Nach der unnötigen Finalpleite gegen Real Madrid ist der Frust beim BVB groß. Warum hat es auch diesmal nicht gereicht? ran nennt die Lehren des Spiels.
Vor elf Jahren sang Helene Fischer, obwohl dem BVB nach der Niederlage im Champions-League-Finale nicht zum Feiern zumute war.
Diesmal verzichteten die Dortmunder von vorneherein auf eine solche Einlage und nach der erneuten Pleite im größten Endspiel des Vereins-Fußballs war das auch besser so.
Denn trotz Disco-Musik beim nächtlichen Bankett im angesagten "Outernet" erinnerte die Stimmung im Londoner Stadtteil Soho eher an eine Trauerfeier.
"Ich finde, wir hätten es verdient", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl, der sich wie viele Spieler nach dem missglückten Höhepunkt der Saison "leer" fühlte:
"Die Enttäuschung ist schon sehr, sehr groß. Wir werden sicherlich ein paar Tage brauchen und werden das erstmal verarbeiten müssen."
Dann werde man aber sicher auch stolz sein auf die gezeigte Leistung, ergänzte der Ex-Nationalspieler, der schon 2013 beim 1:2 gegen Bayern München als Profi dabei war.
Doch warum hat es auch diesmal nicht gereicht? ran hat die Lehren des Spiels zusammengefasst.
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1. BVB: Taktik von Edin Terzic geht (fast) auf
Auch wenn es am Ende nicht zum großen Triumph reichte, so hat Edin Terzic auf großer Bühne Eindruck hinterlassen.
Denn der Deutsch-Bosnier, der nach der schwachen Dortmunder Hinrunde stark in der Kritik stand, entwickelte eine überzeugende Strategie gegen den hohen Favoriten.
Statt sich wie etwa in der Bundesliga gegen Leverkusen hinten zu verstecken, suchten die Borussen aus einer stabil stehenden Defensive immer wieder ihr Heil in schnellen Gegenstößen.
Real kam damit in der ersten Halbzeit überhaupt nicht klar und war eindeutig die schwächere Mannschaft. "Ich muss ehrlich sein: Sie waren das bessere Team, hätten 2:0 oder 3:0 in der ersten Halbzeit führen können", gab Jude Bellingham offen zu.
Ähnlich äußerte sich Toni Kroos und ergänzte: "Man muss Dortmund dafür absolut loben, dass sie in der ersten Halbzeit einen sehr guten Plan hatten."
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Netz reagiert auf Flitzer-Chaos beim CL-Finale
Terzic: Wechsel zu spät und falsch
Dass auch der als Chefcoach noch junge Terzic Luft nach oben hatte, zeigte dann aber die zweite Halbzeit. Da ging den Dortmundern aufgrund ihres extrem intensiven Spiels nach etwa einer Stunde spürbar die Luft aus.
Terzic reagierte aber nicht durch das Einwechseln von frischen Kräften, speziell um die Defensive wieder zu stabilisieren.
Und auch seine zwei Offensivwechsel nach dem 0:1 gingen daneben, denn statt mehr Druck nach vorne zu entwickeln, kassierte sein durch Emre Cans Herausnahme hinten zu offenes Team das entscheidende 0:2.
"So ist das mit den Champions-League-Finals der letzten zehn Jahre: Man kann sich einen perfekten Plan zurechtlegen, Chancen kreieren und die großartigen Spieler des Gegners unterdrücken, und dann, wenn es darauf ankommt, gewinnt Real Madrid das Spiel trotzdem", fasste es der britische "Telegraph" fatalistisch zusammen.
Daher meinte auch Terzic: "Von der ersten Sekunde an haben wir der ganzen Welt gezeigt, dass wir hier sind, um zu gewinnen. Der einzige Unterschied war, dass sie den Killerinstinkt hatten, der uns gefehlt hat."
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2. BVB: Geschichte wiederholt sich nicht
Ein Überraschungserfolg wie 1997 gegen das übermächtig scheinende Juventus Turin hätte eigentlich bestens ins Bild gepasst.
Denn die Parallelen zum weiterhin einzigen Dortmundern Triumph in der Königsklasse war schon frappierend, vor allem der Erfolgszug gegen Europas Topteams nach einer enttäuschenden Bundesliga-Saison.
Stattdessen jubelten am Ende zum 15. Mal die "Königlichen", weil sie den BVB nach der Pause quasi mit den eigenen Mitteln austricksten.
"Eigentlich haben sie so ein Spiel gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten: Mit einem Standard das 1:0 zu erzielen und dann mit einem Konter vielleicht das 2:0 setzen", analysierte Terzic.
