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FCB-Ikone gibt champions-league-prognose ab

Lothar Matthäus lobt Vincent Kompany - und identifiziert eine Schwachstelle des FC Bayern - Interview

  • Aktualisiert: 18.09.2024
  • 10:08 Uhr
  • Tobias Hlusiak
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Im exklusiven ran-Interview analysiert Lothar Matthäus den Bayern-Kader. Zwei Mannschaften sieht der Ex-Weltmeister in der Königsklasse noch vor den Münchnern, zudem überrascht er mit seiner Meinung über die Wettbewerbsreform.

Von Tobias Hlusiak

Am 31. Mai 2025 steigt das Champions-League-Finale in München. Um die Trophäe mitspielen möchte im eigenen Stadion dann der FC Bayern, der weiterhin von einer Revanche für die Dahoam-Pleite 2012 träumt.

Zuerst muss allerdings die neuartige Ligaphase überstanden werden. Bereits am Dienstagabend trifft der Rekordmeister zum Auftakt auf Dinamo Zagreb.

Am Rande eines Termins seines Partners "Interwetten", schätzt die DFB-Legende Lothar Matthäus im exklusiven Interview mit ran unter anderem die FCB-Chancen auf das Endspiel ein. Außerdem äußert sich der 63-Jährige zum Spielstil unter Vincent Kompany sowie zum neuen Modus in der Königsklasse.

ran: Herr Matthäus, die Champions League startet in neuem Gewand. Ist der frische Modus ein Fortschritt?

Lothar Matthäus: Ich habe lange nicht richtig durchgeblickt, was man eigentlich will. Rund um die Auslosung bin ich aber tiefer ins Thema eingestiegen und muss sagen: Ich finde es richtig cool! Es wird kein Geplänkel mehr geben, weil in der Gruppenphase die zwei besten Mannschaften früh alles klar gemacht haben. Stattdessen spielen jede Woche richtig starke Teams gegeneinander. Es wird härter zugehen, weil es da ständig um alles geht. Ein Durchmarsch ist so auch für die Favoriten fast ausgeschlossen. Ich finde, wir sollten uns auf die neue Champions League freuen. Wir werden viele Leckerbissen erleben.

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Das Wichtigste in Kürze

ran: Viele Fans scheinen nicht gänzlich überzeugt…

Matthäus: Ich weiß, dass Neues in Deutschland oft nicht sofort angenommen wird. Das war mit der Nations League vor einigen Jahren auch nicht anders. Vor einer Woche hat man nun gesehen, für welche Begeisterung auch dieser Wettbewerb mittlerweile sorgt. Wir sollten offen sein für Neuerungen.

ran: Trotzdem wird es eine größere Belastung für die Spieler geben. Als Finalist könnten theoretisch 17 Spiele in der "Königsklasse" auf dem Programm stehen.

Matthäus: Die Spieler und Vereine wollen mehr Geld verdienen und die Verbände müssen dafür sorgen, dass das möglich ist. Da ist es für mich legitim, vorhandene Wettbewerbe anzupassen. Ich denke, dass die zusätzlich möglichen Champions-League-Spiele in Sachen Belastung keinen großen Unterschied machen werden.

ran: Viele Starspieler schlagen trotzdem Alarm. Ist der Kalender nicht langsam zu voll?

Matthäus: Es gibt Spieler, die für Klub und Nationalelf alle Wettbewerbe bestreiten. Die kommen auf fast 70 Spiele. Natürlich ist das für diese absoluten Top-Stars sehr viel. Aber es gibt eben auch Akteure beim VfL Bochum, die haben in dieser Saison 34 Bundesligaspiele und eins im Pokal. Da muss man also unterscheiden. Die großen Klubs haben dafür aber die Kadergrößen angepasst, besitzen Rotationsmöglichkeiten. Als ich meine Karriere in Mönchengladbach begonnen habe, hatten wir 13, 14 Stammspieler und der Rest wurde mit Jungs aus der eigenen Jugend aufgefüllt. Das war damals natürlich eine andere Zeit, das Spiel nicht so schnell. Trotzdem sieht man daran, dass sich vieles geändert hat. Man hat reagiert und sich an den proppevollen Kalender angepasst. Übrigens auch im Trainerstab. Die Belastung wird in fast allen Vereinen von Experten gesteuert. Das ist ganz sicher eine Hilfe.

Champions League: Die Trikots der deutschen Teams 2024/25 - VfB Stuttgart, FC Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig, Bayer Leverkusen

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<strong>Champions League: Die Trikots der deutschen Teams 2024/25</strong><br>Die Königsklasse zeigt sich ab der Saison 2024/25 in einem neuen Modus. Statt der Gruppenphase gibt es eine Ligaphase. Deutschland greift mit gleich fünf Teams in der neu geschaffenen Ligaphase an. <strong><em>ran</em></strong> zeigt die Trikots der Bundesligisten für die Champions-League-Saison 2024/25.
© IMAGO/Noah Wedel

Champions League: Die Trikots der deutschen Teams 2024/25
Die Königsklasse zeigt sich ab der Saison 2024/25 in einem neuen Modus. Statt der Gruppenphase gibt es eine Ligaphase. Deutschland greift mit gleich fünf Teams in der neu geschaffenen Ligaphase an. ran zeigt die Trikots der Bundesligisten für die Champions-League-Saison 2024/25.

