EM 2024
DFB-Team gegen Spanien: Bitter und unverdient - Kommentar zum Viertelfinal-K.o.
- Aktualisiert: 06.07.2024
- 02:44 Uhr
- Martin Volkmar
Für die deutsche Nationalmannschaft ist die Heim-EM nach einer unglücklichen Niederlage gegen Spanien beendet, doch mit einem starken Turnier und einer nach dem Rückstand begeisternden Leistung gegen den Titelfavoriten wurde viel Kredit wiedergewonnen. Das DFB-Team ist wieder auf Augenhöhe mit den Topnationen. Ein Kommentar.
Vom DFB-Team berichtet Martin Volkmar
Schade. Der Traum vom vierten EM-Titel ist für die deutsche Mannschaft geplatzt.
Und das trotz einer über weite Strecken grandiosen Leistung durch ein unfassbar bitteres Gegentor in der letzten Minute der Verlängerung.
Dabei sprach noch in der regulären Spielzeit wenig für das Comeback, das die DFB-Auswahl dann in Stuttgart hinlegte.
Bis zur Führung der bis dahin besseren Gäste durch Dani Olmo (52.) liefen zu viele Spieler ihrer Bestform hinterher, was auf diesem Niveau dann meist zu wenig für einen Erfolg ist.
Allen voran Leroy Sane und Emre Can, die von Julian Nagelsmann eigentlich als Gamechanger gebracht worden waren, enttäuschten komplett und blieben schon zur Halbzeit draußen.
Danach allerdings muss man der deutschen Mannschaft ein großes Lob zollen. Denn nach dem Rückstand nahm das Team endlich sein Herz in die Hand und zeigte den Mut, den man vorher zu selten gesehen hatte.
Das Wichtigste in Kürze
Das auch danach keineswegs reibungslos laufende Angriffsspiel wurde endlich konsequenter und zwingender, sodass der Ausgleich schon vor dem späten 1:1 durch Florian Wirtz (89.) verdient gewesen wäre.
Offensive rafft sich nach schwacher erster Hälfte auf
Vor allem die Einwechslungen des Bundestrainers brachten neuen Schwung, die lange Zeit kaum geforderte spanische Defensive kam mehrfach ins Schwanken.
In der Verlängerung wurde es dann wie erwartet ein Abnutzungskampf, bei dem Toni Kroos im nunmehr feststehenden letzten Spiel seiner Karriere am Ende kaum noch laufen konnte.
Und auch Toni Rüdiger war vermutlich kräftemäßig nicht mehr ganz auf der Höhe, als er Merino in seinem Rücken laufen ließ, sodass der einstige BVB-Flop der deutschen Mannschaft den K.o.-Stoß versetzen konnte.
Niclas Füllkrug besaß sogar in der Nachspielzeit noch die Chance zum erneuten Ausgleich, doch es sollte nicht mehr sein.
Ein unglückliches und unverdientes Ende einer gleichwohl überzeugenden EM des Gastgebers.
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