Bundesliga
Verkehrte Welt vor Topspiel: Bayern ohne Dusel - BVB behält die Nerven
- Aktualisiert: 30.03.2019
- 19:37 Uhr
- ran.de/Carolin Blüchel
Pünktlich zum Gipfeltreffen am 28. Spieltag hat Borussia Dortmund die Tabellenführung vom FC Bayern zurückerobert. Damit hat sich das Momentum pünktlich zum Saisonhöhepunkt gedreht - untypisch für die Münchner.
München - Zwölf Punkte Rückstand aufgeholt. Tabellenführung erobert. 17:1 Tore an nur drei Spieltagen - der FC Bayern München lag vor dem 27. Spieltag gefühlt auf Meisterkurs. Bei Verfolger Dortmund verlief die Formkurve in der Rückrunde dagegen eher flach. Das Momentum zweifelsohne auf Seiten des Rekordmeisters.
Doch dann stolpern die Münchner trotz drückender Überlegenheit in der zweiten Halbzeit beim SC Freiburg (1:1), während der BVB durch zwei späte Alcacer-Tore gegen Wolfsburg einen glücklichen Last-Minute-Sieg (2:0) einfährt. Ins Topspiel in der kommenden Woche in der Münchner Allianz Arena geht's jetzt plötzlich mit umgekehrten Vorzeichen. Verkehrte Welt in der Bundesliga, die es im letzten Saisondrittel so schon lange nicht mehr gegeben hatte.
Momentum hat sich gedreht
Bayern-Coach Niko Kovac war nach dem Remis seiner Elf dementsprechend angefressen. "Wir haben in dieser Saison sehr viele Punkte gegen Mannschaften wie Freiburg, Augsburg oder Düsseldorf liegen lassen. Jetzt müssen wir wieder hinterherlaufen. Das ist ärgerlich, weil wir in einer guten Ausgangsposition waren. Aber wir haben es uns selbst eingebrockt", so Kovac am Sky-Mikrofon.
Besonders wurmte den Trainer die Vielzahl an vergebenen Chancen. Allein in der Schlussphase vergab Robert Lewandowski in aussichtsreicher Position gleich zweimal, Leon Goretzka traf nur den Pfosten. Der oft beschworene Bayern-Dusel hat sich scheinbar nach Dortmund verabschiedet.
Denn im Signal Iduna Park traf Paco Alcacer gegen Wolfsburg in der Nachspielzeit gleich doppelt. Dabei profitierte der Spanier auch von einem Patzer von VfL-Keeper Koen Casteels. Pünktlich zum Gipfeltreffen nächste Woche hat sich das Momentum in der Bundesliga zu Gunsten der Schwarz-Gelben gedreht. "Na klar gibt uns das Selbstvertrauen", sagte Raphael Guerreiro.
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Veränderte Taktik im Topspiel
Tatsächlich dürften die Resultate des 27. Spieltags Auswirkungen auf das Topspiel haben. Als Verfolger hätte der BVB in München voll auf Sieg spielen müssen. Die Bayern hätten ihre Räume mit Sicherheit bekommen. Hätte, wenn und aber - jetzt reicht dem Team von Trainer Lucien Favre ein Unentschieden, um die Spitzenposition in der Liga zu verteidigen.
"Sie werden tiefer stehen", prophezeite Sky-Experte Christoph Metzelder. Heißt: Der BVB wird auf schnelles Umschaltspiel und Konter setzen. Und das ist bekanntlich die Achillesferse des Rekordmeisters, speziell in dieser Saison.
Salihamidzic fordert "andere Einstellung"
"Wir haben immer noch die Chance Meister zu werden", versuchte FCB-Sportdirektor Hasan Salihamidzic bei Sky die Situation schön zu reden, richtete zwischen den Zeilen aber auch kritische Worte an die Mannschaft: "Wir müssen einfach gegen Dortmund mit einer anderen Einstellung auf den Platz gehen."
Denn eine Niederlage gegen Dortmund könnte eine aus Bayern-Sicht unerfreuliche Vorentscheidung im Rennen um die Meisterschale sein. Dann wäre auch die Zwölf-Punkte-Aufholjagd völlig umsonst gewesen.
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