FC Bayern München gegen Real Madrid im Head-to-Head-Vergleich vor dem Champions-League-Halbfinale
FC Bayern gegen Real Madrid im Head-to-Head
Das Hinspiel des Halbfinals der Champions League zwischen dem FC Bayern München und Real Madrid steht an (ab 21 Uhr im Liveticker). Wer hat individuell die Nase vorn? ran macht den Head-to-Head-Vergleich.
Hinweis: Bayern spielt üblicherweise in einem 4-2-3-1, Real in einem 4-4-2 mit enger Raute, daher sind die Positionen nicht eins zu eins vergleichbar.
Manuel Neuer
Eigentlich sollte man meinen, dass dem mehrfachen Welttorhüter Manuel Neuer niemand gewachsen ist. Seit der Rückkehr von seiner schweren Beinverletzung zeigt Neuer stets gute Leistungen - aber eben keine überragenden ...
Andriy Lunin
Nach der Verletzung von Thibaut Courtois wurde zwar eigentlich Kepa Arrizabalaga geholt, jedoch ist mittlerweile Andriy Lunin die klare Nummer eins. Der Ukrainer leistet sich selten bis nie Fehler und ist fast genau so stabil wie Neuer. Aber alleine wegen der Erfahrung zieht Lunin hier den Kürzeren. Punkt für Bayern (Bayern - Real 1:0).
Noussair Mazraoui
Man wird das Gefühl nicht los, dass die Ehe zwischen dem FC Bayern und Noussair Mazraoui noch immer keine glückliche ist. Der Marokkaner muss aktuell auf der eher ungeliebten linken Seite ran, weil rechts aktuell Joshua Kimmich gesetzt ist. Seine Form ist nicht gerade bestechend und die Spitze der europäischen Klasse ist Mazraoui ohnehin nicht.
Ferland Mendy
Zu den besten Linksverteidigern Europas zählt Ferland Mendy zwar auch nicht, aber er ist eine zuverlässige Konstante bei den Königlichen. Gerade defensiv ist er stark, auch wenn ihm offensiv manchmal die Durchschlagskraft fehlt. Das liegt aber auch am Spielsystem der Madrilenen. Punkt für Real (Bayern - Real 1:1).
Eric Dier
Die wenigsten hätten wohl im Winter gedacht, dass Eric Dier im Frühling 2024 zu Bayern zweitwichtigstem Innenverteidiger wird. Aber: Das hat sich der Engländer mit guten Leistungen verdient. Er ist resolut im Zweikampf und macht wenig Fehler im Zentrum.
Antonio Rüdiger
Allerdings ist an Antonio Rüdiger in dieser Verfassung kein Vorbeikommen. Das gilt nicht nur für Dier, sondern für fast alle Innenverteidiger auf der Welt gerade. Sowohl bei Real als auch in der Nationalmannschaft präsentiert sich der gebürtige Berliner in Top-Form. Im Viertelfinale gegen Manchester City hat er Erling Haaland 180 Minuten lang abgemeldet. Punkt für Real (Bayern - Real 1:2)
Minjae Kim
Eigentlich sollte an dieser Stelle Matthijs de Ligt auftauchen, der Niederländer musste sich jedoch nach dem Anschwitzen abmelden. Für ihn wird Minjae Kim spielen. Der Südkoreaner, einst als "Monster" aus Neapel gekommen, war in den letzten Spielen ein Unsicherheitsfaktor. Aktuell ist er nur Nummer vier in der Bayern-Innenverteidigung und ein Notnagel gegen Real.
Nacho Fernandez
Er ist nicht nur Kapitän von Real Madrid, sondern auch mittlerweile eine Ikone im Verein: Nacho Fernandez ist der Inbegriff von Konstanz, seit Jahren schon. Aktuell hat er die Nase relativ deutlich vor Eder Militao, der aber auch aus einer Verletzung kommt. Gegen einen im Formtief befindlichen Kim gewinnt er das direkte Duell. Punkt für Real (Bayern - Real 1:3)
Joshua Kimmich
Dass Joshua Kimmich die Rolle als Rechtsverteidigers so gut annimmt, damit hatte nicht unbedingt jeder gerechnet. Aber sowohl beim FC Bayern als auch bei der Nationalmannschaft hat sich Kimmich regelrecht in einen Rausch gespielt, seine tollen Leistungen gegen Arsenal und Frankreich als Highlights.
Dani Carvajal
Seit nunmehr über zehn Jahren hält Dani Carvajal bei Real Madrid die rechte Seite dicht. Seine Leistungskurve, die sich auf hohem Niveau bewegt, hat so gut wie nie irgendwelche Ausschläge nach unten. Die individuelle Qualität spricht leicht für Kimmich, die Erfahrung leicht für Carvajal. Dank der Form ist es ein Punkt für Bayern (Bayern - Real 2:3)
Konrad Laimer
Lange hieß es, dass die Kombination aus Konrad Laimer und Leon Goretzka nicht funktionieren würde. Aber aktuell sieht es so aus, als würde sie es doch tun. Laimer zeigt seine bekannten Stärken: Bissigkeit und Laufstärke. Damit ist er für die Bayern aktuell unheimlich wichtig.
