DFB-Pokal
BVB: Sahin-Rauswurf wäre ein Fehler - nur eins kann Borussia Dortmund noch retten - Kommentar
- Aktualisiert: 06.11.2024
- 11:45 Uhr
- Andreas Reiners
Die BVB-Krise verschärft sich mit dem Pokal-Aus in Wolfsburg weiter. Das Projekt mit Trainer Nuri Sahin steht bereits jetzt vor dem Scheitern. Ein Rauswurf wäre allerdings fatal. Ein Kommentar.
Es gibt einen Zeitpunkt in einer Krise, da wurde schlicht und ergreifend genug geredet. Da reicht es. Endgültig.
Da braucht man keine Durchhalteparolen, keine Floskeln mehr. Kein Blabla. Keine großen Reden, keine Ansagen, keine Ausreden.
Sondern nur noch Taten. Ergebnisse. Harte Fakten. Wie aktuell bei Borussia Dortmund.
Das Wichtigste in Kürze
Borussia Dortmund in der Krise: Dann wird es unschön
Weil längst klar ist: Bekommt die Mannschaft jetzt nicht die Kurve, kann die Krise eine ausgewachsene, eine sehr unschöne werden.
Und dann heißt es im Fußball-Geschäft blitzschnell: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Die Mannschaft des BVB befindet sich exakt in dieser Gemengelage, unmittelbar vor dieser Kurve, kurz bevor die Krise sich komplett verselbständigt, kaum noch einzufangen ist. Moderieren kann man sie quasi nicht mehr, weil man sich ständig wiederholt und in einen nichtssagenden Singsang verfällt. Und dabei ohne sichtbare Effekte bleibt.
Der BVB befindet sich in dem Zustand, in dem besser geschwiegen werden sollte. Weil die Borussia drauf und dran ist, sich in diesem schleichenden Niedergang zu verlieren. Und damit auch den Fokus für das Wesentliche - die Ergebnisse.
"Es tut sehr weh. Aber morgen müssen wir wieder aufstehen", floskelte Trainer Nuri Sahin nach dem 0:1 beim VfL Wolfsburg. Der erste Titel ist bereits im Oktober verspielt. Aus in der 2. Runde des DFB-Pokals. Es war am Dienstagabend in der VW-Arena tatsächlich so trist, wie es sich anhört.
Was soll Sahin da noch groß sagen?
Jeder kann sehen, dass der BVB irgendwo zwischen Fassungslosigkeit, Ratlosigkeit und Niedergeschlagenheit herumirrt.
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Nuri Sahin beim BVB: Es kommt alles zusammen
"Im Moment kommt alles zusammen", meinte Sahin nach der dritten Pflichtspiel-Pleite in Folge, der vierten in den letzten fünf Partien. Auch das stimmt, der BVB hat mit Verletzungspech zu kämpfen. Doch das sind alles Begleiterscheinungen eines Absturzes, den nun nur noch die Spieler aufhalten können.
Sie sind gefragt, sie sind gefordert, sie müssen nun liefern. Am Samstag erwartet Dortmund am neunten Spieltag der Bundesliga RB Leipzig (ab 18:30 Uhr im Liveticker). Dann zählt es, dann kommt es auf das Statement der Mannschaft an.
Kann die Mannschaft noch mit Sahin? Will sie noch mit ihm? Auch diese Fragen wurden medial schon gestellt, das Leipzig-Spiel wird Antworten bringen, weil der BVB dringend eine Wende braucht, ehe weitere Ziele in Gefahr geraten.
Dortmund gegen RB Leipzig: Endspiel für Sahin?
Es könnte deshalb bereits ein Endspiel für den immer stärker unter Druck stehenden Sahin werden, weil die Mannschaft die ganz großen, unbedingt nötigen Reaktionen bisher vermissen lässt. Kein Aufbäumen, keine Wende, und damit keine Argumente für den Trainer.
Stattdessen wirkt das Team führungslos auf dem Platz, orientierungslos und vor allem verunsichert, phasenweise wie gelähmt, spielerisch seltsam limitiert. Symptome, die sich mit jeder Niederlage verschlimmern, ja geradezu potenzieren.
Eigentlich wäre es fatal, schon jetzt das Bekenntnis zu Sahin in den Papierkorb zu befördern, um den x-ten Neuanfang zu starten. Vor allem, weil der Trainer nur ein Teil im vielschichtigen Puzzle des Versagens beim BVB ist.
Er ist aber in der Regel derjenige, den es als ersten trifft. Dann, wenn genug geredet wurde. Wenn nur noch Ergebnisse zählen - diese aber nicht mehr stimmen.