EM 2024
DFB-Elf bei der EM 2024: Darum ist das Ukraine-Spiel so wichtig für den Bundestrainer
- Aktualisiert: 02.06.2024
- 22:39 Uhr
- Tobias Hlusiak
Elf Tage vor Turnierstart trifft die deutsche Nationalmannschaft am Montagabend in Nürnberg auf die Ukraine. Obwohl noch zwei Stammspieler fehlen, hat die Partie für den Bundestrainer und einzelne Stars eine enorme Bedeutung. Nicht nur, weil sich hoher Besuch angekündigt hat.
Aus dem Base Camp der Nationalmannschaft berichtet Tobias Hlusiak
Joshua Kimmich weiß, worauf es ankommt.
Von der guten Stimmung im DFB-Camp nach genau einer Woche der gemeinsamen Vorbereitung wollte sich der 84-fache Nationalspieler nicht blenden lassen.
Diese sei zwar "gut", meinte der Bayern-Star, aber: "Natürlich können wir jetzt alle lustig sein. Wenn man dann verliert, trübt das natürlich die Stimmung."
Damit das nicht passiert, soll möglichst schon im ersten Testspiel - das gleichzeitig auch das vorletzte ist - gegen die Ukraine am Montagabend (ab 20:45 Uhr im Liveticker) ein Sieg her, "um im Flow zu bleiben", wie es Kimmich formuliert.
Für den Rechtsverteidiger steht dabei vor den Augen von Bundeskanzler Olaf Scholz persönlich nicht wirklich viel auf dem Spiel. Er hat seinen Platz im endgültigen Kader - sollte er fit bleiben - sicher.
Das unterscheidet ihn von einigen Kollegen.
Das Wichtigste in Kürze
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Das Hauen und Stechen hat hinter den Abdeckplanen des Trainingsplatzes in Herzogenaurach nämlich längst begonnen. Und besonders in der Defensive deutet sich ein Ausscheidungsrennen an.
Hinter den gesetzten Stamminnenverteidigern Jonathan Tah und Antonio Rüdiger - der nach dem Champions-League-Sieg mit Real Madrid am Dienstag zur Mannschaft stößt - scheint derzeit nur Nico Schlotterbeck vom BVB sicher.
Der Dortmunder kommt ebenfalls am Dienstag in Franken an, wo Waldemar Anton und Robin Koch schon seit Samstag auf dem Trainingsplatz stehen.
Mit den sechs Tagen in Blankenhain macht sich Bundestrainer Julian Nagelsmann seit geraumer Zeit ein Bild davon, wer die Nase vorn hat und als Nummer vier mit zur EM fahren darf.
Der Verlierer des Duells Anton gegen Koch dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit aussortiert werden.
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Nagelsmann mit klarem Zeichen an Anton
Derzeit sieht es klar so aus, als würde es den Frankfurter Koch treffen - erst recht, seit Nagelsmann dessen Konkurrenten Anton eine Startelfgarantie für das Ukraine-Spiel ausstellte.
Der Stuttgarter soll für Rüdiger einspringen und neben Tah verteidigen. Ein mehr als deutlicher Fingerzeig. Besonders in Verbindung mit der Begründung, die der Bundestrainer präsentierte.
"Die, die am nächsten dran sind, spielen für die, die fehlen", so Nagelsmann.
Bitter für Koch: Schon bei beiden März-Länderspielen hatte er keine einzige Minute Einsatzzeit bekommen.
Zumindest das dürfte sich nun ändern."Auch Robin macht es gut", meinte Nagelsmann am Tag vor dem Ukraine-Spiel noch.
Spätestens am Freitag - wenn der endgültige Kader gemeldet werden muss - wird man sehen, ob es gereicht hat.
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DFB-Elf: Neuer sofort wieder gefordert
Wichtige Erkenntnisse wird das Testspiel in Nürnberg dem Bundestrainer aber nicht nur in der Abwehrkette liefern. Sondern auch dahinter.
Manuel Neuer steht vor seinem Comeback. Nach eineinhab Jahren kehrt der Bayern-Torwart in den Kasten der Nationalmannschaft zurück und soll sofort wieder in eine Führungsrolle.
"Ich muss ihm vom Spiel nichts erklären. Das versteht er alles", sagte Nagelsmann, der seiner Nummer eins attestierte, nach seinem Magen-Darm-Infekt wieder fit zu sein.
Dass Neuer vorangehen kann, hat er jahrelang unter Beweis gestellt. Ob ihm und seinem Standing die lange DFB-Pause so gar nichts anhaben kann, wird sich in der kurzen Zeit bis zur EM zeigen.
Nagelsmann will keine Experimente machen
Neben Rüdiger und Schlotterbeck fehlen gegen die Ukraine noch Toni Kroos - für den Pascal Groß beginnen wird - und Niclas Füllkrug. Marc-Andre ter Stegen reist am Spieltag aus Barcelona an.
"Wir wollen die bekannten Rollen auch bei den Testspielen durchziehen, das war der Sinn der Rollengespräche", sagte Nagelsmann und kündigte an, seiner Top-Elf Spielzeit zu geben.
Zumal habe seine Mannschaft "in der Konstellation erst zweimal gespielt, wir brauchen noch Rhythmus und wollen versuchen, die gewonnene Stabilität weiter auszubauen."
Der Bundestrainer wird also viele Erkenntnisse erhalten. Unter anderem auch darüber, ob die Stimmung weiterhin gut sein wird.