VfB Stuttgart bei Juventus Turin - Alexander Nübel: "Turin weiß auch, dass wir Qualitäten haben"

Von Martin Volkmar

Nach der Pleite ist vor der nächsten Herausforderung.

Trotz der 0:4-Niederlage im Süd-Gipfel beim FC Bayern sieht sich der VfB Stuttgart im Champions-League-Kracher bei Juventus Turin (ab 21 Uhr im Liveticker bei ran) keineswegs chancenlos.

"Wir müssen die richtigen Schlüsse ziehen", sagte Trainer Sebastian Hoeneß. "Das haben wir immer geschafft. Und wir werden es auch diesmal schaffen."

Punkte wären wichtig für die Schwaben, denn nach den ersten beiden Partien bei Real Madrid (1:3) und gegen Sparta Prag (1:1) hat der Vizemeister nur einen Zähler auf dem Konto.

Doch der neue Nationaltorhüter Alexander Nübel sieht trotz der auch in der Bundesliga bislang durchwachsenen Saison keinen Grund für Trübsal, wie er am ran-Mikro verrät.

Nübel: "Bayern war am Ende besser"

ran: Sie haben gegen den FC Bayern wahnsinnig viele Bälle gehalten. Aber beim ersten Tor von Harry Kane aus 25 Metern sehen Sie ein bisschen unglücklich aus. Wie bewerten Sie es?

Nübel: Der Ball war nicht unhaltbar, trotzdem eklig und schwer. So würde ich das jetzt erst mal bewerten.

ran: Letztes Jahr hat Stuttgart 0:3 bei Bayern verloren, das habe man nicht nochmal erleben wollen, hieß es im Vorfeld – jetzt ging es 0:4 aus. Waren die Bayern so viel besser oder war der VfB so viel schlechter?

Nübel: Am Ende war Bayern besser, das ist ganz klar. Ich glaube, die 30 Minuten der zweiten Halbzeit haben das Spiel entschieden und das muss man so einsehen. Wir werden uns das nochmal in Ruhe anschauen, aber am Dienstag haben wir mit Juve schon den nächsten schweren Gegner. Und wir freuen uns darauf.

ran: Die Mannschaft ist in der Bundesliga Zehnter, hat zwei Siege, zwei Niederlagen, das ist Mittelmaß in der Tabelle. Wäre man damit vielleicht im vergangenen Jahr noch sehr zufrieden gewesen?

Nübel: Ich glaube, es war mehr drin in den ersten Spielen. Trotz alledem wollen wir jedes Spiel gewinnen, das hat in München nicht geklappt. Wir wollen natürlich so viele Punkte sammeln wie möglich, damit wir wieder oben dabei sein können. Dass es nicht einfach ist, sieht man, denn es sind viele gute Mannschaften dabei.

Nübel über höhere Belastung: "Wir wollten das"

ran: Merkt man ein bisschen den Kräfteverschleiß, sechs Spieler waren bei der Nationalmannschaft, das ist ja auch nicht ohne und dann halt die Champions-League-Belastung, die man so vorher wahrscheinlich auch nicht kannte?

Nübel: Natürlich ist die Belastung höher. Was viele vergessen: Das Reisen kommt dazu. Jetzt bei der Nationalmannschaft waren wir anderthalb Wochen im Hotel und halt nicht zu Hause. Klar summiert sich das. Trotz alledem haben das andere Spieler und andere Vereine auch. Und wir wollten das. Wir sind froh und superglücklich, dass wir Champions League spielen. Und deswegen ist es keine Ausrede.

ran: Wie schnell kriegt man den Kopf frei für so ein großes Spiel bei Juventus Turin?

Nübel: Ab dem Tag nach dem Bayern-Spiel wird wieder voll angegriffen und der Fokus liegt auf Turin. Und dann freuen wir uns darauf und dann ist der Kopf frei für die Champions League.

ran: Wie sehen Sie die Chancen? Im Bernabeu hat die Mannschaft ja schon ein Ausrufezeichen gesetzt, dass man auf dem Niveau mithalten kann.

Nübel: Ich glaube, es ist wichtig, dass wir unser Spiel wieder durchdrücken. Natürlich werden wir uns anpassen an den Gegner, der sehr stark ist.  Trotz alledem wollen wir unser Ballbesitz-Spiel wieder spielen. Dann sind wir stark und ich glaube, dann weiß Turin auch, dass wir Qualitäten haben. Und das gilt es zu zeigen.