Wirbel um Bundesliga-Profi
Anwar El Ghazi widerspricht Mainz 05 mit erneutem Instagram-Post - Verein reagiert
Anwar El Ghazi sorgt mit einem neuen Post auf Instagram für Aufsehen und widerspricht seinem Klub. Mainz 05 reagiert.
Erneuter Wirbel um den Mainzer Profi Anwar El Ghazi.
Am Mittwochvormittag teilte der Niederländer einen Beitrag auf Instagram, in dem er seinem Verein klar widerspricht und eine erneute Stellungnahme abgibt.
"Um alle Zweifel zu beseitigen: Mein Statement am 27. Oktober war das erste und finale Statement von mir an Mainz und die Öffentlichkeit bezüglich der Posts in den Sozialen Medien, die von mir über die letzten Wochen vorgenommen wurden", schreibt der 28-Jährige.
Und weiter: "Jegliche andere Statements, Kommentare und Entschuldigungen, die das Gegenteil behaupten und mir zugeschrieben werden, sind faktisch nicht richtig und sind nicht von mir oder von mir autorisiert worden."
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Darüber hinaus zählt er mehrere Taten auf, die er verurteile. Dazu gehöre die "Tötung von unschuldigen Zivilisten", er sei "gegen jede Form von Diskriminierung, gegen Islamophobie, Antisemitismus und Genozid".
In dem Post, den El Ghazi Mitte Oktober teilte, fiel unter anderem der Spruch: "Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein." Dieser spricht dem israelischen Staat gewissermaßen das Existenzrecht ab und wird auch von der Terrororganisation Hamas, die Anfang Oktober mit den Angriffen auf Israel schockierte, verwendet.
Das Wichtigste in Kürze
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Erneuter Post von El Ghazi: Mainz 05 reagiert mit "Unverständnis"
Auch sein Klub Mainz 05 hat bereits auf den neuesten Beitrag reagiert. Der Verein nehme die Äußerungen mit "Überraschung und Unverständnis zur Kenntnis". "Der Verein wird den Sachverhalt juristisch prüfen und dann bewerten. Der Spieler hat sich am Montag krankschreiben lassen und ist aktuell nicht im Trainingsbetrieb", schreibt der Bundesligist weiter.
Erst am Montag hatten die Rheinhessen bekanntgegeben, dass sich der Niederländer seit seiner Freistellung vom Trainings- und Spielbetrieb vor zwei Wochen in mehreren Gesprächen mit dem FSV-Vorstand von seinem Instagram-Beitrag distanziert habe.
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El Ghazi bedauere die Veröffentlichung und die negative Wirkung für den gesamten Verein, hieß es in einem Statement des Klubs. Er habe sich "auch deutlich von terroristischen Akten wie jenem der Hamas" distanziert.
"Er betonte sein Mitgefühl mit den Opfern dieses Angriffs wie auch mit allen Opfern dieses Konflikts. Er verdeutlichte glaubhaft, dass er auch das Existenzrecht Israels nicht in Frage stellt."
Mainz 05: El Ghazi erhielt erst vor wenigen Tagen die Chance zur Rehabilitation
Der Krieg im Nahen Osten war durch einen beispiellosen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Seit Beginn des Konflikts sind auf beiden Seiten Tausende von Zivilisten getötet worden. Mehr als 200 Geiseln werden von der Hamas im Gaza-Streifen festgehalten.
In dem Gespräch mit El Ghazi habe der Vorstand "unmissverständlich" betont, "dass er das Bekenntnis seiner Angestellten zum Wertekanon des Vereins voraussetzt". Dazu gehöre eine "besondere Verantwortung gegenüber dem Staat Israel und dem jüdischen Volk" durch die deutsche Geschichte sowie die Vereinshistorie mit dem jüdischen Mitbegründer Eugen Salomon.
Da El Ghazi Reue gezeigt und ein Commitment abgegeben habe, gebiete es die im Verein verankerte Kultur des Umgangs mit Fehlern, dass der Spieler eine Chance zur "Rehabilitation" erhalte. Der 28-Jährige werde daher "zeitnah" in den Trainings- und Spielbetrieb zurückkehren, schrieben die 05er.
Wie sich El Ghazis erneutes Statement auf diese Haltung des Vereins auswirkt, ist offen.