Bundestrainer Hansi Flick hat seinen Kader für die beiden kommenden Spiele gegen Japan und Frankreich bekannt gegeben. Die größte Überraschung ist ein England-Legionär.
Hansi Flick servierte seine gnadenlosen Entscheidungen bei einer guten Tasse Kaffee. Mit dem Rücken zur Wand räumte der Bundestrainer am Donnerstag knallhart in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf: Über Jahre etablierte Stammspieler wie Leon Goretzka oder Timo Werner dürfen nicht mehr dabei helfen, die Heim-EM in neun Monaten zu retten - und damit wahrscheinlich Flicks Job.
Neben Goretzka und Werner traf Flicks Bannstrahl für die WM-Revanche gegen Japan (9. September/Wolfsburg) und den Klassiker gegen Frankreich (12. September/Dortmund) auch David Raum, Matthias Ginter, Thilo Kehrer oder Marius Wolf. Sie alle können aus den unmissverständlichen Äußerungen des Bundestrainer ohne Zweifel herauslesen, warum sie gestrichen wurden.
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Flick: "Wer gibt dieser Mannschaft Energie?"
"Wir haben uns gefragt: Wer gibt dieser Mannschaft Energie?", sagte Flick in einer Medienschalte aus einem Besprechungsraum im Frankfurter DFB-Campus heraus eindringlich. "Das schauen wir uns ganz genau an! Die Mannschaft ist der Star, nicht der Einzelne."
Er "begnadigte" mit seinem September-Aufgebot den zuletzt abgestraften Innenverteidiger Niklas Süle. Das überraschende neue Gesicht im 24er-Kader ist der langjährige Premier-League-Profi Pascal Groß von Brighton and Hove Albion, den Flick als "sehr intelligenten Spieler" lobte.
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Goretzka nach Nicht-Nominierung "extrem enttäuscht"
Erklärungsbedarf gab es aber besonders bei Leon Goretzka, der nach 53 Länderspielen und 14 Toren plötzlich aussortiert ist. Der Mittelfeldspieler von Bayern München hatte im Sommer offensichtlich gut gearbeitet, seine ersten beiden Spiele in der Liga waren stark. Andererseits enttäuscht er in der Nationalelf seit langer Zeit.
"Ich habe mit Leon gesprochen, am Mittwoch noch. Er weiß Bescheid über die Gedanken, die ich habe", sagte Flick und versicherte, die Ausbootung sei wie bei den anderen "nichts Endgültiges".
Goretzka meldete sich nach der Nicht-Nominierung via Instagram. "Ihr wisst, wie stolz es mich macht, für Deutschland zu spielen. Ich bin extrem enttäuscht von der überraschenden Entscheidung, im September nicht dabei zu sein. Gerade die letzten Wochen haben sich wieder richtig gut angefühlt und ich habe mich brutal darauf gefreut, auch in der Nationalmannschaft meinen Beitrag zu leisten, dass wir als Team zurück in die Erfolgsspur kommen. Das habt ihr alle, das hat ganz Deutschland verdient!", schrieb Goretzka.
Auch an Werner hatte er Flick zuvor stets eisern festgehalten.
Bundestrainer fordert: Ego muss hinten angestellt werden
Doch dieser Kader umreißt eindeutig Flicks EM-Idee - bei weiteren Nachfragen wurde der Bundestrainer deshalb brummig. "Wie groß ist denn so ein Kern?", fragte er bissig zurück. "Ich kann doch keine 20 Spieler ständig spielen lassen, sondern acht, zehn, bestenfalls elf", gab er mit erhobener Stimme zu verstehen. Zu diesem "Kern" jedenfalls zählen Goretzka und Werner (57 Spiele/24 Tore) nicht. Zieht Flick das bis zur EM durch, ist es eine kleine Zeitenwende.
"Jeder muss nun sein Ego hinten anstellen, sich in den Dienst der Mannschaft stellen", forderte der Bundestrainer. Eine eingeschweißte Einheit, keine müde Ansammlung von Einzelspielern - Flick weist den Weg in die von vielen eingeforderte Richtung der alten Tugenden. Der Schnitt könnte ihn intern stärken, Flick kann dadurch den Eindruck vermeiden, starr auf die nächste Turnier-Enttäuschung zuzusteuern. "Wir haben einiges gutzumachen. Der Kader ist interessant und gut", sagte er.
