Bundesliga
Schalke läuft die Zeit davon: Es müssen endlich Siege her
- Aktualisiert: 13.02.2021
- 13:44 Uhr
- SID
Für die Knappen wird die Zeit knapp: Schalke braucht eine Serie, um das Unmögliche noch möglich zu machen. Den Anfang will man am Samstag (18.30 Uhr im Liveticker auf ran.de) bei Union Berlin machen. Eng könnte es auch für Jochen Schneider werden.
Gelsenkirchen - Die Basler Läckerli in der Kabine werden langsam hart.
"Aber wenn man es kaut, wird's ja weich", sagt Schalke-Trainer Christian Gross über sein Mitbringsel aus der Schweiz, dann trete auch der Honig-Geschmack hervor. Sich durchbeißen, niemals aufgeben - dieses Rezept empfiehlt der 66-Jährige auch seinen Spielern für den aussichtslos erscheinenden Abstiegskampf. Denn: "Ich hoffe, dass auch wir an den Honig kommen", sagt Gross.
Neun Punkte Rückstand
Vom süßen Nektar kosten muss Schalke indes schnell, denn für die Knappen wird die Zeit knapp. "Die Frage ist, ob die Zeit reicht. Es bleibt nicht viel davon", sagte Gross gegenüber Schweizer Medien angesichts von neun Punkten Rückstand auf das rettende Ufer. Weil die direkte Konkurrenz anders als Schalke zuletzt fleißig punktete, werde schon die Aufgabe bei Union Berlin am Samstag (18.30 Uhr im Liveticker auf ran.de) ein "100-Prozent-Spiel", so Gross: "Wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen."
Zumal es weiter brodelt rund um das Berger Feld. Auch für Sportvorstand Jochen Schneider könnte es langsam eng werden. Nach Bild-Informationen plant der Aufsichtsrat des Klubs Konsequenzen, sollte es gegen Union und eine Woche später im Derby gegen Borussia Dortmund weitere Niederlagen geben. Als mögliche Nachfolger bringt die Zeitung Ex-HSV-Sportchef Peter Knäbel und Erik Stoffelshaus ins Gespräch.
Schneider hatte sich zuletzt gegen Kritik etwa an der Rückkehr von Klaas-Jan Huntelaar gewehrt. Der 37-Jährige, der ablösefrei von Ajax Amsterdam kam, hat bisher vier der fünf Pflichtspiele wegen einer Wadenverletzung verpasst, auch im Spiel bei Union fehlt er. Wieder mit dabei ist dagegen der begnadigte Mittelfeldspieler Nabil Bentaleb. "Es kann sehr gut sein, dass er gleich zu Beginn spielt", sagte Gross am Freitag.
Gelingt Gross also ausgerechnet gegen seinen Schweizer Trainerkollegen Urs Fischer die Trendwende? Zumindest die Zahlen sprechen gegen Schalke. Auch in der Rückrunden-Tabelle liegt Königsblau auf dem letzten Platz, die erhoffte Aufholjagd lässt nach sechs Wochen unter Gross auf sich warten. Die Aufgabe sei die schwierigste seiner Trainerkarriere, gab der weit gereiste Routinier unumwunden zu.
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Die Hände gebunden
Zumal Gross für mögliche Psychotricks die Hände gebunden sind, ein Teambuilding ist außerhalb des Platzes wegen Corona schlicht nicht möglich. "Wir können leider nicht irgendwo hinfahren, wo es schön warm ist", sagt der Schweizer. Was bleibt, ist die tägliche Arbeit beim Training. Immerhin spüre er dort noch immer den Willen, das Ruder herumzureißen. "Die Mannschaft ist nicht kaputt", betonte er.
Also kämpft Gross weiter. Über seine eigene Zukunft wollte er dennoch lieber nicht sprechen. "Das lasse ich mir offen. Es macht keinen Sinn, über den Sommer hinaus nachzudenken", sagte er. Denn erst einmal stehe der Kampf ums sportliche Überleben im Vordergrund: "Wir brauchen jetzt Punkte. Punkt."
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