Auf der Suche nach einem neuen Bundestrainer klopft der DFB sämtliche Optionen ab. Wunschkandidat vieler Fans: Julian Nagelsmann. Der ist nicht abgeneigt.
Julian Nagelsmann ist der Topkandidat als neuer Bundestrainer - und nach ran-Informationen kann sich der Ex-Bayern-Coach den Job durchaus vorstellen!
Die Gründe dafür liegen klar auf der Hand: Für Nagelsmann tut sich gerade eine Chance auf, die man als Trainer vermutlich nur einmal im Leben bekommt.
Der 36-Jährige würde das wichtigste Amt im deutschen Fußball übernehmen und die Mannschaft in eine Europameisterschaft im eigenen Land führen - mehr geht nicht. Dem würde sich Nagelsmann sicher nicht verweigern. Und: Anders als Jürgen Klopp ist betreut er derzeit kein Team.
Fakt ist: Rudi Völler hat in seiner Funktion als Sportdirektor des Verbandes bereits Kontakt mit Nagelsmanns Berater Volker Struth aufgenommen.
Ein entsprechender Bericht von "Bild" deckt sich mit ran-Informationen, die auch besagen: Nagelsmann selbst war an den Gesprächen nicht beteiligt – entsprechend äußerte sich zuletzt auch DFB-Vize Hans-Joachim Watzke.
Der Ex-Bayern-Trainer steht zwar noch beim Rekordmeister unter Vertrag, doch Klub-Patron Uli Hoeneß ließ die Öffentlichkeit bereits wissen, dass es am FC Bayern sicherlich nicht scheitern werde, sollte der DFB tatsächlich Unterstützung benötigen.
Zudem ist der Wunsch der Bayern-Bosse groß, das Millionen-Gehalt von Nagelsmann nicht weiter bezahlen zu müssen. Und: Der Klub könnte sich in der Öffentlichkeit als Retter der deutschen Nationalmannschaft präsentieren.
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Problem: DFB ist chronisch klamm
Ist der Weg für Nagelsmann also frei? Ganz so einfach ist es (noch) nicht.
Größtes Problem des DFB dürfte der finanzielle Aspekt einer Verpflichtung des Top-Trainers sein. Der Verband ist chronisch klamm und würde allen Anschein nach mit relativen kleinen Summen in ernsthafte Verhandlungen eintreten - auch deswegen, weil man Hansi Flick mit geschätzten 6,5 Millionen Euro zum bestbezahlten Nationaltrainer der Welt gemacht hatte und dafür öffentlich scharf kritisiert worden war.
Der Betrag liegt ungefähr in den Sphären, in denen sich Nagelsmanns jährliches Grundgehalt bei Bayern bewegt. Doch aufgrund einer Staffelung in seinem noch laufenden Vertrag wird dies immer kleiner. Prämien kassiert er – anders als einst Niko Kovac – nicht weiter.
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DFB sucht Flick-Nachfolger: Felix Magath signalisiert Gesprächsbereitschaft
Mögliche Nachfolger für Hansi Flick Einen Tag nach der 1:4-Klatsche gegen Japan hat der DFB Hansi Flick von seinen Pflichten als Cheftrainer der Nationalmannschaft entbunden. Als Interimslösung übernimmt Rudi Völler. Vor der Heim-EM 2024 muss allerdings dringend ein dauerhafter Ersatz gefunden werden. ran zeigt die Kandidaten.
Felix Magath Der frühere Bundesliga-Coach Felix Magath hat via "Bild" seine Bereitschaft zu Gesprächen mit dem DFB über den Job als Bundestrainer signalisiert. "Didi Hamann und Stefan Effenberg haben sich dafür ausgesprochen, dass ich diesen Job machen soll. Daraufhin habe ich mich dahin gehend geäußert, dass ich mich in der Lage sehe, diesen Job zu machen", sagte Magath. Aber noch ...
Felix Magath ... habe sich der DFB beim 70-Jährigen nicht gemeldet. "Daher kann ich nicht entscheiden: Will ich diesen Job machen oder will ich ihn nicht machen. Bevor ich nicht mit Verantwortlichen gesprochen habe, stellt sich die Frage für mich überhaupt nicht", erklärte Magath, "für mich ist die Situation so, dass ein erfahrener Mann übernehmen sollte."
