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Transferperiode des FC Bayern: Chapeau, Brazzo! Nach der Häme folgt das Lob

  • Aktualisiert: 18.06.2022
  • 15:31 Uhr
  • ran.de/Sebastian Kratzer
Article Image Media
© getty/imago
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Anders als in den Jahren zuvor präsentiert sich der FC Bayern München auf dem Transfermarkt ungewöhnlich cool. Neben dem Zeitpunkt der Transfers ändern Hasan Salihamidzic und Co. auch inhaltlich die Herangehensweise. Diese Einsicht verdient Lob. 

München - Wenn es beim FC Bayern schlecht läuft, trägt seit mehreren Jahren in den Augen der Kritiker, aber auch in den Augen einiger Fans genau ein Mann die Hauptschuld: Sportvorstand Hasan Salihamidzic.

Der Triple-Gewinn 2020 brachte Brazzo kaum Kredit ein, auch wenn die Bayern-Bosse seine Wichtigkeit an den Erfolgen stets hervorheben. Stattdessen steht der 45-Jährige sinnbildlich für das teilweise amateurhafte Verhalten des FC Bayern auf dem Transfermarkt seit geraumer Zeit.

Der Name Salihamidzic steht bei vielen Fans für Paniktransfers, wilde Last-Minute-Einkäufe. Verpasste Top-Transfers und der häufig gepredigte Sparkurs werden dem ehemaligen Flügelflitzer ebenfalls angedichtet. Zoff mit den Trainern und ablösefreie Abgänge ist Wasser auf den Mühlen der Kritiker. Auf den Punkt gebracht: An der unglücklichen Außendarstellung des gesamten Vereins ist er der Meinung vieler nach allein Schuld. 

Doch dieses Bild trügt. Denn auch wenn "Brazzo" an einigen der Fehler sicher nicht unbeteiligt war, das Verhältnis zwischen Häme und Lob an seiner Person ist schon seit längerer Zeit komplett aus den Fugen geraten. Dass er für die bisherige Transferperiode Lob verdient, lässt sich an drei Punkten festmachen. 

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1. Keine Eile und zum richtigen Zeitpunkt

Während der BVB noch während der abgelaufenen Spielzeit gefühlt die halbe Bundesliga als Neuzugang präsentierte, ging in München erneut das große Zittern los.

Würden die Verantwortlichen erneut auf dem Transfermarkt schlafen? Würde man den Fans wie in den Jahren zuvor kurz vor Ende der Transferperiode Nottransfers wie Bouna Sarr, Douglas Costa oder auch (leider) Marcel Sabitzer präsentieren? Würde man erneut auf die Corona-Pandemie als Ausrede für den Sparkurs verweisen? 

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Es kam anders! In den vergangenen drei Wochen zurrte Brazzo mit Noussair Mazraoui, Ryan Gravenberch und Sadio Mane drei absolute Toptransfers noch vor Beginn des neuen Ligajahres am 1. Juli fest. Dabei arbeitete Salihamidzic seine Transferliste im Stillen konsequent ab und ließ sich von den kritischen Stimmen nicht beirren. 

Während Gravenberch laut eigenen Angaben schon im vergangenen Oktober von den Münchner Plänen überzeugt wurde, bewies Brazzo auch bei Mane das richtige Näschen. So soll er den Senegalesen frühzeitig kontaktiert haben, als er von dessen Abwanderungsgedanken Wind bekam.

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2. Sinnvolle Transfers: Sportlich und wirtschaftlich

Erstmals seit mehreren Jahren hat man endlich wieder das Gefühl, dass die Transfers an der Säbener Straße mit Sinn und Überzeugung getätigt werden. Nach dem Motto "Let Nagelsmann Cook", war auch der Trainer in bislang allen Transfers stark involviert und war mit jedem der Spieler zuvor im Austausch. 

Die finanzielle Komponente verdient ebenfalls Lob. Das Trio aus Mazraoui, Gravenberch und Mane für knapp 60 Millionen Euro? Ein No-Brainer! Gleichzeitig gelingt es auch, aussortierte Spieler wie Marc Roca (für 12+5 Millionen Euro zu Leeds United) oder Lars Lukas Mai für gutes Geld zu verkaufen, was in der Vergangenheit häufig verpasst wurde. 

Der wichtigste Punkt an den genannten Einkäufe ist allerdings ihr Einfluss auf den Kader. Der erste echte Rechtsverteidiger beim FC Bayern seit Philipp Lahm? Check! Konkurrenz für das eingeschlafene Mittelfeld um Joshua Kimmich und Leon Goretzka? Check! Feuer unterm Hintern für die offensiven Problemkinder wie Leroy Sane und Serge Gnabry? Check! 

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3. Stilvoll in der Außendarstellung

Natürlich darf in dieser Transferperiode der Nebenkriegsschauplatz um Robert Lewandowski nicht außer Acht gelassen werden. Der Stürmer will unbedingt weg und muckte gegen den großen FC Bayern öffentlich auf - bislang allerdings ohne Erfolg! Denn auch hier moderierte Salihamidzic das Thema öffentlich weg - während er dem amtierenden Weltfußballer am Telefon die Leviten las. 

Die Stimmen aus dem Lager Lewandowskis wurden leiser, die Bayern konzentrierten sich auf ihre Transfers. Unabhängig davon, ob der Pole letztlich bei den Bayern bleibt oder nicht: Der konsequente Umgang mit ihm und dessen Berater verdient Respekt - und dürfte auch in der restlichen Fußballwelt angekommen sein. 

Die größte Entwicklung machten die Bayern und hier sinnbildlich "Brazzo" in der Kommunikation nach Außen. Während er früher gerne mal schon vor der ersten Kontaktaufnahme mit dem Verein über den Spieler ins Schwärmen geriet, agierte er dieses Mal ruhig und gelassen aus der zweiten Reihe - und äußerte sich erst dazu , als die Transfers fix waren. 

Natürlich läuft beim deutschen Rekordmeister bei Weitem nicht alles perfekt. Ein Lob für Hasan Salihamidzic ist dennoch überfällig, denn mit diesem Transferfenster hat er sich das bislang mehr als verdient.

Sebastian Kratzer

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