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BVB vs. Real Madrid, Pressestimmen zum Champions-League-Finale: "Der gleiche alte Film"
Pressestimmen zum Champions-League-Finale Real Madrid hat es wieder getan, der BVB hingegen verpasste seine große Chance. Die internationale Presse huldigt dem 15. Titelgewinn der Königlichen, hat aber auch Bewunderung für die Dortmunder übrig. ran liefert die Pressestimmen zum Champions-League-Finale.
"Marca" (Spanien) "Gott schütze den König! Real bleibt sich treu. Borussia Dortmund ließ die spanischen Giganten leiden, aber diese setzten sich mit 2:0 im Wembley-Stadion durch."
"AS" (Spanien) "Der Fünfzehnte der Unbesiegbaren: Madrid gewinnt erneut die Champions League durch Tore von Carvajal und Vinícius. Über drei Viertel des Spiels war die Borussia besser, doch am Ende schloss die Legende auf."
"El Mundo Deportivo" (Spanien) "Der gleiche alte Film: Madrid hat es nicht verdient, sie haben gelitten und am Ende wiederholte sich die gleiche Geschichte mit einer weiteren Champions League."
"Sport" (Spanien) "Borussia Dortmund gibt Real Madrid den 15. Titel: Die Deutschen verziehen in der ersten Halbzeit und kindische Fehler ermöglichen es Carvajal und Vinícius, Tore zu schießen."
"Daily Mail" (England) "Phänomenale 15 für Real: Der emotionale Jude Bellingham gewinnt auf heimischem Boden den größten Titel im Vereinsfußball, während Dani Carvajal und Vinicius Jr. Reals 15. Titel besiegeln."
"Daily Mirror" (England) "Wieder Könige Europas: Real Madrid holt sich den Champions-League-Titel zurück, nachdem sie den Borussia-Dortmund-Schock überleben"
"Blick" (Schweiz) "Nati-Goali hext vergebens: Real entreisst Kobel den CL-Triumph"
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BVB zahlt Lehrgeld
Doch im Gegensatz zum 3:1 gegen Juve vor 27 Jahren, als die erfahrenen Borussen das Finale mit einer fast hundertprozentigen Chancenauswertung auf ihre Seite zogen, zahlten die weit weniger erfahrenen Nachfolger schmerzliches Lehrgeld.
Denn mindestens eine der vier Dortmunder Großchancen in der ersten Halbzeit hätte drin sein müssen, um den Coup tatsächlich zu schaffen.
„Sie hätten 2:0 oder 3:0 führen können. Aber sie haben uns nicht gekillt, so konnten wir zurückkommen", fasste es Bellingham richtig zusammen.
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Brandt frustriert über billiges Real-Führungstor
Zumal die Defensive am Ende auch ihre vorherige Kompaktheit und Ordnung etwas verloren hatte.
Was sich vor allem beim letztlich entscheidenden 1:0 zeigte, als in Dani Carvajal ausgerechnet der kleinste Real-Profi einköpfen konnte.
"Du kassierst billig das 1:0. Real hat gezeigt, wie man Standards verteidigt. Und wir lassen Carvajal in der einen Situation laufen. Er steht frei und köpft aufs Tor", ärgerte sich Julian Brandt zu Recht.
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3. Füllkrug ist nicht Riedle
Niclas Füllkrug zeigte gegen die Routiniers in der Real-Abwehr eine ordentliche Leistung, war immer anspielbar und half auch hinten aus. Beim 0:1 gegen Carvajal kam er zwar zu spät, aber der Stürmer war auch nicht alleine zugeordnet.
Ärgern wird sich der Nationalstürmer aber sicherlich darüber, dass er seine beiden Großchancen vergab. In der ersten Halbzeit traf er, allerdings aus abseitsverdächtiger Position, nur den Pfosten, nach der Pause zielte er nach einem Konter zu unplatziert und scheiterte an Real-Keeper Thibaut Courtois.
Im Vergleich zu seinem Vorgänger von 1997, Karlheinz Riedle, am Samstag der maßgebliche Unterschied. Denn der seinerzeit bereits nach Italien-Erfahrung und zig Länderspielen extrem abgezockte Torjäger verwandelte gegen Juventus seine ersten beiden Chancen eiskalt, was das damalige Endspiel letztlich entschied.
"Wir hätten uns unsterblich machen können", wusste Füllkrug. So aber wird er zumindest vorerst nicht in Riedles Fußstapfen treten.
Auch Adeyemi hätte treffen müssen
Und auch Karim Adeyemi hätte zum BVB-Helden werden können, wenn er freistehend vor Courtois die Führung erzielt hätte.
