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Schalke: Heidels königsblaue Baustellen

Schalke 04: Das sind die Baustellen des neuen Managers Christian Heidel

  • Aktualisiert: 13.05.2016
  • 22:52 Uhr
  • Andreas Reiners
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© imago/DeFodi

Christian Heidel tritt seinen Dienst als neuer Manager des FC Schalke 04 bereits am Pfingst-Sonntag an. Heidel muss in den kommenden Wochen versuchen, den Umbruch zu schaffen. Doch auf ihn warten einige Baustellen.

München - Auf Schalke gilt es keine Zeit zu verlieren. Der x-te Umbruch soll kommen. Und er wird kommen. Und das schneller als gedacht.

Denn der neue Manager Christian Heidel löst seinen Vorgänger Horst Heldt bereits am Pfingst-Sonntag ab. Heldt hat seinen Stuhl geräumt, bereits am kommenden Sonntag wird der Noch-Mainzer Heidel die Geschäfte auf Schalke übernehmen, also keine 24 Stunden nach dem letzten Spieltag. Also auch nur wenige Stunden nachdem er mit 1. FSV Mainz 05 den Einzug in die Europa League gefeiert hat. Denn das steht bereits fest.

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Direkte Qualifikation oder Qualifikation

Das Brisante dabei: Mainz wird am Samstag ganz nebenbei auch eine gewichtige Rolle dabei spielen, ob sich die Schalker direkt für die Europa League qualifizieren oder ob S04 den Umweg über die Qualifikation nehmen muss. Vor dem Saisonfinale sind der Fünfte Mainz, der Sechste Hertha BSC und Schalke auf Platz sieben mit 49 Zählern punktgleich.

Diese Baustelle kann Heidel noch nicht beeinflussen. Dafür hat er einige andere, sobald er seinen Dienst auf Schalke ganz offiziell antritt. 

Der Trainer: Es gilt im Grunde als ausgemacht, dass auf Schalke mal wieder ein neuer Trainer kommen soll, nach nur einem Jahr ist die Ära Andre Breitenreiter wohl schon beendet. Es ist also nicht unbedingt der dankbarste Start für Heidel.

Als Nachfolger gilt Augsburgs Coach Markus Weinzierls als heißester Kandidat. Nach fehlenden Bekundungen aus der Führungsetage ist es inzwischen fast undenkbar, dass Heidel mit Breitenreiter in die neue Saison geht. Augsburg will für seinen Trainer allerdings eine Ablöse, dem Vernehmen nach fünf Millionen Euro, Schalke will zwei Millionen zahlen. Am Geld wird es auf Schalke wohl nicht scheitern, treffen wird man sich wohl irgendwo in der Mitte.

Die Fans und das Umfeld: Sie zurückzugewinnen war bereits das Ziel unter Breitenreiter. Nach wenig Weiterentwicklung, viel Chaos und sportlicher Ernüchterung kann man das getrost als zum Großteil gescheitert ansehen.

Doch Heidel findet eine für ihn durchaus vorteilhafte Situation vor: Er löst zum einen den von den Fans nicht unbedingt heiß und innig geliebten Heldt ab, dazu gilt der ehemalige Autoverkäufer als Transferkönig. Mit seiner Ankunft sind also auch Hoffnungen verbunden, dass die personellen Flops in Zukunft weniger werden.

Mit seiner direkten Art sollte er wenig Probleme haben, bei den emotionalen Fans anzukommen. Dafür bleibt abzuwarten, wie er nach seiner Rolle als alleiniger Macher im beschaulichen Mainz mit dem spannungsgeladenen Umfeld auf Schalke zurechtkommt. Bekommt er den Laden in den Griff? Ruhe im Umfeld wäre das A und O, die dringend benötigte Basis für den Umbruch.

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Clemens Tönnies: Der allmächtige Aufsichtsratsboss ist das Feindbild der Fans. Zuletzt gab es immer wieder lautstarke Pfiffe und wenig charmante Plakate gegen den 59-Jährigen, der als Ursache der frustrierenden sportlichen Stagnation gilt. Je näher die Mitgliederversammlung rückt, desto lauter werden die Proteste.

Am 26. Juni tritt Tönnies dort zur Wiederwahl an, seine Gegner wollen ihn natürlich loswerden. Eine explosive Stimmung ist garantiert. Keine einfache Situation für Heidel, um den Tönnies lange kämpfte.

Kader: Die wohl umfangreichste Baustelle. Wo fängt man da an? In der Innenverteidigung hinterlässt Joel Matip (zum FC Liverpool) eine Lücke. Auf den Außenpositionen konnten weder Dennis Aogo, Junior Caicara, Sascha Riether noch Sead Kolasinac dauerhaft überzeugen.

Im Angriff ist Sechs-Millionen-Mann Franco di Santo seit Monaten von der Rolle, kann getrost als Transferflop bezeichnet werden. Klaas-Jan Huntelaar lässt nur noch selten seine alte Klasse aufblitzen und flirtet offen mit seinem Ex-Klub Ajax Amsterdam. Um einige Neue wird der Neue nicht herumkommen.

Dass er dabei ein glückliches Händchen hat, darauf singen sie in Mainz seit Jahren Loblieder. Besonderes Merkmal der Heidel-Transfers ist der meist vorbildliche Charakter der Spieler. Noch so eine Basis, die sie auf Schalke dringend benötigen. Schließlich gilt es keine Zeit zu verlieren.