Toni Kroos
Allerdings ist an der Passmaschine Toni Kroos kein Vorbeikommen. Der zentrale Mittelfeldspieler befindet sich in bestechender Form, er ist quasi der ordnende Bodyguard hinter einem Dreier-Mittelfeld mit unheimlich vielen Freiheiten. Man könnte fast sagen, dass er aktuell die Holding Six spielt, die sich Thomas Tuchel zu Beginn der Saison gewünscht hatte... Punkt für Real (Bayern - Real 2:4)
Leon Goretzka
Auch für Leon Goretzka war es bislang kein einfaches Jahr 2024. Erst fiel er in ein Leistungsloch, dann verzichtete Bundestrainer Julian Nagelsmann bei den vergangenen Testspielen auf seine Dienste. Mittlerweile hat sich Goretzka jedoch rausgekämpft und ist ein wichtiger Faktor für die aktuell verbesserte Verfassung des FCB.
Aurelien Tchouameni
Allerdings ist Aurelien Tchouameni mindestens genau so wichtig für Real wie Goretzka aktuell für die Bayern. Im Rückspiel gegen Manchester CIty fehlte er gesperrt. Das sah man den Königlichen auch an, die kaum Entlastung hatten und die Zweikampfstärke des Franzosen schmerzlich vermissten. Form und Qualität stimmt bei beiden, also klassisches Unentschieden (Bayern - Real 3:5)
Raphael Guerreiro
Es gab einen guten Grund, wieso der FC Bayern Raphael Guerreiro verpflichtet hat: Er ist eine eierlegende Wollmilchsau. Aktuell ist er im linken Mittelfeld gefragt, weil Kingsley Coman (erneut) verletzt ist und Serge Gnabry wohl noch keine 90 Minuten spielen kann. Zuletzt bestach er auch mit Torgefahr und gab den Dosenöffner gegen Arsenal.
Federico Valverde
Es gab sicherlich schon statistisch ergiebigere Saisons von Federico Valverde im Trikot von Real Madrid. Das heißt jedoch nicht, dass er weniger wichtig für das Team ist. Der Uruguayer verfügt über eine Pferdelunge, ist ein klassischer Box-to-Box-Spieler. Der Punkt Qualität geht nach Uruguay, der für die Form jedoch nach Portugal. Auch hier also: Unentschieden (Bayern - Real 4:6)
Jamal Musiala
Hier könnte nichts stehen, was nicht schon mal über Jamal Musiala geschrieben wurde. Er ist beim FC Bayern der Mann für die kreativen Momente, für die offensive Durchschlagskraft. Ein Dribbling von ihm, ein Haken von ihm kann ein ganzes Spiel verändern. Das gilt auch in einem Champions-League-Halbfinale.
Jude Bellingham
Etwas weniger spritzig, dafür aber tor- und abschlussstärker ist Jude Bellingham. Die beiden Kindheitsfreunde gehören zu den besten U21-Spielern der Welt, sie unterscheidet nur ganz wenig. Auch hier bleibt nichts anderes übrig als ein Unentschieden (Bayern - Real: 5:7)
Leroy Sane
Was tun mit Leroy Sane? Der Nationalspieler spielt seit Wochen verletzt, bräuchte eigentlich eine Pause und ist dementsprechend weit weg von seiner Form aus der Hinrunde. Allerdings: Der Funke für den speziellen Moment, ein spezielles Tempodribbling, den kann Sane noch immer liefern, das zeigte er gegen Arsenal.
Rodrygo
Manchmal wird Rodrygo Silva de Goes so ein bisschen im Schatten von Vinicius Junior "vergessen", dabei ist der Brasilianer ebenfalls ein herausragender Stürmer. Tempo und gutes Dribbling hatte er schon immer. Mittlerweile hat er auch einen guten Abschluss, das belegen seine 17 Saisontore. Würde Sane fit sein, wäre es eng, so ist es eine klare Angelegenheit. Punkt für Real (Bayern - Real: 5:8)
Harry Kane
Er ist die Lebensversicherung des FC Bayern München. Es ist kein Wunder, dass die Bayern ohne einen echten Mittelstürmer in der vergangenen Saison nur einen Titel geholt haben. Dass in der Champions League früh Schluss war, ist jedoch bezeichnend. Genau so bezeichnend ist es daher, dass der FCB mit dem (nach Toren) besten Stürmer Europas nun im Halbfinale steht.
Vinicius Junior
Unterschiedlicher als Kane und Vinicius Junior könnten Stürmertypen eigentlich nicht sein. Während Kane ein eiskalter Vollstrecker ist, kommt Vini Jr. über sein unglaubliches Tempo. Die Erfahrung und die mehr geschossenen Tore, auf die es bei Stürmern ja am Ende ankommt, geben den Ausschlag für Kane. Punkt für Bayern (Bayern - Real: 6:8).
Thomas Tuchel
Schlussendlich gibt es noch das Duell auf der Trainerbank. Thomas Tuchel ist bereits zwei Mal ins Finale der Champions League gekommen, eins davon hat er gewonnen. Allerdings scheiterte er mit Chelsea und Dortmund auch schon an Real, auch wenn es jeweils knapp war.
Carlo Ancelotti
Wenn die Champions-League-Trophäe irgendwann einen Namen bekommen würde, dann wäre die "Carlo-Ancelotti-Trophäe" wohl am naheliegendsten. "Carletto" hat den Henkelpott als Spieler und als Trainer mit zwei verschiedenen Klubs geholt. Bayern mag die Bestia Negra sein, aber Carlo ist "Mister Champions League." Punkt für Real (Bayern - Real: 6:9)
Sieger des Head-to-Head: Real Madrid
Damit steht es in der Endabrechnung 9:6 für Real Madrid. Und auch nur, weil die Bayern enorme Verletzungsprobleme haben und den Königlichen so gut wie der ganze Kader zur Verfügung steht. Doch wie heißt es so schön? "Entscheidend ist auf'm Platz!"