Sicher, der noch junge Flügelflitzer ist kein Torjäger. Aber vielleicht kann er sich in der Zukunft ein paar Tipps beim neuen Sportchef Lars Ricken holen, der mit seiner ersten Ballberührung 1997 den 3:1-Endstand erzielte.
"Wir haben ein tolles Spiel gemacht und es soll kein Vorwurf sein, aber von den vier Dingern müssen wir mal eine machen", meinte Mats Hummels.
Und Brandt ergänzte: "Wir hatten sie echt an der Wand, aber das bringt alles nichts, wenn du die Chancen nicht machst."
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Champions League 2024/25: Diese Teams sind fix qualifiziert - Alle Teilnehmer stehen fest!
Champions League: Diese Klubs sind in der Ligaphase 2024/25 dabei Die Saison 2024/25 hat begonnen, in wenigen Wochen startet auch die Champions League - und das in einem neuen Modus. Aber welche Teams nehmen daran teil?
Champions League: So verläuft die neue Ligaphase Ab 2024/25 wird es eine Ligaphase geben, in der 36 statt bisher 32 Teams antreten. Statt in einer Gruppenphase spielen alle Teilnehmer in einer Liga, in der sie alle in einer Tabelle gerankt werden. Während der Ligaphase werden die Teams acht Partien bestreiten - gegen acht verschiedene Teams. Bei der Auslosung werden die Teams in vier Lostöpfe eingeteilt.
Champions League: So verläuft die neue Ligaphase Die besten acht Teams der Ligaphase qualifizieren sich direkt fürs Achtelfinale. Die Teams auf den Rängen 9 bis 24 bestreiten Playoffs mit Hin- und Rückspiel um das Erreichen des Achtelfinals. Für die Teams ab Tabellenplatz 25 ist die internationale Saison nach der Ligaphase beendet, sie spielen auch nicht in der Europa League weiter.
Bayer Leverkusen (Deutschland) Als erstes Team konnte sich Bayer Leverkusen für die Champions-League-Ligaphase 2024/25 qualifizieren. Die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso war schon nach 27 Bundesliga-Partien nicht mehr von den ersten vier Plätzen zu verdrängen und somit fix für die Königsklasse qualifiziert. Am Saisonende stand der nationale Doublesieg - ohne eine einzige Niederlage.
VfB Stuttgart (Deutschland) Von der Relegation in die Champions League - ein atemberaubender Aufstieg des VfB Stuttgart. Am letzten Bundesliga-Spieltag sicherten sich die Schwaben sogar die Vizemeisterschaft vor dem FC Bayern.
FC Bayern München (Deutschland) Es war eine schlechte Saison für die Münchner, ein Titel blieb dem erfolgsverwöhnten Klub verwehrt. In der Liga stand nur Rang drei zu Buche. Die Champions-League-Qualifikation ist für den FCB kein Erfolg, sondern das absolute Minimum.
RB Leipzig (Deutschland) Auch RB ist wieder in der Königsklasse dabei, allmählich gehört der 2009 gegründete Klub zum Inventar in Europas Spitzenklasse - auch wenn Platz vier in der Bundesliga etwas enttäuschend war.
Borussia Dortmund (Deutschland) Nur Platz fünf in der Bundesliga war für den Anspruch des BVB zu wenig - und hätte normalerweise nur bei einem Finalsieg gegen Real Madrid zur erneuten CL-Qualifikation gereicht. Durch die starken Leistungen der Bundesliga in der laufenden Europapokal-Saison bekam die deutsche Liga aber einen zusätzlichen Startplatz.
FC Arsenal (England) Wie bereits im Vorjahr musste sich der FC Arsenal im Titelrennen der Premier League geschlagen geben. Platz zwei reicht aber natürlich erneut zur Champions-League-Teilnahme.
FC Liverpool (England) Die Ära Jürgen Klopp in Liverpool ist zu Ende, in seiner letzten Saison führte er die Reds auf Rang drei und nach einem Jahr Abstinenz zurück in die Königsklasse. Dort darf sich dann Klopps Nachfolger Arne Slot versuchen.
Aston Villa (England) Unai Emery hat Aston Villa wieder groß gemacht, die Entwicklung unter dem Spanier führte in der Premier League sensationell bis auf Rang vier. Damit ist der Klub aus Birmingham erstmals seit der Saison 1982/83 wieder in Europas höchstem Wettbewerb mit dabei.
