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Harry Kane zum FC Bayern München: Scheitert der Wechsel auf der Zielgeraden?
Der zähe Poker um Harry Kane dürfte bald beendet sein: Der FC Bayern und Tottenham Hotspur haben sich nach wochenlangem Gezerre wohl weitgehend auf einen Wechsel des Superstars geeinigt. Nach ran-Informationen ist der 100-Millionen-Deal aber noch nicht fix.
Der Transfer von Harry Kane ist noch nicht perfekt. Die Münchner sind allerdings zuversichtlich, die letzten Details über den Mega-Transfer mit den Spurs zeitnah zu klären.
Die Berichte mehrerer Medien, zuerst von "The Athletic", bestätigte der Verein jedoch zunächst nicht.
Zudem könnte auch Kane selbst seinen Transfer noch ablehnen, was mehrere englische Medien nicht ausschließen.
"Harry Kane unsicher, ob der Wechsel zu Bayern München zu spät kommt", titelte etwa der "Telegraph". Später berichteten auch die "Daily Mail" und "Sky", dass Kane große Zweifel habe, seine Heimat zu verlassen.
Zwar hatte der Kapitän der englischen Nationalmannschaft schon vor Wochen dem FCB grundsätzlich zugesagt, zuletzt aber wegen der stockenden Verhandlungen angeblich eher zu einem Verbleib in London tendiert.
Bei Bayern geht man aber dennoch davon aus, dass der Stürmer zu seinem Wort steht und in die Bundesliga kommt.
Die Münchner sind offenbar mit den Spurs bei einer fixen Rekordablöse von 100 Millionen Euro für den 30 Jahre alten Torjäger zusammengekommen.
Damit wäre Kane der teuerste Einkauf in der 60-jährigen Liga-Geschichte und würde Lucas Hernandez ablösen, für den Bayern 2019 80 Millionen Euro an Atletico Madrid bezhalt hatten.
Das Wichtigste in Kürze
Harry Kane: Verhandlungen standen vor Abbruch
Offenbar kommen zu den fixen Summe für Kane noch Bonuszahlungen hinzu, etwa bei einem möglichen Gewinn der Champions League, so dass das Gesamtpaket bei rund 120 Millionen Euro liegen soll.
Bisher hieß es von Tottenhams Seite schließlich immer, dass Boss Daniel Levy mindestens 100 Millionen Pfund, also rund 117 Millionen Euro, erzielen wolle.
Dass die Bayern hier zumindest nicht mehr nachgelegt haben, könnte mit ran-Informationen zusammenhängen, wonach die Bosse um Jan-Christian Dreesen und Uli Hoeneß kurz davor waren, die zähen Verhandlungen im Zweifel abzubrechen und dann im Winter einen neuen Anlauf zu nehmen.
Doch der amerikanische Vereinsbesitzer Joe Lewis wollte im Gegensatz zum knallharten Verhandler Levy unter allen Umständen vermeiden, den Publikumsliebling nach Auslaufen seines Vertrags 2024 ohne Ablöse zu verlieren.
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Harry Kane: Soviel soll er verdienen
Hinzu kam die selbst gesetzte Deadline des Saisonstarts in der Premier League an diesem Wochenende, bis zu dem offenbar vor allem Kane Klarheit wollte. Noch am Donnerstag trainierte er bei den Nordlondonern.
Nun aber würde der deutsche Meister mit dem Top-Transfer ein deutliches Zeichen an die internationale Konkurrenz setzen.
Bei Bayern soll der Neuzugang einen Vierjahresvertrag erhalten und dürfte mit geschätzt rund 24 Millionen Euro pro Jahr zum Topverdiener vor den Routiniers Manuel Neuer und Thomas Müller aufsteigen.
