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TSG Hoffenheim auf Trainersuche: Keine Lichtgestalt wie Rangnick und Nagelsmann in Sicht - Kommentar

  • Aktualisiert: 12.11.2024
  • 13:55 Uhr
  • Martin Volkmar

Bis auf die beiden "Lichtgestalten" scheiterten alle Trainer in Hoffenheim seit dem Bundesliga-Aufstieg. Das hat strukturelle und personelle Gründe. Ein Kommentar.

Von Martin Volkmar

Bei der TSG 1899 Hoffenheim glauben einige wenige mit Verweis auf das Gründungsdatum des Vorgängervereins vor 125 Jahren tatsächlich, man könne von einem Traditionsverein sprechen.

Dabei dümpelte der Dorfklub aus Sinsheim bis 1991 in der Kreisliga herum, ehe Multimilliardär Dietmar Hopp geschätzt bis zu 350 Millionen Euro in sein "Spielzeug" pumpte und damit letztlich 2008 den Durchmarsch bis in die Bundesliga ermöglichte.

Diesen Sommer konnte man daher fast den Eindruck bekommen, als wollte der 11.000-Mitglieder-Verein auch mal zeigen, dass er genauso viel Unruhe erzeugen kann wie so mancher "echte" Traditionsverein.

Bei den "Kraichgauer Chaos-Tagen" ("kicker") drohten die (wenigen) Fans mit Boykott und drei Geschäftsführer wurden auf einen Schlag rausgeworfen, darunter der langjährige Sportchef Alexander Rosen.

Schon damals stand Trainer Pellegrino Matarazzo ohne Rückendeckung da und rettete sich trotz des Fehlstarts in die Saison nur mühsam bis zum 10. Spieltag.

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Dass nun ein 0:0 in Augsburg als Anlass für die sofortige Trennung herhalten musste, spricht für sich.

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Hoffenheim: Matarazzo wackelte schon lange

Denn Insider behaupten, der vor vier Wochen als Rosen-Nachfolger installierte Andreas Schicker und sein ebenfalls von Sturm Graz gekommener Technischer Direktor Paul Pajduch hätten dies schon länger im Sinn gehabt.

Dazu passt, dass der aktuell noch in Graz tätige Coach Christian Ilzer, der den Ex-Klub der neuen Bosse zum Double in Österreich führte, Topfavorit auf die Matarazzo-Nachfolge ist.

Ob sich die erwartete Ablösesumme von geschätzt rund drei Millionen Euro rentiert, bleibt aber eine große Frage.

Mit Ausnahme der beiden "Lichtgestalten" Ralf Rangnick (2006 bis 2011) und Julian Nagelsmann (2010 bis 2019, ab 2016 als Trainer der Profis) haben die Hoffenheimer 14 Coaches in den weiteren zehn Jahren seit Rangnicks Abschied verschlissen.

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Hoffenheim: Viele gute Trainer scheiterten

Am längsten waren noch die einstigen Assistenten von Rangnick und Nagelsmann im Amt, Markus Gisdol und eben Matarazzo.

Andere Trainer, die ihre Qualitäten danach und davor bewiesen haben, wie zuletzt etwa Andre Breitenreiter (Meister in der Schweiz) oder Stuttgarts Erfolgscoach Sebastian Hoeneß, scheiterten dagegen an der Aufgabe, dauerhaft sportlichen Erfolg und offensive Spielweise wie unter Rangnick und Nagelsmann zu implementieren.

Als Folge dessen gehört die TSG zu den Bundesligisten, die am wenigsten interessieren – bei den Fußballfans allgemein als auch in der Region, wo Drittligist Waldhof Mannheim nach wie vor mehr Anhänger hat.

Entsprechend niedrig ist der Zuschauerschnitt und vor allem die Auslastung, kein Team aus dem Oberhaus spielt seltener vor ausverkauften Rängen.

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Hoffenheim: Was gegen Sandro Wagner spricht

Nur Rangnick und Nagelsmann haben es bisher über einen längeren Zeitraum geschafft, Hoffenheim überregional attraktiv zu machen und damit für Aufsehen zu sorgen.

Und nur ein ähnlicher Top-Trainer wäre in der Lage, an diese Erfolge anzuknüpfen und den Klub aus diesem gut budgetierten Dornröschen-Schlaf zu wecken

Das könnte ein gutes Argument sein, statt des Österreichers Ilzer nun besser auf den einstigen TSG-Torjäger Sandro Wagner zu setzen, derzeit Assistent von Nagelsmann bei der Nationalmannschaft.

Aktuell scheint es aber so, als ob dem früheren Publikumsliebling bewusst ist, dass auch er dieser Herkulesaufgabe nicht gewachsen sein dürfte.

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