Inter Mailand (Italien) Mit erdrückender Dominanz sicherte sich Inter Mailand erneut den Scudetto in Italien. Ob es auch international in der kommenden Saison wieder besser läuft? In dieser Saison war bereits im Achtelfinale Schluss.
AC Mailand (Italien) Gegen den Stadtrivalen war für Milan kein Kraut gewachsen, am Ende stand aber immerhin die Vizemeisterschaft. Das reichte locker zur Qualifikation für die Champions League.
Juventus Turin (Italien) In der Vorsaison fehlte Juve als Strafe wegen Bilanzfälschung gänzlich im Europapokal, jetzt aber ist die "Alte Dame" zurück auf der internationalen Bühne - und das direkt wieder in der Königsklasse.
Atalanta Bergamo (Italien) Trainer-Ikone Gian Piero Gasperini führte Bergamo zum Europa-League-Sieg gegen Leverkusen und damit zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Damit war das Ticket für die Champions League ohnehin sicher, aber auch über die Liga hätte es für "La Dea" gereicht.
FC Bologna (Italien) Da auch die Serie A international so gut abschnitt, bekam die italienische Topliga ebenfalls - wie die Bundesliga - einen fünften Startplatz. Und der geht sensationell an den FC Bologna! Mit Trainer Thiago Motta und dem Ex-Bayern-Profi Joshua Zirkzee mischte der Klub die Liga so richtig auf. Nach einem Vierteljahrhundert ist Bologna damit zurück in Europa.
Real Madrid (Spanien) Eine Champions-League-Saison ohne den Rekordsieger aus Madrid? Quasi nicht vorstellbar. Und schon gar nicht nach dem erneuten, dem 15. Titelgewinn. Die "Königlichen" haben die Königsklasse mehr oder weniger gepachtet.
FC Barcelona (Spanien) Als Vizemeister ist auch Barca wieder mit dabei - und das mit einem deutschen Trainer! Hansi Flick wird in der kommenden Saison an der Seitenlinie der Katalanen stehen. Unter Xavi ging es 2024 bis ins Viertelfinale. Was ist mit dem ehemaligen Sextuple-Trainer der Bayern drin?
FC Girona (Spanien) Eine weitere Überraschungsmannschaft hat es in die Champions League geschafft, Girona war DIE Sensation in Spanien. Ein kleines Fragezeichen aber gibt es noch aufgrund der Zugehörigkeit zur City Football Group um Manchester City. Sollte die UEFA hier einen Regelverstoß erkennen, könnte es womöglich doch nichts werden mit der Champions League.
Atletico Madrid (Spanien) Platz vier ist für Atletico eigentlich zu wenig, zu den Top 3 will man eigentlich immer gehören. An der Champions-League-Teilnahme der "Rojiblancos" änderte das aber nichts.
Paris Saint-Germain (Frankreich) Nein, Kylian Mbappe wird die kommende Champions-League-Saison nicht mehr im Trikot von PSG bestreiten. Der Superstar wechselt mutmaßlich zu Real Madrid, den Henkelpott konnte er mit dem französischen Serienmeister nicht gewinnen. Ob es für Paris ohne Mbappe besser läuft?
AS Monaco (Frankreich) Adi Hütter hat Monaco zur Vizemeisterschaft und damit zurück in die Champions League geführt. Ein Baustein des Erfolgs war auch Abwehrspieler Thilo Kehrer, der die Rückrunde auf Leihbasis im Fürstentum verbrachte und inzwischen fest verpflichtet wurde.
Stade Brest (Frankreich) Alle fünf großen Ligen in Europa stellen ein Überraschungsteam in der Champions League 2024/25, in Frankreich war Stade Brest als Tabellendritter die Sensation der Saison. Bemerkenswert: Die kommende Saison wird die allererste europäische in der Vereinsgeschichte überhaupt. Durch die CL-Reform stellt Frankreich derzeit drei direkte Starter.
OSC Lille (Frankreich) Der französische Meister von 2021 rettet sich über die Playoffs ins neue Champions League-Format. Dabei geben die "Doggen" fast eine 2:0-Hinspielführung aus der Hand, das 1:2 aus der zweiten Partie reicht Lille jedoch.
PSV Eindhoven (Niederlande) 29 Siege in 34 Spielen, 111 geschossene Tore, nur eine Niederlage - die PSV spielte in der Eredivisie eine Saison der Superlative. Der Meistertitel unter Trainer Peter Bosz war die logische und hochverdiente Folge.
Feyenoord Rotterdam (Niederlande) Als Vizemeister ging Feyenoord Rotterdam über die Ziellinie - auch dieser Platz reicht zur direkten Champions-League-Teilnahme. In der kommenden Saison wird allerdings ein neuer Trainer versuchen, die gute Entwicklung von Feyenoord fortzusetzen. Arne Slot beerbt Jürgen Klopp in Liverpool.