Harry Kane: Markus Babbel nicht überzeugt
Allerdings zeigte sich ran-Experte Markus Babbel in einer ersten Reaktion zurückhaltend. "Kane ist ein fantastischer Spieler, aber ich bin nach wie vor nicht hundertprozentig überzeugt, ob er ein Bayern-München-Spieler ist", sagte der ehemalige Bayern-Profi und England-Legionär:
"Mit seiner Spielart ist er jemand, der eher aus der Tiefe kommt, sich fallen lässt und weniger im Zentrum agiert. Er kann das, aber seine Stärke ist ja seine Technik. Die Frage ist: Braucht der FC Bayern so einen Spieler? Und zu welchem Preis? Es ist mittlerweile in einer Dimension, wo ich sage: Ist es das ganze wert? Gibt es keine günstige Version, der man eine Weltklasse-Karriere zutraut?"
Für den früheren Bayern-Direktor Michael Reschke ist der Spurs-Spielführer dagegen eine "Vollgranate". "Wenn man einen Harry Kane verpflichtet, bekommt man einen der drei besten Stürmer der Welt. Er macht jede Mannschaft besser, keine Frage", sagte der Transferexperte im Gespräch mit ran:
"Ein Kane-Transfer wäre für die gesamte Mannschaft gut. Kane ist ein Torgarant. Er würde in der Bundesliga sicher mehr als 20 Tore pro Saison schießen."
FC Bayern München: Was ein Transfer von Harry Kane für die übrigen Offensivspieler bedeuten würde
Wenn Harry Kane kommt: Was passiert mit den anderen Offensivspielern des FC Bayern?
Der FC Bayern München hat den Poker um Harry Kane allem Anschein nach wieder aufgenommen und den Engländer zur Wunschlösung im Sturmzentrum auserkoren. Mit Kane selbst soll sogar bereits eine Einigung bestehen, einzig Tottenham Hotspur stellt sich aktuell wohl noch quer. Sollte der Deal tatsächlich über die Bühne gehen, verändert sich das Gefüge in der Offensive der Bayern massiv. Was würde ein Kane-Transfer für die übrigen Offensivspieler bedeuten? ran macht den Check.
Mathys Tel
Eigentlich soll Tel mittelfristig einer der Leistungsträger der Bayern und ein Star der Zukunft sein. Mit der Ankunft von Kane würden seine ohnehin schon dürftigen Einsatzzeiten aber noch weiter sinken, auch wenn Tel ebenso auf dem Flügel spielen kann. Für den 18-Jährigen würde eine Leihe wohl am meisten Sinn machen, das aber schloss das Management des Franzosen bereits aus. Hier könnte den Bayern eine Baustelle drohen.
Eric Maxim Choupo-Moting
Auch für Choupo-Moting wäre ein Transfer von Harry Kane keine gute Nachricht. In der abgelaufenen Saison war er bis zu seiner Knieverletzung, die ihn im Endspurt wochenlang außer Gefecht setzte, der Stürmer Nummer eins. Er profitierte auch davon, dass die Kalkulation des Klubs, den Abgang von Robert Lewandowski nicht durch einen neuen Mittelstürmer auffangen zu müssen, krachend scheiterte. Mit dem englischen Nationalspieler im Kader bliebe dem Kameruner wieder die Rolle des Edeljokers oder des Kane-Ersatzes in nicht ganz so wichtigen Spielen. Immerhin würde ihm diese Rolle durch seine lukrative Vertragsverlängerung finanziell versüßt.
Thomas Müller
Grundsätzlich bleibt abzuwarten, welche Rolle "Radio Müller" in der Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel überhaupt einnehmen wird. Allerdings müsste er bei einer Ankunft von Kane nicht mehr befürchten, auf der für ihn ungeliebten Position im Sturmzentrum auflaufen zu müssen. Vor allem, als Choupo-Moting in der vergangenen Spielzeit verletzt fehlte, sollte Müller diese Lücke füllen - mit mäßigem Erfolg. Hinter einem gelernten Mittelstürmer oder um ihn herum fühlt sich Müller deutlich wohler. Diesen gäbe es dann endlich wieder.
