt den Club mit am besten. Es war in keinster Weise geringschätzig. Wir lieben den Support, der ist sensationell gut. Es war einzig und allein der maximalen Enttäuschung geschuldet. Ich bin auch direkt reingegangen, um mich kurz zu sammeln. Ich möchte daran appellieren, dass sich kein Fan auf den Schlips getreten fühlt, auch wenn Thomas in der Sache recht hat. Die Spieler waren in dem Moment nicht mehr in der Lage, das zu tun, was sie normalerweise selbstverständlich gerne tun, weil wir für den Support sehr sehr dankbar sind."
Externer Inhalt
+++ Kritik an seiner Art und Risse im Verhältnis zum Team+++
"Ich tue mich schwer, um über einen Bericht zu sprechen, der eine halbe Stunde alt ist. Ich lese nie Berichte. Warum sollte ich das tun, wenn ich selbst dabei bin? Ich bin Teil einer Mannschaft und eines großen Klubs. Ich habe meinen Anteil, wenn wir gewinnen und verlieren. Es macht keinen Sinn, auf die Berichte zu reagieren. Es ist alles gut im Innenverhältnis. Sonst könnten wir die Saison nicht so erfolgreich bestreiten. Daran wird auch eine Niederlage, auch wenn sie extrem bitter war, nichts ändern. Es ist wichtig, dass wir zusammenbleiben."
+++ Tuchel über mögliche Verstärkungen +++
"Jetzt geht es ausschließlich darum, alle drei Tage eine Lösung zu finden, damit wir wettbewerbsfähig sind auf dem Niveau, das wir uns vorstellen. Wir wollen gewinnen, gewinnen, gewinnen und erfolgshungrig bleiben."
+++ Was verändert sich durch das Kimmich-Aus? +++
"Er ist ein Fixpunkt in unserem Spiel. Joshua fühlt sich in der Mitte am wohlsten, er ist am stärksten, wenn er viele Ballkontakte hat. In solchen Spielen druckt er sich nicht weg vor Verantwortung, er will imm der Ball, habe. Er fehlt uns im Spielaufbau, es fehlen uns Chipbälle und Standardsituationen. Wir müssen Lösungen finden. Leon wäre die Lösung, aber das haben wir hinreichend diskutiert. Wir haben noch Konrad Laimer und Alex Pavlovic. Wir müssen jetzt schauen, dass Nous (Mazraoui) gesund auf dem Platz steht, damit wir Konni (Laimer) nicht als Rechtsverteidiger brauchen."
+++ Tuchel zur Innenverteidigung +++
"Wenn Upa nicht kann, dann Leon Goretzka, wenn Leon nicht kann, dann Upa. Wir müssen abwarten. Man hat bei Serge Gnabry gesehen, dass die Schiene teilweise auch einschränkend sein kann. Leon hat die Schiene seit ein paar Tagen. Unabhängig von der großen Wichtigkeit des Spiels haben wir eine Verantwortung für die gesamte Saison. Wir müssen schlau sein und abwägen. Wir werden jetzt Gespräche führen und alles auf den Tisch legen, was es braucht, um abzuwägen. Die Entscheidung wird erst spät fallen."
+++ Tuchel zur Kritik von Matthäus und Hamann, es gebe keine Weiterentwicklung +++
"Ich sehe bei den beiden auch keine Weiterentwicklung. Natürlich kommt Kritik auf. Dafür unterschreibt man bei den Bayern - um jedes Spiel und Titel zu gewinnen. Es bedeutet für mich, alles auszublenden und nichts zu lesen, auch nicht die positiven Dinge. Wir wissen, was wir tun und wo wir stehen. Wir wissen auch, dass wir besser werden wollen. Ich bin sehr selbstkritisch und nehme Niederlagen sehr persönlich. Es ist schwierig, kritische Stimmen zu widerlegen."
+++ Gibt es wieder Boateng-Überlegungen? +++
Im Moment nicht, im Moment gibt es keine Überlegungen. Der Verlust von Matthijs ist bitter, dass ausgerechnet er sich am gleichen Knie verletzt. Es gibt im Moment keine Überlegungen zu anderen Personalien. Wir pflegen Upa und hoffen, dass er schnell wieder auf dem Platz steht."
+++ Der Schlüssel zum Sieg beim BVB +++
"Dass wir aufmerksam spielen und unser bestes Level abrufen, von der ersten bis zur letzten Minute. Wir haben genug Qualität, Form und Spirit, um Dortmund zu schlagen. Ich habe Vertrauen, dass wir das schaffen."