Felix Magath "Wenn der DFB glaubt, keine andere Lösung mehr zu haben – dann wird er sich melden", erklärte Magath seine Bereitschaft im Fall des Falles mit den Verantwortlichen über ein mögliches Engagement als Bundestrainer zu sprechen. Magath rettete Hertha BSC 2022 vor dem Abstieg in die 2. Bundesliga, ist seitdem ohne Trainerjob.
Julian Nagelsmann Einem Bericht der "Bild" zufolge, gilt aber Julian Nagelsmann als Top-Favorit auf die Nachfolge von Flick, allerdings soll er hin- und hergerissen sein. Dies deckt sich auch mit ran-Informationen. Nagelsmann hat noch Vertrag beim FC Bayern, eine Ablöse wäre fällig. Laut "Sky" seien die Bayern aber sogar bereit, darauf zu verzichten, um Nagelsmann von der Payroll zu bekommen.
Louis van Gaal Philipp Lahm, Turnierdirektor der Europameisterschaft 2024, hat sich für die Verpflichtung seines Ex-Trainers ausgesprochen. "Louis van Gaal steht als Trainer auf dem Platz für Disziplin, Ordnung und Struktur in der Spielweise seiner Mannschaften. Er vermittelt dies stets durch eine sehr klare Ansprache", sagte Lahm der "Bild". Und mit der Meinung steht er nicht alleine da ...
Louis van Gaal Auch "ARD"-Experte Bastian Schweinsteiger sprach sich für den "Tulpengeneral" aus. "Mein Wunsch, beziehungsweise das, was für die Mannschaft am besten wäre, ist Louis van Gaal", erklärte der 39-Jährige und verwies auf die starken Leistungen der Niederlande bei der WM in Katar. Nach dem Turnier hatte Ronald Koeman die "Oranje" übernommen. Laut "Bild" gilt van Gaal als Alternative zu Nagelsmann.
Louis van Gaal Im Gespräch mit der "Bild" hatte sich Louis van Gaal zuvor selbst ins Spiel gebracht. Für ein "vielversprechendes Land" sei er bereit, an die Seitenlinie zurückzukehren. Bei "Sky" erklärte er, dass er sich geehrt fühle, "dass ich als einer der Kandidaten genannt werde. Aber es wurde noch nie ein Ausländer für den Posten des Bundestrainers in Deutschland ausgewählt", so der 72-Jährige.
Oliver Glasner Ex-Eintracht-Coach Oliver Glasner gilt laut "Bild" als Kandidat, sollte Nagelsmann absagen. Der Österreicher ist aktuell ohne Vertrag und hat mehrfach unter Beweis gestellt, dass er das Beste aus einer Mannschaft herausholen kann. Am beeindruckendsten stellte er dies wohl 2022 mit dem Gewinn der Europa League mit Eintracht Frankfurt unter Beweis.
Stefan Kuntz Kommt es zur Rückkehr von Stefan Kuntz zum DFB? Der 60-Jährige steht als Trainer der türkischen Nationalmannschaft massiv in der Kritik. Zuvor hatte er mit der deutschen U21 2017 und 2021 die U21-Europameisterschaft gewonnen. Laut "Bild" gilt auch Kuntz als Alternative, sollte Nagelsmann sich gegen den Job als Bundestrainer entscheiden.
Jürgen Klinsmann Kehrt tatsächlich Jürgen Klinsmann zum DFB als Bundestrainer zurück? Geht es nach dem 1974er Weltmeister Berti Vogts, ist der jetzige Trainer von Südkorea neben Jürgen Klopp der geeignetste Kandidat auf die Flick-Nachfolge. "Sie haben beide das Feuer und die Ausstrahlung, unseren Fußball wieder zu beleben", sagte der 76-Jährige der "Rheinischen Post".
Jürgen Klinsmann Der Haken an der Sache: Klinsmann ist aktuell schon Nationalmannschaftstrainer - und zwar von Südkorea. Dort ist er allerdings aktuell eher unerfolgreich unterwegs. In bis dato fünf Spielen holte "Klinsi" keinen Sieg (2 Niederlagen, 3 Unentschieden). Dass er bei Südkorea aufhört und Bundestrainer wird, ist nahezu ausgeschlossen.
