Nationalmannschaft
DFB-Team - Karl-Heinz Rummenigge über Kroos-Comeback: "Die Not am Mann scheint groß zu sein"
- Aktualisiert: 20.03.2024
- 11:39 Uhr
- Andreas Reiners und Martin Volkmar
Karl-Heinz Rummenigge ist überrascht über das Comeback von Toni Kroos, verkneift sich aber Kritik. Bundestrainer Julian Nagelsmann nimmt er in die Pflicht.
Von Andreas Reiners und Martin Volkmar
Karl-Heinz Rummenigge lächelte verschmitzt.
Toni Kroos zurück in der Nationalmannschaft? Der Ex-Vorstandsvorsitzende des FC Bayern konnte sich einen kleinen Seitenhieb in Richtung Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht verkneifen.
"Die Not am Mann scheint groß zu sein in der Nationalmannschaft", sagte Rummenigge am Rande der Ausstellungseröffnung anlässlich des 80. Geburtstags des früheren Nationaltorwarts Sepp Maier.
Und schob hinterher: "In dieser Fußball-Welt überrascht nichts mehr."
Der 68-Jährige mag sich über die Rückkehr von Kroos, der ebenfalls am Dienstag sein Comeback in der Nationalmannschaft im Rahmen einer Pressekonferenz medial beging, gewundert haben.
Kritisieren wollte er sie auf die Frage, ob das ein falsches Signal sei, nicht. Kroos hatte zuvor sogar nicht ausgeschlossen, dass das Comeback auch über die aktuelle Saison hinausgeht.
Das Wichtigste in Kürze
Rummenigge: "Hoffe, dass es funktioniert"
"Das muss der Trainer entscheiden. Dafür ist der Trainer angestellt, dass er diese Entscheidung fällt. Und dann hoffe ich, dass es funktioniert", sagte Rummenigge, der hofft, dass die Nationalmannschaft "endlich mal wieder ein gescheites, erfolgreiches Turnier" spielt.
Schließlich habe man drei Turniere hintereinander in den Sand gesetzt, so Rummenigge: "Es wäre schön, speziell bei dem Fakt, dass wir Gastgeber sind, wenn wir dann auch eine Mannschaft haben, die ein erfolgreiches Turnier spielt."
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Rummenigge kontert Kroos-Rückkehr: Not beim DFB scheint groß zu sein
Deshalb ist vor allem Nagelsmann gefragt, der bei der Nominierung des Kaders für die Länderspiele in Frankreich (23. März) und gegen die Niederlande (26. März) mit einigen Personalien überrascht und insgesamt sechs Neue eingeladen hatte.
Rummenigge nimmt Nagelsmann in die Pflicht, denn viel Zeit bleibt dem 36-Jährigen nicht, um das DFB-Team auf Kurs zu bringen. "Er muss schauen, dass er jetzt in kürzester Zeit eine Mannschaft zusammenbaut, die a) qualitativ gut ist und b) dann auch sowas wie eine Hierarchie hat", stellte Rummenigge klar.
Seit Jahren keine Hierarchie
Denn eine Hierarchie habe man seit Jahren nicht mehr in der Nationalmannschaft gehabt: "Es ist ohne Frage eine große Aufgabe, die jetzt bevorsteht und wir alle erwarten, dass die Nationalmannschaft im Sommer wieder ein besseres Turnier spielt, als sie bei den letzten drei Turnieren abgeliefert hat. Das wird schwierig genug."
Nagelsmann zeigte mit der Nominierung, dass er auch unbequeme Entscheidungen trifft, denn zahlreiche etablierte Leistungsträger wie zum Beispiel Mats Hummels oder Leon Goretzka sind diesmal nicht dabei.
Was dazu führt, dass der Bayern-Block auf Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Jamal Musiala und Thomas Müller (Aleksandar Pavlovic musste allerdings absagen) zusammengeschmolzen ist, den BVB-Block vertritt Niclas Füllkrug alleine.
Rummenigge, der im Aufsichtsrat des Rekordmeisters sitzt, betonte, dass es in der Vergangenheit immer gute Turniere gewesen seien, wenn beide Teams große Blöcke gestellt haben. "Doch im im Moment scheinen die beiden Klubs nicht unbedingt en vogue zu sein."
Dafür geht Rummenigge davon aus, dass Pavlovic, der wegen einer Mandelentzündung passen muss, seine nächste Chance bekommen wird. "Er hat trotzdem noch die Chance, dem EM-Kader der anzugehören, er ist ein Spieler, der diesem Mittelfeld gut zu Gesicht stehen kann."