DFB-Pokal
FC Bayern München: Die Stimmen zum Pokal-Debakel in Saarbrücken
- Aktualisiert: 02.11.2023
- 08:43 Uhr
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Der FC Bayern München hadert nach dem sensationellen Pokalaus mit den eigenen Fehlern. Thomas Tuchel gibt zu, sich mit Harry Kane verzockt zu haben und nimmt ein Gegentor auf seine Kappe. Thomas Müller kritisiert den Umgang mit den eigenen Fans. Die Stimmen zum Pokalspiel.
Thomas Tuchel in der ARD…
… zum Ausscheiden: "Es ist nicht so, dass wir keine Möglichkeit hatten zu gewinnen oder überheblich waren. Mit dem letzten Torschuss haben wir eine ganz bittere Pille gekriegt. Es gibt hundert Erklärungen und vielleicht auch keine. Ich habe keine Erklärung. Keine schlaue. Es fühlt sich komisch an. Wir haben wieder früh einen Verletzten. Klar, alle die sagen, wir müssen trotzdem gewinnen, haben recht. Es ist einfach sehr bitter, weil man es nicht mehr gutmachen kann. Wir sind alle super enttäuscht. Wir wollten mit aller Macht nach Berlin. Wir gehen in Führung, dann haben wir nicht mehr gut gespielt. In der zweiten Halbzeit war alles okay, außer dass uns der Punch und das gewisse Glück gefehlt hat, ein zweites oder drittes Tor zu machen. Es ist, wie es ist. Wir gratulieren dem Gegner und sind auf der falschen Seite der Pokalsensation."
… zum Auftritt seiner Mannschaft: "Wir haben Probleme gehabt, uns an die aggressive Spielweise anzupassen. Es waren auch Spieler dabei, die wenig Spielrhythmus haben. Das hat man uns auch angemerkt. Wir wollten das seriös machen und das Spiel in die gegnerische Hälfte bringen. Die zweite Hälfte war so, wie wir es eigentlich haben wollten – außer dem Torerfolg."
… zum Verzicht auf Harry Kane: "Es war nur noch ein letzter Wechsel möglich. Ich wollte bis zur Verlängerung warten und schauen, ob alle durchspielen können, da es sonst bedeutet hätte, dass wir nicht mehr wechseln könnten."
… zum Ballverlust vor dem 1:1 in der eigenen Hälfte: "Die Entscheidung von (Kim) Minjae ist in der Situation nicht gut gewesen, Frans (Krätzig) unter dem Druck anzuspielen. Minjae geht danach in den 50:50-Zweikampf. Er könnte aber auch auf den Beinen bleiben und ihn abdrängen. Es passiert uns einfach immer noch zu oft: Wir gehen in Momenten ins Risiko, wo es nicht nötig ist und spielen zu viel longline, wo wir eigentlich diagonal spielen wollen."
... zum Gegentor zum 1:2 nach einem Einwurf (bei Sky): "Beim 1:2 verteidigt Konrad Laimer aggressiv raus. Ich hatte Kingsley rausgeschickt, weil ich davon ausging, dass Konrad innen bleibt. Es kann auch sein, dass ich es auf meine Kappe nehmen muss in dem Fall."
… zur Verletzung von Matthijs de Ligt: "Es ist wieder das gleiche Knie und die gleiche Kapsel. Es ist im Moment sehr schmerzhaft, aber es gibt noch keine Diagnose."
... zu den Auswirkungen auf das Duell gegen den BVB am Wochenende (bei Sky): "Ob es was mit uns macht, ist unsere eigene Entscheidung. Wir gewinnen und verlieren zusammen. Es gibt keine Schuldzuweisungen. Ich glaube, dass wir hier nicht überheblich hergekommen sind oder nicht alles gegeben haben. Es ist nicht die Zeit, verrückt zu werden oder schwarz zu malen. Wir müssen alle Kräfte sammeln und uns für Samstag aufrappeln."
Das Wichtigste zum FC Bayern Münch
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Thomas Müller kritisiert Umgang mit eigenen Fans
Thomas Müller bei Sky…
… zum Pokalaus: "Wenn Bayern in Saarbrücken verliert, muss folgendes passieren: Saarbrücken muss ein gutes Spiel gemacht haben. Das haben sie getan. Dann müssen wir unsere Chancen nicht machen. Ich kann nicht sagen, dass wir fahrlässig waren. Wir müssen uns den Schuh anziehen, dass die Saarbrücker überhaupt die Möglichkeiten kriegt. Dass bei uns jetzt immer in der 2. Runde im Pokal Schluss ist, ist für mich, der schon lange dabei ist, unerklärlich. Wir wollen nicht jammern, sondern den Saarbrückern gratulieren. Das müssen wir jetzt bis Samstag abschütteln."
… zu den Gründen für das Aus: "Die Saarbrücken haben mit dem 5-4-1 die Reihen dicht gemacht. Das Geläuf ist zwar besser als erwartet gewesen, aber natürlich trotzdem keine Traumwiese, um durch die Ketten Fußball zu spielen. Wir machen das 1:0 und waren dann vielleicht zu zufrieden mit dem Ergebnis und laden Saarbrücken dann zum Gegentor ein."
… zum Umgang mit den mitgereisten Fans: "Den Fans geht es gar nicht so ums Ergebnis. Aber was überhaupt nicht geht, ist dass nur drei, vier Spieler von sich aus verstehen, den Support zu respektieren. Die Jungs fahren unter der Woche hunderte Kilometer hoch, um uns zu unterstützen. Es geht darum, den Respekt zu zeigen. Das haben wir auch in der Kabine angesprochen. Da werden wir in Zukunft ein anderes Gesicht zeigen."
… zum nicht gepfiffenen Handelfmeter für Bayern in der Schlussminute: "In der Bundesliga wird es mit Videobeweis gepfiffen. Jetzt können wir auch sagen, wir hatten Pech, aber für den Schiri ist es im Gewühl schwierig zu sehen."
Saarbrücken-Keeper "weiß gar nix mehr vom Spiel"
Jürgen Luginger, Saarbrückens Sportdirektor bei Sky...
... zum sensationellen Sieg: "Ein Auf und Ab. Man kann‘s nicht richtig fassen. Man hat es immer erträumt, dass sowas eintritt. Die Bayern haben nach dem 1:0 einen Gang zurückgeschaltet und wir sind immer besser ins Spiel gekommen."
Tim Schreiber, Saarbrückens Torhüter und Man of the Match bei Sky...
... zum Weiterkommen: "Ich kann es nicht beschreiben! Ich bin immer noch fassungslos. Ich weiß gar nix mehr vom Spiel. Die Gefühle überschwappen gerade. Vielleicht realisiere ich es morgen oder zwei Tage später. Heute wird noch gut gefeiert, aber Samstag geht‘s weiter."