Felix Magath Magath nahm die Vorlage prompt auf - und bot seine Dienste an. Er habe "oft genug gezeigt", in der Lage zu sein, "verunsicherte Mannschaften wieder aufzurichten und ihnen so viel Vertrauen zu geben, dass sie wieder in der Lage waren, sehr gute Leistungen zu bringen. Das ist das, was der DFB zurzeit braucht", sagte der 70-Jährige beim Radiosender NDR 90,3.
Matthias Sammer Neben Nagelsmann will sich der DFB laut "Daily Telegraph" auch mit Matthias Sammer unterhalten. Aktuell ist der 56-Jährige als Berater des BVB und TV-Experte tätig, einen Trainerjob hat er nicht inne. In den vergangenen Monaten trat Sammer immer wieder als DFB-Kritiker auf. Laut "SID" stehe Sammer allerdings nicht für ein Engagement beim DFB zur Verfügung.
Rudi Völler Sollte keiner der beiden als Flick-Nachfolger installiert werden, sei eine Lösung mit Teamchef Rudi Völler möglich. So könnte er die Mannschaft bis zur EM 2024 betreuen. Beim Länderspiel gegen Frankreich steht der 63-Jährige bereits interimsweise mit Hannes Wolf und Sandro Wagner an der Seitenlinie.
Roger Schmidt Wie der "kicker" berichtet, habe der DFB die Entwicklung des Ex-Leverkusen-Trainers Roger Schmidt bei Benfica Lissabon "intensiv verfolgt". Allerdings verlängerte dieser erst vor Kurzem bis 2026, Ausstiegsklausel von 30 Millionen Euro inklusive. Zwar kennen sich Schmidt und Rudi Völler aus gemeinsamen Zeiten bei B04, eine Installierung dürfte aber eher unwahrscheinlich sein.
Jürgen Klopp Er wäre wohl der Wunschkandidat jedes deutschen Fußball-Fans: Jürgen Klopp. Der Name des 56-Jährigen fällt immer wieder, wenn es um die Nationalmannschaft geht. Klopp hat noch bis 2026 Vertrag beim FC Liverpool. Daher dürfte eine Verpflichtung noch vor der Heim-EM mehr als schwierig werden, auch wenn er laut einem Bericht des "Mirror" eine Deutschland-Klausel haben soll.
Nagelsmann bereit für Gehaltsminderung?
Nach ran-Informationen ist es aber durchaus möglich, dass Nagelsmann beim Thema Finanzen Abstriche macht, auf das Geld ist er nicht angewiesen.
Schließlich ist der 36-Jährige für seinen Ehrgeiz bekannt. Lieber arbeitet er auf einem Top-Posten als die Hände in den Schoß zu legen. Und das junge Alter war für ihn ohnehin nie ein Argument, vor großen Aufgaben einen Rückzieher zu machen.
Für den DFB dürfte es also auch darauf ankommen, Nagelsmann ein reizvolles Paket abseits des Gehalts präsentieren zu können. Zum Beispiel, ob Nagelsmann sein Trainerteam selbst bestimmen dürfte.
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Für den DFB tickt die Uhr
Da sein ehemaliger Co-Trainer Dino Toppmöller in Frankfurt gerade selbst als Cheftrainer beschäftigt ist, böte sich der beim Verband hochgeschätzte Sandro Wagner an.
Er gab bereits im Spiel gegen Frankreich den Assistenten von Völler und bekannte erst vor wenigen Monaten, wie sehr ihn Nagelsmann während seiner Zeit in Hoffenheim geprägt habe. Außerdem möchte Völler den letztjährigen Haching-Coach unbedingt in einer wichtigen Rolle halten.
Der Zeitdruck für die Entscheider spielt Nagelsmann in die Hände. Die Verantwortlichen werden sich strecken, um ihn von einem Engagement zu überzeugen. Denn bereits am 9. Oktober bricht die Nationalmannschaft zu ihrer PR-Reise in die USA auf. Da soll ein neuer Bundestrainer im Amt sein.
Und auch aus einem anderen Grund läuft dem DFB die Zeit davon. Spätestens im Winter dürften sich einige Top-Klubs wieder um Nagelsmann bemühen. Real Madrid wird immer wieder als Interessent gehandelt, für den FC Chelsea war Nagelsmann Top-Kandidat, um PSG gab es vage Gerüchte.