Jamal Musiala
Der Schütze des goldenen Tores zur Meisterschale kann auf vielen Positionen spielen, musste in Ermangelung eines Stürmers aber oft auch derjenige sein, der selbst vollstreckt. Sein Formeinbruch nach der WM dürfte auch mit der teils zu großen Verantwortung zu tun gehabt haben, die auf dem 20-Jährigen abgeladen wurde. Mit Kane könnte er sich wieder mehr auf seine eigentlichen Stärken im Dribbling und in der Tor-Vorbereitung konzentrieren, zumal der Engländer Verteidiger binden würde, was wiederum Räume für Musiala schaffen sollte.
Sadio Mane
Was für eine enttäuschende Saison für den gefeierten Neuzugang des Vorjahres! Sogar ein vorzeitiger Abschied aus München schien denkbar, diesen Spekulationen hat er nun aber selbst eine Absage erteilt. Mane will bleiben - und könnte von Kane massiv profitieren. Denn der Druck des Superstars, dem Mane in der Vorsaison sichtbar nicht gewachsen war, würde sich jetzt auf den Engländer konzentrieren. Mane wiederum könnte in dessen Schatten wieder zu alter Stärke finden - und müsste sich wie auch Müller nicht mehr mit dem Gedanken beschäftigen, Aushilfsstürmer auf der "Neun" spielen zu müssen.
Kingsley Coman, Leroy Sane und Serge Gnabry
Alle drei gelernten Flügelspieler verfügen über ein ganz feines Füßchen, bei der eigenen Torerzielung haperte es aber gewaltig. Die mangelnde Verwertung von Großchancen war eines der größten Probleme der Vorsaison, und alle drei hatten daran ihren Anteil. Mit einem Harry Kane als Abnehmer ihrer Flanken und Zuspiele wäre dieses Problem aber vermutlich nicht mehr existent. Stattdessen dürften sowohl Sane als auch Coman und Gnabry viele Vorlagen einsammeln.
Harry Kane: Das sind seine Zahlen
Immerhin Kane's Zahlen sprechen für sich. Er war Torschützenkönig der WM 2018 und der Premier League 2016, 2017 und 2021. Insgesamt gelangen ihm für die Spurs in 435 Pflichtspielen 280 Treffer, in 84 Länderspielen waren es bislang 58. Kane ist damit Englands Rekordtorschütze.
Auch in der abgelaufenen Spielzeit traf er 30mal in 38 Spielen, verpasste mit seinem Team aber als Achter einen internationalen Wettbewerb und musste sich im Rennen um die Torjägerkrone Erling Haaland (36 Treffer) geschlagen geben.
In der ewigen Torschützenliste der besten Premier League liegt nur Alan Shearer (260) vor Kane (213). Der Stürmer spielt mit einer zweijährigen Unterbrechung seit 2004 bei Tottenham, gewann mit dem Klub aber keinen Titel.
Hary Kane: Frau Katie besichtigte bereits München
Kanes Frau Katie Goodland (verheiratet seit 2019) besichtigte bereits Häuser im noblen Vorort Grünwald und auch die British International School "St. George's" in Freimann. Das Paar hat drei Kinder (zwei Töchter, ein Sohn), das vierte ist unterwegs.
Die Verhandlungen über den Transfer nach München ziehen sich seit Ende Juni hin. Das erste Münchner Angebot hatte bei 70 Millionen Euro plus Boni gelegen.
2021 stand Kane bereits vor dem Absprung zu Manchester City, doch Levy lehnte damals eine Offerte über 100 Millionen Pfund ab.
FC Bayern: Torwart und Sechser sollen noch kommen
Kane wäre der vierte Neuzugang der Bayern in dieser Saison. Zuvor hatte der Rekordmeister Raphael Guerreiro (Borussia Dortmund), Konrad Laimer (RB Leipzig/beide ablösefrei) und Min-Jae Kim (SSC Neapel/50 Millionen) verpflichtet.
Kyle Walker von Manchester City sagte den Bayern offenbar ab, Trainer Thomas Tuchel wünscht sich noch einen defensiven Sechser.
Zudem wollen die Münchner nach den Abgängen von Yann Sommer und Alex Nübel und des ahaltenden Ausfalls von Manuel Neuer einen Torwart verpflichten.
Top-Kandidaten sind Kepa (Chelsea), Bono (FC Sevilla) und Rulli (Ajax Amsterdam).