Sporting Lissabon (Portugal) Zum 20. Mal gewann Sporting die portugiesische Meisterschaft und ließ damit auch den Stadtrivalen Benfica hinter sich. Vater des Erfolgs ist Trainer Ruben Amorim, der längst auch das Interesse anderer europäischer Topklubs geweckt hat.
Benfica Lissabon (Portugal) Ein Titel blieb Benfica um Trainer Roger Schmidt in dieser Saison verwehrt, die Vizemeisterschaft schickt den Traditionsklub aber ebenfalls direkt in die Ligaphase der Champions League - dank des Europa-League-Triumphes von Atalanta und Benficas Klubkoeffizienten.
FC Brügge (Belgien) Ein wenig spektakuläres, torloses Remis am letzten Spieltag gegen den Stadtrivalen Cercle Brügge reichte dem FC Brügge zur 19. Meisterschaft. 1978 hatte der Klub das Halbfinale im damaligen Landesmeister-Wettbewerb erreicht. In dieser Saison ging es für Brügge bis ins Halbfinale der Conference League.
Celtic Glasgow (Schottland) Mit dem erneuten Double aus Meisterschaft und Pokal untermauerte Celtic seine weiterhin gültige Spitzenposition im schottischen Fußball gegenüber dem ewigen Rivalen Rangers. Da auch der schottische Meister direkt für die Champions League qualifiziert ist, spart sich Celtic die Qualifikation.
Sturm Graz (Österreich) Die Regentschaft von Red Bull Salzburg ist beendet, Sturm Graz ist neuer österreichischer Meister - zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte. Damit ist Graz auch fix in der Champions League dabei. Letztmals gelang Graz dies vor 24 Jahren.
Schachtar Donezk (Ukraine) Durch den Titelgewinn von Real Madrid darf der ukrainische Meister Schachtar Donezk die Qualifikation überspringen und nimmt direkt an der Ligaphase teil.
RB Salzburg (Österreich) Auch RB Salzburg geht 2024/25 in der Champions League an den Start. In der letzten Playoff-Runde setzte sich die Mannschaft gegen Dynamo Kiew durch. Weil auch Sturm Graz sich für die Königsklasse qualifizierte, gehen in dieser Saison erstmals zwei Klubs aus Österreich in der Champions League an den Start.
Young Boys Bern (Schweiz) Für eine Überraschung sorgten die Young Boys Bern. Der Schweizer Meister gewann beide Playoff-Spiele gegen Galatasaray Istanbul (3:2 und 1:0) und qualifizierte sich für die Gruppenphase der "neuen" Königsklasse.
Sparta Prag (Tschechien) 2:0 und 2:0. Ohne große Probleme setzte sich Sparta Prag in den Playoffs gegen Malmö FF durch. Die Tschechen stehen damit zum ersten Mal seit 2005/2006 in der Gruppenphase der Champions League.
GNK Dinamo Zagreb (Kroatien) Auch der kroatische Meister darf die neue Champions League-Reform antesten und steht nach zwei Siegen in der Gruppenphase. Gegen Qarabag Agdam aus Aserbaidschan hatte Dinamo keine Probleme und siegte insgesamt souverän mit 5:0.
Slovan Bratislava (Slowakei) Durch zwei späte Treffer in der 82. und 86 Minute kannte der Jubel in der slowakischen Hauptstadt keine Grenzen mehr. Bratislava drehte einen 1:2-Rückstand gegen Midtjylland aus Dänemark und ist zum ersten Mal seit 1992/93 wieder in der Königsklasse dabei.
Roter Stern Belgrad (Serbien) Auch die Serben schaffen es, einen Rückstand aufzuholen. Dem 1:2 im Hinspiel gegen den norwegischen Meister Bodo/Glimt steht ein 2:0-Rückspielsieg entgegen.
4. Trotzdem: Der BVB hat Potenzial
Nicht wenige hatten nach der enttäuschenden Saison in der Bundesliga mit sieben Niederlagen und gar 27 Punkten Rückstand auf Meister Leverkusen die Qualitätsfrage gestellt.
Doch die Leistungen in der Champions League und vor allem der bärenstarke Auftritt in der ersten Halbzeit bewiesen, dass der BVB über eine Mannschaft auf Augenhöhe mit den weltbesten Teams verfügt.