"Peinlicher" Abgang: Bayern-Fans ziehen über Pavard her
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Groß als Überraschung-Kandidat
Dazu gehört Pascal Groß, der als kreativer Mittelfeldmann mit Stärken bei Standards seit 2017 in Brighton 195 Premier-League-Einsätze gesammelt hat. 27 Tore und 35 Vorlagen sprechen für sich - Groß zu testen, war überfällig. "Wir freuen uns sehr, da kriegen wir einen guten Typen zu sehen", sagte Flick. Doch der Zeitpunkt verwundert: Hatte er nicht erklärt, die Zeit der Experimente sei definitiv vorbei?
Anscheinend will der Bundestrainer Reizpunkte setzen. "Für uns sind neben Qualität und Leistung auch das Verhalten und die Einstellung wichtig", betonte er. "Diese Punkte wollen wir immer wieder fördern und fordern, dann können wir nachhaltig Erfolg haben." Zeit wird's.
Bundesliga-Transfergerüchte: RB Leipzig verpflichtet Xavi Simons wohl für Mega-Summe fest von PSG
Xavi Simons (RB Leipzig) Bundesligist RB Leipzig macht den bisherigen Leihspieler Xavi Simons zum neuen Rekordtransfer. Laut "Bild" und "Sky" verpflichten die Sachsen den 21-jährigen Niederländer fest von seinem bisherigen Stammverein Paris St. Germain. Die Ablösesumme soll sich auf zunächst 50 Millionen Euro belaufen, womit Simons nun Loic Openda als bisherigen Rekordtransfer ...
Xavi Simons (RB Leipzig) ... der Leipziger ablöst. Durch Bonuszahlungen könne die Ablösesumme sogar noch auf bis zu 80 Millionen Euro ansteigen. Simons' Vertrag bei PSG lief eigentlich noch bis zum 30. Juni 2027. In seinen bislang rund anderthalb Jahren in Leipzig lief Simons 60 Mal für die Sachsen auf, dabei gelangen ihm 15 Tore und 19 Vorlagen.
Mathys Tel (FC Bayern München) Jetzt könnte es bei Mathys Tel offenbar doch ganz schnell gehen. Wie Transferexperte Fabrizio Romano schreibt, hat sich der junge Franzose entschieden, die Bayern noch in der Winter-Transferperiode zu verlassen. Das ist offenbar das Ergebnis eines Treffens mit den Verantwortlichen des FCB, worüber ran berichtete.
Mathys Tel (FC Bayern München) Hier dürften die Bosse dem 19-Jährigen zu verstehen gegeben haben, dass er im weiteren Verlauf der Rückrunde nicht mit mehr Spielzeit rechnen könne. Zuletzt ist häufig der Name FC Chelsea gefallen, wenn es um Interessenten am Flügelspieler ging. Aber auch die SSC Neapel und Olympique Marseille gelten als mögliche Ziele für Tel.
Mathys Tel (FC Bayern München) Laut Romano würden nun sowohl die Bayern als auch der Spieler ihre Optionen ausloten. Wie die "tz" berichtet, soll der FC Arsenal ebenfalls eine Tel-Verpflichtung ins Auge fassen. Dort könnte der junge Franzose durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Bukayo Saka und Gabriel Jesus möglicherweise recht schnell zu Einsätzen kommen.
Mario Hermoso (AS Rom) Denn auch Innenverteidiger Hermoso von der Roma soll laut "Sky" seinen Medizincheck am morgigen Mittwoch absolvieren und der Mannschaft von Trainer Xabi Alonso bald zur Verfügung stehen. Demnach haben sich beide Klubs bereits auf eine Leihe bis zum Saisonende geeinigt.
James McAtee (Manchester City) Wird er der nächste Jadon Sancho? Laut dem Transferexperten Fabrizio Romano zieht es das nächste City-Talent in die Bundesliga. Demnach hat der Double-Sieger aus Leverkusen die Citizens wegen einer Leihe plus Kaufoption kontaktiert. Der junge Engländer durchlief die gesamte Jugend beim Serienmeister aus England und kann auf insgesamt 39 Premier-League-Spiele zurückschauen.
