Spiele gegen USA und Mexiko im Oktober
Wegen US-Reise: Es knirscht zwischen BVB und DFB
- Veröffentlicht: 07.09.2023
- 12:46 Uhr
- Tobias Hlusiak
Die Nationalmannschaft wird im Oktober zwei Länderspiele in den USA absolvieren. Das kommt besonders bei Borussia Dortmund nicht gut an. Grund ist die Terminierung des folgenden Bundesliga-Spieltags. Es knirscht zwischen Verband und Verein.
Vom DFB-Team berichtet Tobias Hlusiak
Die Reise der deutschen Nationalmannschaft in die USA beherrscht schon rund einen Monat vor Abflug die Schlagzeilen. Erst am Mittwoch hatte sich Niklas Süle kritisch über den Trip geäußert.
Als "nicht gut gewählt" bezeichnete der Innenverteidiger den Termin und begründete dies mit einigen Mitspielern bei Borussia Dortmund, die regelmäßig weite Reisen für Länderspiele antreten müssen: "Ich sehe es bei meinen Kollegen, die irgendwo hinreisen und mit Jetlag zurückkommen."
Bei seinem Verein ist der 28-Jährige nicht der einzige, der den DFB-Plan nicht vollends nachvollziehen kann. Zwischen der Borussia und dem DFB schwelt ein Streit.
Grund ist das Bundesligaspiel der Dortmunder gegen Werder Bremen.
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Terminierung mehr als unglücklich
Die Partie bildet den Auftakt zum 8. Spieltag und wird am 20. Oktober - einem Freitag - um 20:30 Uhr angepfiffen.
Problem: Das Spiel der deutschen Mannschaft gegen Mexiko in Philadelphia findet am vorigen Dienstagabend um 20 Uhr Ortszeit statt - also in Deutschland am Mittwochmorgen um 2 Uhr.
"Wir haben das Thema mehrmals mit Rudi Völler und mit den Fernsehanstalten besprochen. Diese Ansetzung ist für uns äußerst unglücklich", sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl erst kürzlich bei "Sky".
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Sein Ärger ist verständlich. Für die aktuelle DFB-Maßnahme mit den Spielen gegen Japan in Wolfsburg und Frankreich in Dortmund sind sechs Borussen nominiert.
Wäre dies auch in den USA der Fall, kämen Niklas Süle, Nico Schlotterbeck, Emre Can, Julian Brandt, Felix Nmecha und Niclas Füllkrug nach all den Reisestrapazen wohl nicht unbedingt für die BVB-Startelf in Betracht.
Gespräche zwischen DFB und der Borussia laufen im Hintergrund, um eine Lösung zu finden. Eine Verschiebung des Werder-Spiels soll aber nicht im Raum stehen. Das jedenfalls will "Sportbuzzer" erfahren haben.
Eher könnten die Dortmunder Nationalspieler im Spiel gegen Mexiko geschont werden, oder sogar früher zurück nach Deutschland fliegen.
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Völler verteidigt US-Reisepläne
So oder so wird der Verband nicht von seinen Plänen der Reise abrücken. DFB-Direktor Rudi Völler verteidigt das Vorhaben vielmehr.
"Als ich beim DFB angefangen habe, war diese Reise schon so gut wie klar. Mein erster Reflex war - da bin ich ehrlich: Warum machen wir sie eigentlich? Inzwischen sage ich auch: Sie ist gut", wird Völler auf der DFB-Homepage zitiert.
"Nach den beiden Heimspielen gegen Frankreich und Japan ist es mit Blick auf die kommende Weltmeisterschaft wichtig, sich auch vor Ort den Fans zu präsentieren, Gespräche zu führen und Kontakte zu knüpfen", begründete der einstige Stürmer die Tour.
Es gehöre zu einer professionellen Vorbereitung, frühzeitig auch das nachfolgende Turnier anzugehen. Die USA, Mexiko und Kanada richten die WM 2026 aus.