+++ Tuchel über das Pokal-Aus +++
"Keiner resigniert. Es gibt keinen Grund dafür. Wir waren alle sehr enttäuscht, aber auch sehr ruhig, es hat niemand den anderen beschuldigt. Das Ziel war eindeutig formuliert, aber das müssen wir abhaken und verdauen. Wir erzielen die Geschichte des Spiels am Ergebnis, das ist im Pokal so. Das braucht seine Zeit, die Schmerzen werden immer wiederkommen, bei jeder Auslosung. Aber es gibt keinen Grund zu resignieren."
+++ Wird er den Spielaufbau umbauen? +++
"Den Plan gibt es nicht. Die Fehlerbilder sind offensichtlich, und die analysieren wir. Der tiefe Spielaufbau ist inzwischen eine große Stärke unserer Mannschaft. Es fehlt an Abstimmung und Timing. Wenn man kritisieren möchte: Es sind unterschiedliche Konstellationen auf dem Feld, da können diese Dinge passieren. Ich finde, dass es eine große Stärke von uns ist, und wir werden daran festhalten."
+++ Tuchel zum Personal +++
"Die Entscheidung ist noch nicht getroffen, die müssen wir mit den Spielern und den Medizinern treffen. Ob Dayot Upamecano und Leon Goretzka infrage kommen, zu beginnen, ist noch offen."
+++ Die PK beginnt +++
Thomas Tuchel ist da, die Pressekonferenz beginnt.
+++ Deutliche Matthäus-Kritik +++
Sky-Experte Lothar Matthäus findet deutliche Worte in Richtung Thomas Tuchel. "Die Mannschaft spielt auch nach Monaten unter Tuchel immer noch nicht besser als unter Julian Nagelsmann. Es ist Stückwerk. Die hohen Siege gegen Bochum und Darmstadt waren okay, aber wenn man ehrlich ist, hatte man in Kopenhagen, bei Galatasaray, gegen United oder in Mainz schon sehr viel Glück. Die Siege waren nicht unverdient, aber auch nicht großartig herausgespielt."
+++ Bayerns Personalsorgen +++
Klar ist, dass die Bayern mit Personalsorgen zu kämpfen haben. So wird zum Beispiel Abwehrmann Matthijs de Ligt die kommenden Wochen ausfallen. Wie sonst der Stand im Lazarett des FCB ist, wird Tuchel sicher auch verraten.
+++ Ist die Lunte schon gelegt? +++
Nach dem peinlichen Pokal-Aus in Saarbrücken rumort es beim FC Bayern. Dabei hat der Rekordmeister die Brandherde selbst zu verantworten.
Die große Systemkritik ist angesichts des Ausrutschers sicher nicht angebracht. Schließlich läuft in Bundesliga und Champions League alles soweit nach Plan.
Doch die Lunte zur nächsten Chaos-Saison ist gelegt. Es stellt sich nur die Frage, wie lang sie ist. Und ob es den Bayern gelingt, der bedrohlich glimmenden Zündschnur rechtzeitig den Garaus zu machen. ran gibt einen Überblick über die hausgemachten Probleme an der Säbener Straße: Hier ist das Triple des Versagens.
+++ Wir reagieren die Bayern? +++
Wie haben die Bayern früher nach einem Pokalaus reagiert? Wir haben die sportlichen Folgen in einer Galerie zusammengefasst.
+++ Erste Risse zwischen Trainer und Team? +++
Die Pokal-Niederlage des FC Bayern München gegen den 1. FC Saarbrücken lässt erahnen, dass es innerhalb der Mannschaft kein stabiles Gebilde gibt. Laut einem Bericht von "Sport1" treten sogar Unstimmigkeiten zwischen Trainer Thomas Tuchel und der Mannschaft auf. Mehrere Spieler sollen sich über die teils distanzierte Art des Trainers wundern und sich "nicht abgeholt fühlen".
Einerseits gebe es Spieler wie Harry Kane oder Leroy Sane, mit denen Tuchel sehr viel kommuniziert. Mit anderen Spielern, auch aus der ersten Elf, würde hingegen wenig Kommunikation stattfinden. Dass Tuchel im Sommer den Kader öffentlich kritisierte, soll ebenfalls innerhalb der Mannschaft nicht gut angekommen sein.