"Es klingt bescheuert, aber ich bin richtig stolz auf die Mannschaft. Wir sind mit Mut und Herz aufgetreten und haben fußballerische Klasse gezeigt, bei all den tollen Angriffen, die wir gefahren haben", erklärte Hummels nach dem Abpfiff.
"Wir haben gezeigt, dass wir gegen die Besten der Besten mithalten können", meinte auch Kobel: "Ich hoffe, dass jeder extrem viel Selbstvertrauen aus dem Jahr zieht und wir in der Zukunft das Vertrauen in uns haben und die Gier entwickeln, dass wir immer wieder in solchen Spielen spielen wollen. Das ist in den letzten Jahren nicht immer passiert, gerade in der Hinrunde der letzten Saison."
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Terzic sieht klaren Auftrag für die Zukunft
Diese Erkenntnis müsse man in Motivation für die Zukunft umwandeln, sagte Terzic daher: "Das ist der klare Auftrag."
Das Gerüst der Mannschaft steht jedenfalls mit Kobel, Nico Schlotterbeck, Julian Ryerson, Emre Can, Brandt, Marcel Sabitzer und Füllkrug.
Darauf lässt sich aufbauen, wenn potenzielle Abgänge wie Hummels sowie die ausgeliehenen Ian Maatsen und Jadon Sancho dank der von Vereinsboss Hans-Joachim Watzke angekündigten Transferoffensive kompensiert werden.
Terzics Fazit: "Ich glaube, dass man heute eine BVB-Mannschaft gesehen hat, wie man sie sich wünscht. Wir haben 100.000 Menschen nach London gelockt mit dem Glauben, das Spiel zu gewinnen. Und das haben wir gezeigt und wollen wir für die Zukunft mitnehmen."
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Borussia Dortmund vs. Real Madrid: Die Noten zum Finale der Champions League 2024
Die Noten der BVB- und Real-Stars Borussia Dortmund hat die Überraschung im Champions-League-Finale verpasst. Trotz starker erster Halbzeit und klarer Überlegenheit gegen Real Madrid gab der BVB die Partie nach der Pause noch aus der Hand und unterlag dem nun 15-maligen Titelträger am Ende im ausverkauften Londoner Wembley-Stadion mit 0:2 (0:0). ran hat die Spieler beider Mannschaften benotet.
Gregor Kobel (Borussia Dortmund) Der Schweizer ist der gewohnt sichere Rückhalt, muss aber dank seiner starken Defensive im ersten Abschnitt keinen gefährlichen Ball entschärfen. Wird stattdessen von Vinicius Junior (34.) abgeräumt, der dafür Gelb sieht. Nach der Pause dann sofort gefordert, klärt bei zwei gefährlichen Freistößen von Toni Kroos (49., 73.) sowie gegen Carvjal (58.), Camavinga (81.) und Nacho (82.). Bei beiden Gegentreffern von Carvajal (74.) und Vinicius (83.) chancenlos. ran-Note: 2
Julian Ryerson (Borussia Dortmund) Der Norweger schränkt nicht nur defensiv Vinicius stark ein, sondern leitet auch immer wieder Vorstöße über die rechte Seite ein. Läuferisch und kämpferisch ganz stark, muss seinem enormen Pensum aber nach rund einer Stunde Tribut zollen und baut sichtbar ab. ran-Note: 3
Mats Hummels (Borussia Dortmund) Der Routinier knüpft in seinem vielleicht letzten Spiel für die Borussia an seine herausragenden letzten Partien in der Königsklasse an. Glänzendes Auge wie bei seinem Weltklasse-Pass auf Adeyemi, der ihn nicht ins Tor bringt (21.), und bärenstarkes Stellungsspiel, bereinigt mehrfach brenzlige Situationen. Ab Mitte der zweiten Hälfte kann auch er aber nichts daran ändern, dass die Dortmunder nicht mehr so kompakt stehen. ran-Note: 2
Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund) Einige wenige Abspielfehler ändern nichts an der lange Zeit überzeugenden Vorstellung in der Innenverteidigung. Auch er kann die sich schleichend anbahnende Niederlage aber nicht verhindern. ran-Note: 3
Ian Maatsen (Borussia Dortmund) Der Niederländer zeigt sich zunächst überhaupt nicht geschockt von der Ausbootung aus dem niederländischen EM-Kader und gehört defensiv wie offensiv lange Zeit zu den Aktivposten. Baut aber ebenfalls in der zweiten Hälfte ab und leitet zudem mit einem Fehlpass das 0:2 ein. ran-Note: 4
