Sensationeller Wechsel?
Geht Mats Hummels zu Real Madrid? Es wäre eine Ohrfeige für den BVB - ein Kommentar
- Aktualisiert: 25.07.2024
- 12:57 Uhr
- Chris Lugert
Mats Hummels soll bei Real Madrid hoch im Kurs stehen. Würde dieser Wechsel Realität, stünde Borussia Dortmund ziemlich dumm da. Ein Kommentar.
Von Chris Lugert
Seit knapp einem Monat ist Mats Hummels offiziell ohne Verein. Den Sommer verbrachte der 35-Jährige, der nicht für die Heim-EM nominiert wurde, unter anderem im Urlaub in Spanien und beim Tennisturnier in Wimbledon.
Auf den Gang zum Arbeitsamt - wie er es in seinem Instagram-Profil vermerkt hat - verzichtete er aber vermutlich. Ohnehin gibt es genug Interessenten für den erfahrenen Abwehrspieler.
Zuletzt galt der FC Bologna als Favorit auf eine Verpflichtung von Hummels, jetzt aber könnte es zu einer spektakulären Wende kommen. Die italienische Zeitung "Gazzetta dello Sport" bringt ihn mit Real Madrid in Verbindung.
Es wäre, wie es heutzutage so schön heißt, ein "Match made in Heaven".
Dass Real-Trainer Carlo Ancelotti Hummels weit oben auf der Liste haben soll, kommt etwas überraschend. Denn vor seinem Rauswurf im Herbst 2017 soll Hummels einer der Spieler gewesen sein, die Ancelotti gegen sich aufbrachte.
Allerdinhgs war der damalige Nationalspieler in der Meistersaison zuvor klarer Stammspieler gewesen.
Rein sportlich ist das angebliche Bestreben der Königlichen, Hummels zu holen, ohnehin komplett nachvollziehbar.
Das Wichtigste in Kürze
Real hat seinen Kapitän Nacho Fernandez an die Saudi-League verloren. Mit dem 34-Jährigen ging nicht nur eine Persönlichkeit, sondern auch ein Spieler mit Erfahrung und Qualität.
Ersatz für ein solches Paket liegt nicht an jeder Straßenecke herum.
Hummels würde die Lücke adäquat schließen. Der Weltmeister von 2014 stand Anfang Juni erst im Champions-League-Finale, damals ausgerechnet gegen Real. Und nicht nur dort hinterließ er - wohl auch bei den Madrider Verantwortlichen - Eindruck.
Seine Nicht-Nominierung für die EM war in Fußball-Deutschland ein Politikum, nachdem er eine Rückrunde auf außergewöhnlichem Niveau gespielt hatte. Sportliche Gründe waren wohl nicht ausschlaggebend.
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Hummels als hochwertige Alaba-Vertretung?
Und nicht nur qualitativ wäre Hummels eine Bereicherung, sondern auch quantitativ. Denn Real hat vor allem wegen des Nacho-Abgangs auch zahlenmäßig dringend Bedarf in der Innenverteidigung.
Antonio Rüdiger und Eder Militao sind aktuell die einzigen fitten Innenverteidiger im Real-Kader, die höchstes Niveau mitbringen. David Alaba fällt mit seinem Kreuzbandriss wohl bis ins Jahr 2025 aus.
Real sucht eine erfahrene Übergangslösung, bis Alaba wieder fit ist. Und Hummels könnte im Spätherbst seiner Karriere für den vielleicht größten Klub der Welt spielen - und sich womöglich doch noch den Traum vom Champions-League-Titel erfüllen, ehe er dann in den Sonnenuntergang reitet. Mehr Win-Win-Situation geht nicht.
Hummels zu Real? BVB wäre der große Verlierer
Allerdings gäbe es bei diesem Szenario mit vielen Gewinnern auch einen ganz großen Verlierer, und das wäre Borussia Dortmund. Offen gesagt stünde der BVB unfassbar dumm da, sollte es tatsächlich so kommen.
Denn nach dem monatelangen Machtkampf zwischen Hummels und Ex-Trainer Edin Terzic nahm nicht nur der Coach seinen Hut. Auch der Abwehrspieler musste gehen und bekam keinen neuen Vertrag.
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Der BVB wollte den Umbruch mit neuen Gesichtern und war wohl ganz froh, das durchaus brisante Hummels-Thema elegant über einen auslaufenden Vertrag erledigen zu können. Der Verlust an Qualität wiegt jedoch schwer.
Vor allem dann, wenn Hummels beim neuen Klub groß aufspielen sollte. Ein Spieler, der für Real Madrid gut genug ist, sollte es eigentlich auch für Borussia Dortmund sein.
Jedes gute Hummels-Spiel im Blanco-Trikot wäre eine Ohrfeige für den BVB, vor allem dann, wenn Neuzugang Waldemar Anton nicht überzeugen sollte. Am Ende der Saison könnten die Dortmunder Wangen dann knallrot sein.
Man stelle sich vor, wie Real und der BVB in der Champions League noch einmal aufeinandertreffen. Und Hummels zum spielentscheidenden Mann für die Madrilenen wird. Zu kitschig? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.
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