<strong>VfB Stuttgart</strong><br>Unter dem Slogan "Getragen von Stolz" präsentierte der VfB Stuttgart zuletzt sein Champions-League-Trikot. Die Schwaben sind nach über einem Jahrzehnt mal wieder in der Königsklasse mit dabei, qualifizierten sich als Vizemeister der Vorsaison.&nbsp;
© twitter@vfb

VfB Stuttgart
Unter dem Slogan "Getragen von Stolz" präsentierte der VfB Stuttgart zuletzt sein Champions-League-Trikot. Die Schwaben sind nach über einem Jahrzehnt mal wieder in der Königsklasse mit dabei, qualifizierten sich als Vizemeister der Vorsaison. 

<strong>FC Bayern München</strong><br>Beim Königsklassen-Trikot des FC Bayern München sticht natürlich sofort der Retro-Look ins Auge, etwa beim Logo von Ausrüster Adidas. Als Kombination aus komfortabel und edel wird das Trikot im Fanshop des Rekordmeisters beschrieben.
© fcbayern.com/

FC Bayern München
Beim Königsklassen-Trikot des FC Bayern München sticht natürlich sofort der Retro-Look ins Auge, etwa beim Logo von Ausrüster Adidas. Als Kombination aus komfortabel und edel wird das Trikot im Fanshop des Rekordmeisters beschrieben.

<strong>Borussia Dortmund</strong><br>"Klassisches und zeitloses Design" gilt als Motto des neuen BVB-Trikots unter anderem für die Königsklasse. Bei der Materialzusammenstellung von Ausrüster Puma wurden 95 Prozent recyceltes Polyester verwendet.
© instagram@bvb

Borussia Dortmund
"Klassisches und zeitloses Design" gilt als Motto des neuen BVB-Trikots unter anderem für die Königsklasse. Bei der Materialzusammenstellung von Ausrüster Puma wurden 95 Prozent recyceltes Polyester verwendet.

<strong>Bayer Leverkusen</strong><br>Der amtierende Meister Bayer Leverkusen hat bislang noch kein spezielles Trikot für die Champions League präsentiert.
© bayer04fussball/instagram

Bayer Leverkusen
Der amtierende Meister Bayer Leverkusen hat bislang noch kein spezielles Trikot für die Champions League präsentiert.

<strong>RB Leipzig</strong><br>Auch die Sachsen haben bislang noch kein Trikot für die Spiele in der Königsklasse vorgestellt.
© 2024 Getty Images

RB Leipzig
Auch die Sachsen haben bislang noch kein Trikot für die Spiele in der Königsklasse vorgestellt.

ran: Für einen deutschen Verein ist diese Champions-League-Saison eine besondere. Das Finale findet mal wieder in München statt. Ist der Kader qualitativ gut und auch breit genug, um das Erreichen des Endspiels beim FC Bayern als realistisches Ziel auszugeben?

Matthäus: In Mittelfeld und Sturm auf jeden Fall. In der Defensive sehe ich ein paar Fragezeichen. Besonders in der Innenverteidigung wackelt man etwas. Übrigens nicht erst seit gestern. In den vergangenen drei, vier Jahren sind hier einige Fehler passiert. Immer wieder wurden Spieler für viel Geld verpflichtet, die dann trotzdem enttäuscht haben. Auch die aktuellen Stammverteidiger Dayot Upamecano und Kim Min-jae haben sich im vergangenen Jahr viele Fehler erlaubt. Die Bayern müssen jetzt darauf vertrauen, dass beide ihr definitiv vorhandenes Potential abrufen, denn Wunschspieler Jonathan Tah konnte nicht verpflichtet werden.

ran: Aleksandar Pavlovic hat im ran-Interview gesagt, der FC Bayern spiele wieder so, wie er spielen sollte. Hat der neue Trainer Vincent Kompany den Verein schon so schnell verstanden?

Matthäus: Er gibt den Spielern auf jeden Fall dringend benötigten Freiraum, Spaß und Freude. Bei Bayern München wird wieder Fußball gezockt, wenn man es so sagen will. Das tut Spielern wie Jamal Musiala, Thomas Müller, Aleksandar Pavlovic oder auch Serge Gnabry – der wieder aufgeblüht ist – sehr gut. Der FC Bayern hat hohe Qualität, die bringt Kompany in den ersten Wochen gut zum Vorschein. Trotzdem heißt das noch lange nicht, dass man zwangsläufig das Finale der Champions League erreicht. Da gibt es noch viele andere Mannschaften, die sich berechtigte Hoffnungen machen dürfen. Was mir an Kompany gut gefällt ist, dass er mit den Spielern redet und nicht über sie. Er hat auch nicht über die Presse neue Stars gefordert, sondern alles intern gemacht. Das hat mir gut gefallen. Ein guter Schachzug, der ihn sofort eng mit der Mannschaft zusammenwachsen lässt.

ran: Ist ein erneutes "Finale dahoam" also drin?

Matthäus: Schon in der vergangenen Saison war die Champions League der beste Wettbewerb für die Bayern. Sie sind erst im Halbfinale unglücklich gegen den späteren Sieger Real Madrid ausgeschieden. Die Konzentration auf die großen Spiele war schon immer eine Stärke des Vereins. Das hat sich nicht geändert. Das Endspiel im eigenen Stadion zu haben ist vielleicht nochmal eine Zusatzmotivation. Real Madrid und Manchester City sind noch etwas höher einzustufen. Dahinter sehe ich jetzt aber keine Mannschaft, die vor dem FC Bayern steht.

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