Kommentar
DFB-Team: Von Ilkay Gündogan muss mehr kommen - ein Kommentar
- Aktualisiert: 27.03.2024
- 01:44 Uhr
- Tobias Hlusiak
Die deutsche Nationalmannschaft siegt auch gegen die Niederlande und schließt den ersten Länderspieldoppelpack des EM-Jahres mit zwei Statement-Siegen ab. Es gibt viele erfreuliche Entwicklungen. Aber eine sehr wichtige Personalie macht Sorgen. Ein Kommentar.
Aus Frankfurt berichtet Tobias Hlusiak
Im vergangenen Herbst war Ilkay Gündogan plötzlich ganz oben angekommen.
Als amtierender Champions-League-Sieger war er das auf Vereinsebene schon länger. Und dann machte Bundestrainer Hansi Flick den damals 32-Jährigen zum Kapitän der Nationalmannschaft.
Jahrelang war er unter dem Radar geflogen. Kein DFB-Coach fand so wirklich die richtige Position für den Spielführer von Triple-Gewinner Manchester City. Dabei war er - unbestritten - über Jahre einer der besten Mittelfeldspieler im internationalen Fußball.
Nun sollte alles besser werden:
Zentrale Rolle für Gündogan. Schlüsselspieler. Anführer.
EIn halbes Jahr später deutet sich in der Öffentlichkeit die nächste Diskussion über den mittlerweile 33-Jährigen an.
Das Wichtigste in Kürze
Ilkay Gündogan fällt deutlich ab
Denn beim Länderspiel-Doppelpack gegen Frankreich und die Niederlande überzeugte die DFB-Elf zwei Mal. Gündogan aber in keinem der beiden Spiele wirklich.
Und dass, obwohl ihn der neue Bundestrainer - der mittlerweile bekanntlich längst nicht mehr Flick, sondern Nagelsmann heißt - weiter vorne einsetzt, auf seiner Lieblingsposition als einer der drei Zehner.
Der mittlerweile 33-Jährige bemühte sich redlich, mit den Wunderkindern Florian Wirtz und Jamal Muiala mitzuhalten. Es gelang ihm nur in Ansätzen.
Im direkten Vergleich mit seinen Nebenleuten fiel der Spielmacher des FC Barcelona deutlich ab.
Und das ist ein Problem.
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Wirtz, Musiala und Kroos sind unabkömmlich
Weil jede Diskussion um Ilkay Gündogan immer auch eine um den Kapitän der deutschen Nationalmannschaft wäre. Die Tragweite ist eine andere angesichts dieser wichtigen Position. Fast schon ein Politikum.
Und dieses deutet sich tatsächlich an. Denn trotz der Binde an Gündogans Arm sind andere unabkömmlicher als er.
Musiala und Wirtz sind das offensive Herz der Mannschaft. Von ihnen geht der Zauber aus. Sie sollen Gegner knacken und für Begeisterung sorgen.
Toni Kroos ist der gefühlte Kapitän
Toni Kroos ist gesetzt, weil gerade erst zum Comeback überredet und in den ersten zwei Spielen überragend - gefühlt ist eigentlich er der Kapitän der DFB-Elf. Robert Andrich überzeugte ebenso.
Sollte Leroy Sane wieder Top-Form erreichen und in die Mannschaft drängen, wäre wohl Gündogan der erste Wackelkandidat.
Der Kapitän muss dringend eine Schippe drauflegen, sonst droht ein Problem. Denn eigentlich muss ein Kapitän gesetzt sein und auch leistungsmäßig vorangehen.
Das tut Gündogan im Moment nicht.