Champions League
Borussia Dortmund zeigt gegen Newcastle Reaktion nach Bayern-Klatsche: "Tut extrem gut"
- Aktualisiert: 08.11.2023
- 17:46 Uhr
- Chris Lugert
Borussia Dortmund meldet sich nach der Demütigung gegen den FC Bayern eindrucksvoll zurück. Nach dem zweiten Sieg gegen Newcastle winkt in der "Todesgruppe" der Champions League der vorzeitige Einzug ins Achtelfinale. Die Erleichterung war danach greifbar.
Von Chris Lugert
Selten war die Neugier auf eine Reaktion nach einer vorherigen Niederlage so groß wie an diesem Dienstagabend im Signal Iduna Park von Dortmund. Nur drei Tage waren seit der vernichtenden Schmach gegen den FC Bayern München (0:4) vergangen, schon musste der angeschlagene BVB in der Champions League gegen Newcastle United ran.
Doch die Reaktion, sie folgte. Und wie. Beim 2:0 (1:0)-Sieg gegen die "Magpies" zeigten die Dortmunder nahezu alle Attribute, die sie im Spitzenspiel gegen den nationalen Rivalen aus welchen Gründen auch immer vermissen ließen. Und so herrschte nach Abpfiff pure Erleichterung bei allen Beteiligten.
"Gerade, wenn du vor drei Tagen hier vier Tore in diesem Stadion bekommst, dann tut es erstmal extrem gut, zu null zu spielen gegen eine sehr gute englische Mannschaft. Auch die zwei Tore tun extrem gut", sagte Julian Brandt, Torschütze zum 2:0-Endstand, bei "Amazon Prime Video".
Der viel zu große Respekt vor dem Gegner, der am Samstag das Dortmunder Spiel lähmte, wich wieder dem gewohnten Selbstvertrauen. Die Defensive um die gegen die Bayern viel kritisierten Niklas Süle, Mats Hummels und Nico Schlotterbeck stand felsenfest, vorne erzielte ein deutlich verbesserter Niclas Füllkrug sein allererstes Champions-League-Tor.
"Ich hatte das Gefühl, dass die ersten Zweikämpfe direkt auf unserer Seite waren, dass wir gut ins Spiel gekommen sind, eine gute Intensität hatten und einfach die entscheidenden Situationen für uns genutzt haben", erkannte Füllkrug.
Das Wichtigste zur Champions League
Wie bereits im Hinspiel in England vor zwei Wochen war von Newcastle in den ersten 45 Minuten quasi nichts zu sehen, der BVB kontrollierte und dominierte das Spiel. In der zuvor als "Todesgruppe" verschrienen Gruppe F stehen die Dortmunder mit einem Bein bereits im Achtelfinale, in drei Wochen können die Schwarz-Gelben bei der AC Mailand alles klar machen.
"Wir haben als Mannschaft immer mal wieder Situationen, wo wir Luft nach oben haben. Aber ich finde, man kann dann so ein Spiel auch mal hervorheben", sagte Füllkrug: "Wir haben gegen eine top Mannschaft gespielt, gegen eine Mannschaft, die auch dringend diese drei Punkte brauchte. Das war heute schon ein wichtiger Schritt und eine gute Reaktion nach Samstag."
Terzic: "Waren bereit, alles zu tun"
Die Frage allerdings bleibt: Warum war so eine Leistung am selben Ort nicht auch drei Tage zuvor möglich? Wenngleich es Trainer Edin Terzic nicht aussprach, so lassen seine Äußerungen den Schluss zu, dass der letzte Wille und Einsatz gegen die Bayern fehlte.
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Wenn man sieht, wie wir um die Bälle kämpfen, das ist genau das, was wir vor ein paar Tagen noch vermissen ließen
Edin Terzic, nach dem Spiel gegen Newcastle
"Wir wollten alle aktiv sein. Wenn man sieht, wie wir um die Bälle kämpfen, das ist genau das, was wir vor ein paar Tagen noch vermissen ließen. Heute waren wir bereit, alles dafür zu tun, ein Tor zu erzielen, und alles dafür zu tun, unser Tor zu verteidigen", sagte er. Gegen die Bayern herrschte diese Bereitschaft also offensichtlich nicht vor. Die Gründe dafür wären interessant.
Adeyemi zeigt bestes Spiel seit Monaten
Geholfen haben sicher auch die Umstellungen vor allem in der Offensive. Der zuletzt viel kritisierte Karim Adeyemi, der Donyell Malen ersetzte, machte gegen Newcastle sein bestes Spiel seit Monaten. Herausragend war seine Torvorlage mit einem Traumpass auf Brandt vor dem 2:0.
"Wir brauchen etwas Zeit für den Prozess, aber Karim hat sich heute mit einer tollen Leistung belohnt. Er hat sich in den letzten Wochen hart zurückgekämpft", sagte Terzic über den 21-Jährigen. Auch Füllkrug bescheinigte seinem Teamkollegen ein "richtig gutes Spiel". Womöglich ist bei dem hoch veranlagten Flügelspieler jetzt ein Knoten geplatzt.
Terzic empfindet keinen Stolz
Die Niederlage gegen die Bayern ist Vergangenheit, eine Chance zur Wiedergutmachung im direkten Duell gibt es erst weit in der Rückrunde. Stattdessen will der BVB den in den beiden Spielen gegen Newcastle eingeschlagenen Weg nun konsequent und konstant fortsetzen.
Borussia Dortmund vs. Newcastle: Die Noten des BVB in der Champions League
"Newcastle hat in den letzten 13 Spielen jetzt zwei Niederlagen, beide gegen uns", rechnete Terzic vor. Stolz empfinde er deshalb aber nicht, dies sei "das falsche Wort. Für heute empfinden wir ein bisschen Zufriedenheit, weil wir zweimal gegen Newcastle das umsetzen konnten, was wir uns vorgenommen haben", sagte er.
Nächste Reaktion gegen Stuttgart?
Der Blick richte sich aber bereits auf das kommende Spiel am Wochenende beim VfB Stuttgart. "Heute sind wir zufrieden, aber auch morgen werden wir ehrlich sein und die Dinge ansprechen, die gut und weniger gut funktioniert haben. Und dann werden wir uns ab Donnerstag um Lösungen bemühen für das Spiel am Samstag", stellte er klar.
Die kommende Reaktion wird also erneut große Neugier hervorrufen.