James McAtee (Manchester City) Einen Großteil davon bestritt er allerdings Leihweise für Sheffield United. Mit dem Klub stieg er aus der Championship auf und bestritt anschließend die erste Saison in der Premier League. Seit dieser Spielzeit ist er zurück bei Pep Guardiolas Star-Ensemble und hat dort Probleme, sich durchzusetzen. Xabi Alonso hat ihn laut Romano nun als Ersatz für den verletzen Terrier auserkoren.
Filip Kostic (Fenerbahce Istanbul) Der frühere Frankfurter Europa-League-Sieger Filip Kostic könnte wohl bald wieder in der Bundesliga kicken. Wie unter anderem das serbische Portal "sportvesti" berichtet, soll der 32-Jährige das Interesse von Union Berlin auf sich gezogen haben. Dem Bericht nach seien Verantwortliche der Köpenicker bei Kostic‘ aktuellem Verein Fenerbahce Istanbul vorstellig geworden, um einen möglichen Transfer auszuloten. Allerdings ...
Filip Kostic (Fenerbahce Istanbul) ... könnten sich die Verhandlungen doch etwas schwieriger gestalten, denn der Serbe ist aktuell nur an Fenerbahce Istanbul ausgeliehen, sein Stammverein ist nach wie vor Juventus Turin. Demnach müsste Union wohl auch mit den Italienern noch eine Einigung erzielen. Zudem kommt Kostic während seiner bisherigen Leihe zu Fener unter Star-Trainer Jose Mourinho zu sehr regelmäßigen Einsätzen.
Jobe Bellingham (Sunderland AFC) Jobe Bellingham, der jüngere Bruder von Real-Madrid-Star Jude, ist einer der besten Spieler beim AFC Sunderland. Der 19-Jährige macht in Englands zweiter Liga regelmäßig mit starken Leistungen auf sich aufmerksam und scheint als zentraler Mittelfeldspieler in die Fußstapfen seines Bruders zu treten. Das hat nun offenbar zwei Bundesliga-Klubs auf den Plan gerufen...
Jobe Bellingham (Sunderland AFC) Dem englischen Boulevard-Blatt "The Sun" zufolge waren zuletzt Scouts von Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen in Sunderland im Stadion. Auch eine ganze Reihe Premier-League-Klubs sollen ein Auge auf Bellingham geworfen haben. Allerdings dürfte der Werdegang seines Bruders in der Bundesliga durchaus ein gutes Argument für Jobe sein, ebenfalls in Deutschland sein Glück zu versuchen. Es wäre wohl eine Ablösesumme von rund 20 Millionen Euro fällig, was weder den BVB noch die Werkself wirklich abschrecken dürfte.
Jeff Chabot (VfB Stuttgart) Mit starken Spielen, unter anderem in der Champions League, hat VfB-Abwehrchef Jeff Chabot wohl prominente Interessenten auf den Plan gerufen. Laut "Sky" soll Juventus Turin ein Auge auf den 26-Jährigen geworfen haben. Demnach habe Chabot mit seiner Leistung im Königsklasse-Duell gegen die "Alte Dame" so sehr überzeugt, dass die Turiner ...
Jeff Chabot (VfB Stuttgart) ... einen Transfer für den Sommer 2025 erwägen sollen. Als mögliche Ablösesumme werden im Bericht 20 bis 25 Millionen Euro genannt. Chabot hat in Stuttgart noch einen Vertrag bis zum Sommer 2028. Er kam erst im Sommer 2024 vom 1. FC Köln zu den Schwaben, ersetzt dort den nach Dortmund gewechselten Ex-Abwehrchef Waldemar Anton.
Jan-Niklas Beste (Benfica Lissabon) Nächster Interessent für Jan-Niklas Beste: Der Linksfuß wurde bereits mit RB Leipzig, Borussia Mönchengladbach und dem VfB Stuttgart in Verbindung gebracht. Laut "Sky" soll nun jedoch der Sport-Club Freiburg in der Pole Position für einen Transfer sein. Ob als Leihe oder als feste Verpflichtung ist noch offen. Beste ist aktuell nur Reservist bei Benfica.
