Kovac unter druck
Champions League - Der Druck wächst: Borussia Dortmund muss bei Sporting bestehen
- Aktualisiert: 11.02.2025
- 10:04 Uhr
- SID
Borussia Dortmund muss in den Playoffs auswärts bei Sporting Lissabon bestehen - das Team von Trainer Niko Kovac ist immens unter Druck.
Die Generalprobe verloren, ein wegweisendes Spiel in der Champions League vor der Brust – der Druck lastet schwer auf Niko Kovac und Borussia Dortmund.
Das Playoff-Hinspiel bei Sporting Lissabon am Dienstag (ab 21:00 Uhr im Liveticker) könnte bei einer Niederlage vorerst einer der letzten Auftritte des BVB in der Königsklasse werden, angesichts des Rückstands in der Bundesliga von nun sieben Punkten auf die Champions-League-Ränge droht den Dortmundern eine Zeit ohne Fußball auf höchstem internationalen Niveau.
"Wir brauche unbedingt mal wieder ein Erfolgserlebnis", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl vor dem Abflug am Montag. Er forderte "eine gute Leistung und eine gute Ausgangsposition" fürs Rückspiel am Mittwoch (ab 18:45 im Liveticker) kommender Woche. Damit dies gelingt wird der BVB wohl eine defensive Herangehensweise wählen.
- Alle News zur Champions League
- Borussia Dortmund - BVB-Pläne von Niko Kovac: Wer ist sicher, wer wird degradiert?
Dortmund muss für seine Tore einen immensen Aufwand betreiben und ist zudem defensiv immer wieder anfällig. Seit dem 3:0 Ende November in Zagreb hat Dortmund in den 13 folgenden Spielen mindestens ein Gegentor kassiert, dabei wäre eine stabile Abwehr nun in Lissabon so wichtig. Außenverteidiger Ramy Bensebaini fällt aufgrund einer Muskelverhärtung allerdings aus.
"Wir werden alles versuchen, kompakt zu stehen und immer wieder umschalten zu können. Da wird es Räume geben", sagte Kehl. Der neue Trainer Kovac, dessen BVB-Premiere 1:2 gegen den VfB Stuttgart verloren ging, habe die Aufgabe, Dortmund auf eine "spannende Mannschaft" einzustimmen, die "richtig gute und herausragende Spieler" im Kader habe.
Respekt vor Ex-Pauli-Profi Gyökeres
Einer davon ist Viktor Gyökeres, der bei vielen Topteams in Europa auf dem Zettel steht. Und so begleitet den BVB auf dem Weg zum Duell mit dem portugiesischen Meister neben den eigenen Problemen vor allem eine Frage: Wie soll Dortmund den Stürmer stoppen? 22 Tore in 20 Ligaspielen hat Gyökeres geschossen, dazu sechs Treffer bei sieben Champions-League-Auftritten.
"Er ist der beste Stürmer der portugiesischen Liga", sagte Kovac auf der PK am Abend vor dem Spiel. Seine Mannschaft müsse versuchen, den Schweden im Kollektiv zu stoppen: "Einer allein wird Probleme haben."
BVB: Gyökeres? Sporting-Star lässt Emre Can kalt
Kehl betonte, man müsse dem Schweden vielleicht die Freude am Spiel nehmen. "Er macht viele Tore, aber jeden Stürmer kann man verteidigen", sagte Abwehrspieler Waldemar Anton. Er erwartet Sporting als "spielstarken Gegner", plädierte aber sowieso dafür, sich auf "unser Spiel" zu konzentrieren.
Kovac will "Läufe in die Tiefe" und Doppelpässe sehen, zudem forderte er Effizienz. Gegen Stuttgart erspielte sich der BVB immer wieder gefährliche Situationen, nutzte sie aber nicht. Das Selbstverständnis und die Leichtigkeit fehlen dem BVB bereits seit Wochen, wenn nicht gar bereits seit Saisonbeginn.
Immerhin: Ein weiteres vernichtendes Urteil von Matthias Sammer, der TV-Experte bei Prime Video und zugleich Berater der Dortmunder Geschäftsführung ist, wird es nicht geben. Sammer gehört diesmal nicht zur Expertenrunde in Lissabon. Vor Ort ist Patrick Owomoyela.
Externer Inhalt
Kovac braucht Ergebnisse
Kovacs Vorgänger Nuri Sahin wurden die enormen Leistungsschwankungen zum Verhängnis, seine Entlassung nach der Niederlage in Bologna kam fast einer Erlösung gleich. Interimstrainer Mike Tullberg riss die Mannschaft mit seiner wilden und emotionalen Art kurzzeitig aus ihrer Lethargie. Es sind aber stetig wiederkehrende Probleme, die den BVB begleiten.
Borussia Dortmund: Das sind die Transfer-Kandidaten des BVB
Kovac muss also Muster aufbrechen und gleichzeitig versuchen, seinen Spielern den Glauben an die eigene Stärke zurückzugeben. Die kurze Vorbereitungszeit nutzte er für ein intensives Videostudium, er wolle nur kleine Reize setzen und habe mit seinem Trainerteam bereits "einiges implementiert".
Jetzt gehe es "darum, dass sich unsere Jungs belohnen", sagte Kovac: "Es steht und fällt mit Toren, wir müssen den Ball über die Linie bringen." Am besten bereits am Dienstag.