Emre Can (Borussia Dortmund) Der Kapitän zeigt eine konzentrierte Vorstellung im defensiven Mittelfeld, leistet sich nahezu keine Stockfehler oder Fehlpässe. Lässt sich teilweise tief fallen, um die Dortmunder Angriffe von hinten einzuleiten. Muss beim Stand von 0:1 sichtlich verärgert für den offensiveren Malen weichen (81.). ran-Note: 3
Marcel Sabitzer (Borussia Dortmund) Starkes erste Halbzeit des Österreichers, der sowohl kämpferisch als auch spielerisch überzeugt. Scheitert mit gefährlichem Aufsetzer aus 18 Metern an Courtois (41.). Nach dem Wechsel schwächer. ran-Note: 3
Jadon Sancho (Borussia Dortmund) Der Engländer fällt in seiner Heimat im Vergleich zu seinen Teamkollegen etwas ab. Kaum nennenswerte Aktionen nach vorne, trotz seiner Arbeit nach hinten insgesamt enttäuschend. ran-Note: 5
Julian Brandt (Borussia Dortmund) Wie immer mit großem Laufpensum und sehr ballsicher. Schießt zwar bei der ersten BVB-Chance aus guter Position neben das Tor (14.), leitet danach aber zahlreiche Offensivaktionen hervorragend ein. In der zweiten Halbzeit mit mehr Fehlpässen, zudem bleiben seine Ecken ungefährlich. Muss nach 81 Minuten sichtlich ermattet für Haller Platz machen. ran-Note: 3
Karim Adeyemi (Borussia Dortmund) Der Flügelflitzer erhält wie vermutet den Vorzug vor Donyell Malen. Spielt seine Schnelligkeit gegen Carvajal mehrmals gut aus, scheitert aber zweimal freistehend an Courtois (21., 28.). Ist viel unterwegs und hilft auch immer wieder hinten mit. Nach dem Wechsel etwas schwächer, bereitet aber per Flanke Füllkrugs Großchance vor. Geht nach 72 Minuten für Reus vom Platz. ran-Note: 3
Niclas Füllkrug (Borussia Dortmund) Der Nationalstürmer hat gegen DFB-Teamkollege Antonio Rüdiger wie erwartet einen schweren Stand. Kann sich aber immer wieder in Szene setzen. Riesenpech, als er den Ball freistehend aus etwas abseitsverdächtiger Position nur an den Pfosten spitzelt, von wo er wieder rausspringt (23.). Sein Flug-Kopfball nach Adeyemis Flanke ist dagegen etwas zu unplatziert, um Courtois zu überwinden (63.). Dann nach Vinicius‘ Eckstoß zu spät gegen Torschütze Carvajal (74.). Zudem Pech, dass sein Kopfball zum 1:2 wegen Abseits nicht zählt (87.). ran-Note: 4
1. Einwechselspieler Borussia Dortmund: Marco Reus Unglücklicher Abschied für den BVB-Publikumsliebling, der nach 72 Minuten für Adeyemi kommt und begeistert von den Fans empfangen wird. Wenig später fällt aber das 0:1 und Reus ist bei der Ecke zuvor mitbeteiligt. Hat auch offensiv keine gefährlichen Aktionen mehr. ran-Note: 4
2. Einwechselspieler Borussia Dortmund: Donyell Malen Erst nach 81 Minuten darf der Niederländer mitmachen, als er Can ersetzt. Sorgt für etwas Wirbel, unter anderm mit der Flanke vor Füllkrugs Abseitstor. ran-Note: Ohne Bewertung
3. Einwechselspieler Borussia Dortmund: Sebastien Haller Der Ivorer kommt nach 81 Minuten als zweite Spitze, kann der Partie aber keine Wende mehr geben. ran-Note: Ohne Bewertung
4. Einwechselspieler Borussia Dortmund: Jamie Bynoe-Gittens Der Engländer ersetzt seinen Landsmann Sancho nach 87 Minuten, kann in der kurzen Zeit aber nichts mehr anrichten. ran-Note: Ohne Bewertung
Thibaut Courtois (Real Madrid) In seinem ersten Champions-League-Spiel seit mehr als einem Jahr ist der Belgier anfangs nicht gefordert, als plötzlich Adeyemi vor ihm auftaucht (21.). Bleibt lange stehen und macht den Winkel klein, weshalb sich der Dortmunder verzettelt. Taucht stark ab bei Sabitzers Distanzschuss (41.) und ist auch gegen Füllkrugs Kopfball (63.) zur Stelle. ran-Note: 2
