FC Barcelona: Nach Platzverweis  –  Araujo kontert Gündogan-Kritik

Eigentlich standen die Zeiger für den FC Barcelona schon klar auf Champions-League-Halbfinale. Nach dem 3:2-Auswärtssieg bei PSG sorgte Raphinha mit seinem Treffer in der zwölften Minute für einen Auftakt nach Maß.

Rund eine Viertelstunde später ereignete sich aber die Szene, die das Duell komplett auf den Kopf stellen sollte. Abwehrmann Ronald Araujo saß nach einem ungeschickten Foulspiel nahe der Strafraumgrenze die rote Karten wegen Notbremse.

Die zehn verbliebenen Katalanen konnten die PSG-Offensive um Superstar Kylian Mbappe anschließend nicht mehr in Schach halten.

Ohne den Abwehrchef geriet Barca unter die Räder und verlor schließlich mit 1:4.

Schwarzer Tag für Araujo: Kritik von Gündogan

Für Unglücksrabe Roland Araujo dürfte dieser Abend der vielleicht bitterste in seiner Karriere gewesen sein. Nicht besser dürfte es die Tatsache machen, dass er sich durch seinen Platzverweis auch den Zorn von Mitspieler Ilkay Gündogan zugezogen hat.

"In solchen Situationen musst du sicher sein, dass du an den Ball kommst. Wenn nicht, musst du ihm die Chance gegen den Torwart gewähren. So viele Minuten mit zehn Mann, das bringt dich um“, kritisierte der deutsche Nationalspieler seinen Barca-Kollegen deutlich. 

Gündogan ist auch der Meinung, dass der gefoulte Bradley Barcola womöglich gar keine klare Gelegenheit vorgefunden hätte. "Er hat sich den Ball weit vorgelegt. Ich weiß nicht mal, ob er ihn überhaupt erreicht hätte“, gab er zu bedenken. 

Araujo war von den kritischen Tönen des Teamkollegen erwartungsgemäß wenig begeistert.  "Ich ziehe es vor, meine Gedanken zu Gündogans Äußerungen für mich zu behalten. Ich habe einen Kodex und Werte, die respektiert werden müssen", sagte er in die Richtung des DFB-Kapitäns.

Rot-Sünder Araujo sieht sich nicht verantwortlich

Für Barças Champions-League-Aus verantwortlich sieht sich Araujo nicht: "Verantwortlich? Nein. Natürlich beeinflusst es das Spiel, weil wir mit zehn Mann auf dem Platz standen, aber es gibt auch viele Dinge im Spiel selbst. Wenn ich ausscheide, ist das eine wichtige Voraussetzung, denn ich weiß, was ich beitragen und helfen kann, wenn ich auf dem Platz stehe ..."

Die alleinige Schuld sah Gündogan übrigens auch nicht bei Araujo. Unter anderem bemängelte er auch einen klaren kollektiven Fehler beim 1:2 durch Vitinha. "Wir müssen da rauskommen. Und das ist nichts, was wir nicht trainiert haben. Einer muss da raus, aber keiner hat es gemacht“, monierte er. 

Nach der guten Ausgangslage machte Gündogan keinen Hehl daraus, "sehr enttäuscht“ zu sein. "Wir haben es einfach auf die simpelste Art und Weise weggegeben. Wir haben es PSG einfach geschenkt", machte er seinem Ärger über die Situation Luft. 

Besonders bitter ist für Gündogan, dass somit auch das Wiedersehen mit dem BVB flachfällt.