Stefanos Tzimas (1. FC Nürnberg) Schließt Eintracht Frankfurt die Lücke durch den Abgang von Omar Marmoush mit einem Zweitligaprofi? Wie "Sky" berichtet, interessieren sich die Hessen für Stefanos Tzimas vom 1. FC Nürnberg. Allerdings sei der 19 Jahre alte Grieche erst für den Sommer ein Kandidat. Tzimas ist bis Saisonende von PAOK Saloniki nach Nürnberg verliehen, der "Club" hat allerdings eine Kaufoption.
Oleksandr Zinchenko (FC Arsenal) Nach den Informationen von "Sky" beobachtet Borussia Dortmund den vielseitig einsetzbaren Oleksandr Zinchenko. Der Abwehrspieler kann sowohl auf der linken Verteidigerposition als auch im zentralen Mittelfeld agieren. Der von Manchester City gekommene Ukrainer spielt bei Arsenal kaum noch eine Rolle. Uneinigkeiten gibt es bei den Transfermodalitäten: Demnach will Dortmund den Spieler ausleihen, Arsenal jedoch verkaufen.
Youssoufa Moukoko (OGC Nizza) Kehrt Youssoufa Moukoko in die Bundesliga zurück? Die Leihe zu OGC Nizza ist für alle Beteiligten bisher eine Enttäuschung. Die "Bild" bringt deshalb nun einen Wechsel zu Union Berlin ins Spiel. Dort steht mittlerweile Steffen Baumgart an der Seitenlinie. Der 53-Jährige gilt als großer Bewunderer des Stürmers und könnte einen Transfer-Versuch wagen.
Mamadou Sangare (Rapid Wien) Wildert RB Leipzig in der österreichischen Liga, dann meist bei den Red-Bull-Kollegen in Salzburg. Laut Informationen von "africafoot.com" haben es die Sachsen nun aber auf Rapid-Youngster Mamadou Sangare abgesehen. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler, der bereits drei Länderspiele für Mali absolviert hat, soll zudem im Visier von Galatasaray, Besiktas und dem FC Sevilla sein.
Mamadou Sangare (Rapid Wien) Die österreichische Zeitung "Kurier Sport" schrieb, dass Rapid bereits Optionen sondiert, um den bis 2028 gebundenen Spieler langfristig zu halten. Sangare war erst im Sommer für 700.000 Euro von Salzburg nach Wien gewechselt, wo er sofort durchstartete und inzwischen 29 Pflichtspiele auf dem Konto hat. Gemunkelt wurde auch über eine Rückkehr nach Salzburg via Klausel.
Mamadou Sangare (Rapid Wien) Das Interesse von Leipzig hat übrigens auch einen kontrovers diskutierten Beigeschmack. Mit Sangare würde man Salzburg-Rivale Rapid den wohl wichtigsten Spieler wegnehmen, was im Netz bereits als Wettbewerbsverzerrung angesehen wird. Rapid liegt aktuell auf Rang drei und hat zwei Zähler mehr auf dem Konto als RB Salzburg.
Christoph Kramer (vereinslos) Dass der VfL Bochum grundsätzlich Interesse daran hätte, den vereinslosen Ex-Weltmeister unter Vertrag zu nehmen, hatte Geschäftsführer Ilja Kaenzig kürzlich bei "Bild TV" verraten. Nun wird ein Comeback Kramers beim abstiegsbedrohten Revier-Klub offenbar konkreter. Allerdings muss der VfL noch bestimmte Voraussetzungen schaffen ...
Christoph Kramer (vereinslos) Und zwar muss laut "Sport Bild" zunächst Platz im Kader geschaffen werden. Dani de Wit und Moritz-Broni Kwarteng gelten als Wechselkandidaten. Sollte der VfL sie verkaufen können, würden die Chancen auf eine Kramer-Rückkehr steigen. Der 33-Jährige war von 2011 bis 2013 von Leverkusen nach Bochum ausgeliehen und schaffte dort den Durchbruch als Profi.
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Der Kader im Überblick
TOR: Marc-Andre ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt), Oliver Baumann (TSG Hoffenheim)
ABWEHR: Emre Can (Borussia Dortmund), Robin Gosens (Union Berlin), Benjamin Henrichs (RB Leipzig), Joshua Kimmich (Bayern München), Felix Nmecha (Borussia Dortmund), Antonio Rüdiger (Real Madrid), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Niklas Süle (Borussia Dortmund), Jonathan Tah (Bayer Leverkusen), Malick Thiaw (AC Mailand)