Dani Carvajal (Real Madrid) Ein Matchwinner, der sich lange nicht angedeutet hatte. Sein absurder Stellungsfehler hebt das Abseits vor Adeyemis Großchance in Hälfte eins auf, auch danach defensiv schwach. Steigert sich aber nach der Pause, vor allem offensiv. Sein erster Kopfball nach Ecke geht noch drüber, Nummer zwei schlägt hinter Kobel ein. ran-Note: 2
Antonio Rüdiger (Real Madrid) Überragendes Spiel des deutschen Nationalspielers, der hinten alles wegräumt und sich kriegerisch in jeden Ball wirft. In der Luft etwas anfällig, am Boden aber unbezwingbar. Auch im Passspiel eine sichere Bank. ran-Note: 2
Nacho Fernandez (Real Madrid) Weniger auffällig als Nebenmann Rüdiger und im Zweikampf auch nicht so stark. In Dortmunds Drangphase mit ein paar Wacklern, aber ohne großen Fehler. ran-Note: 3
Ferland Mendy (Real Madrid) Rückt anfangs aggressiv nach vorne und macht dadurch hinter sich oft Lücken lauf, die der BVB über Sancho und Ryerson bespielen kann. Im direkten Zweikampf aber eine Bank, verliert kein einziges Duell. ran-Note: 2
Federico Valverde (Real Madrid) Im 4-4-2 von Real beackert er die rechte Seite im Mittelfeld, kommt aber nur selten zur Geltung. Wenig Offensivaktionen, defensiv besser, wenn auch nicht fehlerfrei. Im besten Fall eine solide Vorstellung des Uruguayers, der aber schon bessere Auftritte hatte. ran-Note: 4
Eduardo Camavinga (Real Madrid) Der Vertreter des verletzten Tchouameni macht ein gutes Spiel, auf beiden Seiten des Balls. Zweikampfstark gegen den Ball, gute Aktionen mit der Kugel. Spielt kluge Pässe, hat aber auch die Freiheit, weil Kroos ihm den Rücken freihält. Zeigt, dass er in die Fußstapfen des Deutschen treten kann. ran-Note: 2
Toni Kroos (Real Madrid) Verabschiedet sich nach einer erneut starken Leistung mit seinem sechsten Champions-League-Titel. Bereitet Carvajals Führungstreffer per Ecke vor, tritt mehrere starke Standards und ist auch sonst wie gewohnt das Metronom im Real-Mittelfeld. Wird bei seiner Auswechslung lautstark von den Real-Fans gefeiert. Die perfekte Art, abzutreten. ran-Note: 1
Jude Bellingham (Real Madrid) Gegen seinen Ex-Klub ist der Engländer vor allem defensiv gefordert, offensiv tritt er kaum in Erscheinung und zeigt mit zunehmender Spieldauer seinen Frust. Fliegt knapp an Vinicius' Flanke vorbei (69.) und wird in der Schlussphase ausgewechselt. ran-Note: 4
Rodrygo (Real Madrid) Schwaches Spiel des Brasilianers, der seine Champions-League-Aura nicht auf den Platz bringen kann. Kein einziger Torschuss, nur ein erfolgreiches Dribbling bei fünf Versuchen. Mit Abstand schwächster Offensivspieler bei Real. ran-Note: 5
Vinicius Jr. (Real Madrid) In der ersten Halbzeit fällt der Zauberer vor allem mit einer übermotivierten Grätsche gegen Kobel auf und holt sich Gelb ab, danach bei Hummels bestens aufgehoben. Wird mit zunehmender Spieldauer aber immer besser und krönt seine starke zweite Halbzeit mit dem Tor zum 2:0 (83.). ran-Note: 2
3. Einwechselspieler Real Madrid: Eder Militao Auch der brasilianische Innenverteidiger darf noch ein paar Sekunden auf dem Platz mitwirken. ran-Note: ohne Bewertung
Umso bitterer, dass der 35-Jährige am Ende seine zweite Niederlage in einem Champions-League-Finale hinnehmen musste. Noch bitterer, dass Hummels nun sogar ein verdienter großer Abschied von den BVB-Fans verwehrt bleiben könnte.
Denn es ist gut möglich, dass der Routinier den Verein verlässt, um nochmal im europäischen Ausland eine neue Herausforderung zu suchen.
Hummels ließ seine Zukunft auch nach dem Spiel offen, will sich nun in Ruhe Gedanken machen.
"Ich habe keine Ahnung, was bei mir im Juli passiert. Es fühlt sich komisch an, das nicht zu wissen. Das wird in den nächsten Wochen entschieden", sagte er.
Sollte er sich tatsächlich zum zweiten Mal aus Dortmund verabschieden, wäre ihm ein wie auch immer gearteter würdiger Rahmen zu wünschen.